Trotz einer Niederlage im letzten Spiel der Regular Season schaffen die Stuttgart Scorpions den Einzug in die Playoffs. Bei den Ingolstadt Dukes reichte jedoch eine 21:07-Halbzeitführung nicht für den Sieg, da die Dukes ein Comeback feierten und die Partie am Ende mit 32:27 gewannen. Große Probleme bereiteten den Scorpions dabei vor allem das US-Amerikanische Angriffsduo der Dukes, bestehend aus Receiver Anthony Mella und Quarterback Cory Benedetto.
Der Start in die Partie verlief für die Scorpions nach Maß. Nach einem 38-Yards-Kickoff-Return gelangen der Offense zwei schnelle First Downs, ehe Wide Receiver Robin Balschun einen 20-Yards-Touchdown fing. Das Momentum nutzte auch die Scorpions Defense, um den ersten Turnover zu produzieren. Marcus Bratton fing einen Ball von Benedetto ab. Den Turnover in Punkte umzusetzen schaffte die Stuttgarter Offense jedoch nicht. Erst in der darauffolgenden Angriffserie gelang das besser. Zuvor hatte erneut Stuttgarts Defensive mit einer weiteren Interception durch Safety Nick Wenzelburger ein großes Ausrufezeichen gesetzt. Die Scorpions Offense, die ohne Wide Receiver Fabian Weigel antrat erhöhte nach einem 38-Yard-Pass von Quarterback Michael Eubank auf Wide Receiver Luca Faschian durch Running Back Giacomo de Pauli aus 1-Yard-Entfernung auf 14:00.
Nun wachte auch die Offense des Gastgebers auf und konnte zu Beginn des zweiten Viertels verkürzen. Benedetto hatte Mella für einen 65-Yards-Touchdown angespielt. Die Scorpions ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen. Nach einem 40-Yards-Kickoff-Return von Flöser flog die Offense erneut über das Feld. Den Drive vollendete dann QB Eubank mit einem 3-Yards-Run selbst.
Nach zwei Punts in Folge machten die Scorpions den ersten Fehler. Einen Pass vom Scorpions-QB fing Colin Leddy ab und schickte damit kurz vor der Halbzeitpause nochmals seine Offense auf das Feld. Die kam auch in Field Goal-Nähe, aber der Kick von Pascal Crede aus 33 Yards wurde von den Scorpions geblockt, weswegen es beim 21:07-Halbzeitstand blieb.
Wie verwandelt kamen die Dukes aus der Pause. Die Offense um Benedetto lief richtig heiß und erzielte im ersten Drive der zweiten Hälfte seinen zweiten Touchdown: Wide Receiver Normen Schumm erzielte einen 39-Yards-Touchdown zum 13:21, konnten sie doch die anschließende Two-Point-Conversion nicht verwandeln. Nach einem 3&Out für das Team von Head Coach Jermaine Gyunn konnte die Defense der Scorpions die Dukes Offense erneut nicht stoppen. In einem etwas unübersichtlichen Play, in dem Scorpions Linebacker Georg Klenk an der Goal-Line den Ball aus den Händen von Benedetto schlug, konnte der Ingolstädter Lineman Valentin Pfnür in seinem letzten Spiel als Duke den Ball zum Touchdown recovern.
Die Scorpions wirkten nun nervös. De Pauli verlor auch promt den Ball nach vier Plays durch einen Fumble. Zwar konnte er ihn selbst recovern, dennoch stand am Ende des Spielzugs ein Turnover on Downs auf Seiten der Scorpions. Im direkt darauf folgenden Play lief Benedetto für 58 Yards zur 26:21-Führung in die Stuttgarter Endzone. Die Dukes hatten innerhalb von knapp zehn Minuten das Spiel gedreht. Doch die Scorpions wollten sich noch nicht geschlagen geben. So erlief Lukas Hitzker kurz vor Ende des dritten Viertels aus elf Yards das 27:26 für die Stuttgarter. Die folgende Two-Point-Conversion schlug jedoch fehl.
Die Führung sollte jedoch nur vier Minuten anhalten. Der mittlerweile eingewechselte Jakob Sisson bediente aus fünf Yards Niklas Schumm zum Touchdown. Die anschließende Two-Point-Conversion wurde von Konstantin Katz abgefangen, der den Ball jedoch nicht zurücktragen konnte. Die Offense der Scorpions versucht im Anschluss noch einmal alles. Sie marschierte daraufhin auch bis an die 33-Yards-Linie der Dukes, wo Eubank bei einem vierten Versuch bei noch acht Yards zu gehen einen Pass nicht an den Mann bringen konnte. Nach einem Stopp der Scorpions-Defense hatte das Guynn-Team noch 2:07 Minuten, um 99 Yards zu überbrücken und die Partie zu ihren Gunsten zu drehen.
Durch einige schnelle Pässe zu den Scorpions Receivern kam die Eubank-Offense bis an die 20-Yards-Linie der Ingolstädter. Mit noch 5,2 Sekunden auf der Uhr gelang es der Stuttgarter Offense aber nicht mehr, den Rückstand noch in einen Sieg zu drehen.
Am Ende steht für die Scorpions eine Folgenlose Niederlage, da auch die Allgäu Comets ihr Spiel gegen die Schwäbisch Hall Unicorns verlieren und so der Playoff-Einzug für die Schwaben feststeht. Für die Moral und das Selbstvertrauen wäre ein Sieg jedoch sicher förderlich gewesen. In das anstehenden Playoff-Viertelfinalspiel gegen die New Yorker Lions Braunschweig, dem ersten Playoff-Spiel der Scorpions seit 2015, geht das Team um Headcoach Jermaine Guynn als klarer Außenseiter. Hoffnung auf einen Überraschungserfolg gibt dabei jedoch vor allem die Offense. Quarterback Michael Eubank zeigte sich erneut in starker Form (24/40, 356 Yards, 1 TD, 1 INT) und hatte in Luca Faschian (6 Catches, 125 Yards) eine sichere Anspielstation. Zwar fehlte mit US-Receiver Tyler Cooperwood seine Lieblingsanspielstation, doch dieser wird wohl in zwei Wochen wieder fit sein. Auch de Pauli präsentierte sich verbessert. Stuttgarts Running Back gelangen bei 20 Läufen 88 Yards und ein Touchdown. Zudem generiert die Stuttgarter Defense fleißig Turnover, was hilfreich sein wird, um die Braunschweigern ärgern zu können.
Autor: SM
Foto: Sarah Philipp (Symbolbild)