Zum dritten Heimspiel in Folge empfingen die Stuttgart Scorpions am 19. Mai die Ingolstadt Dukes im GAZi-Stadion auf der Waldau. Das Spiel wurde als das Wichtigste der drei Auftaktspiele gesehen, da die Dukes den deutlich stärksten Gegner der bisherigen Gästen darstellten. Mit einer starken Gemeinschaftsleistung und beeindruckenden Offensivspielzügen konnten sich die Scorpions am Ende einer überaus spannenden Partie mit 37:30 durchsetzen.
Nach dem Kickoff starteten die Stuttgarter mit dem Ball an der 25 Yard Linie. Der Versuch, direkt zum Beginn ein gutes Laufspiel aufzubauen gelang jedoch nur bedingt. Giacomo De Pauli legte zwar einige schöne Läufe hin, der Spielfluss wurde allerdings durch etliche Strafen auf beiden Seiten und das entsprechende hin und her etwas zerstückelt. Ein Fieldgoal Versuch am Ende des Drives durch Nijaz Hamulic war nicht gut, und der Ball ging direkt an die Dukes.
Im folgenden Drive arbeiteten sich die Ingolstädter langsam aber sicher über das Feld in Richtung Endzone der Stuttgarter, konnten aber am Ende auch die mutigen langen Pässe nicht in Punkte verwandeln und mussten punten. Der nächste Drive der Scorpions endete nach einem Quarterback Sack, der Michael Eubank zu Fall brachte, ebenfalls mit einem Punt. Im Anschluss dessen zeigten die Dukes etwas mehr Variationen in ihrem Playcalling. Quarterback Anthony Gardner nahm nun des öfteren auch selbst den Ball und die Beine in die Hand und erlief so den ein oder anderen Raumgewinn. Nach dem Seitenwechsel zum Ende des ersten Quarters verwandelten die Dukes schließlich ein Fieldgoal in die ersten Punkte des Spiels und gingen mit 0:3 in Führung.
Der nächste Drive der Stuttgarter begann vielversprechend mit einem schönen Pass von QB Eubank auf Luca Faschian, der völlig frei zum neuen First Down laufen konnte. Auch der anschließende Lauf von De Pauli versetzte die Scorpions in eine gute Feldposition – darauf folgte jedoch eine Interception, sodass die Gäste direkt wieder in den Angriff gehen konnten. Die günstige Ausgangslage nutzen sie gekonnt aus. Nach einigen kurzen Pässen und Läufen gelang ein langer Pass auf WR Sebastian Kurrer, mit dem die Dukes auf 0:9 erhöhten. Der anschließende PAT wurde jedoch geblockt und mit einem phänomenalen Lauf von Stuttgarts DB Marcus Bratton in die gegnerische Endzone zurück getragen – der Spielstand verkürzte sich damit auf 2:9 für die Dukes.
Der Kick Return Lauf durch Scorpions-Allrounder Pascal Flöser im darauffolgenden Spielzug versetzte Stuttgart in eine sehr gute Ausgangslage für den nächsten Drive. Nach nur wenigen Spielzügen endete dieser mit einem beeindruckenden 50 Yard Pass auf Tyler Cooperwood in einem Touchdown für die Gastgeber. Nach verwandeltem PAT war der Spielstand ausgeglichen 9:9.
Die Ingolstädter ließen sich davon jedoch nicht entmutigen und setzten sogleich zum Gegenangriff an. Einige Läufe und Pässe später konnte ein Beinahe-Fumble gerade noch von Ingolstadt gerettet werden, bevor anschließend der nächste lange Pass auf Niklas Schumm einen weiteren Touchdown für die Gäste sicherte. Die versuchte Two-Point-Conversion war schließlich nicht gut.
Der nächste Drive der Stuttgarter endete durch einen Punt ohne Punkte. Auch Ingolstadt konnte den Spielstand nicht weiter erhöhen, und es zeigte sich einmal mehr die gute Defensivleistung der Gastgeber. Auch hier wurde anschließend gepuntet und die Skorpione konnten aus einer guten Feldposition in den nächsten Angriff starten. Ein überaus wehrhafter Michael Eubank machte der Dukes Defensive das Leben schwer. Trotz einiger Unklarheiten auf dem Feld brachte Eubank einen weiteren langen Pass sicher an seinen Reiceiver Tyler Cooperwood für den nächsten beeindruckenden Touchdown. Mit Extra Punkt stand es nun 16:15 für die Gastgeber, die knapp aber führend in die Halbzeit gehen konnten.
Die Ingolstadt Dukes begannen die zweite Halbzeit in der Offensive, konnten jedoch keine Punkte erzielen. Nachdem der Punt die Stuttgarter Offense an der 11 Yard Linie festsetzte versuchte Eubank erst über Giacomo De Pauli das Laufspiel in Gang zu bringen, jedoch unterband die gegnerische Defensive diesen Versuch geschickt. Auch Eubank’s eigener Lauf und ein unvollständiger Pass brachten nicht den nötigen Raumgewinn, und Stuttgart puntete schließlich. Der nächste Drive der Dukes wurde von der Scorpions Defensive und durch einige eigentlich unnötige Strafen der Ingolstadt-Offensive gut unter Kontrolle gehalten, die Mobilität von QB Gardner machte den Gastgebern jedoch weiter etwas zu schaffen. Als jedoch auch hier keine Punkte folgten wechselte der Ball wieder in den Besitz der Scorpions. Diese kamen jedoch nicht besonders weit. Durch eine Interception bereits im ersten Spielzug gaben die Scorpions das Angriffsrecht an die Dukes zurück. Diese machten sich das Leben weiter mit einigen Strafen schwer, konnten sich aber in die Reichweite eines Fieldgoals vorarbeiten. Der Versuch, diese drei Punkte zu erreichen wurde jedoch geblockt, von Marcus Bratton aufgenommen und flink für viel Raumgewinn in Richtung der gegnerischen Hälfte getragen. Einige erfolgreiche Laufspielzüge später warf Eubank trotz eines schlechten Snaps erneut einen langen Pass auf seinen Reiceiver Cooperwood, der diesen dankend fing und zum Touchdown verwandelte. Mit PAT durch Pascal Flöser stand es nun 23:15 für die Gastgeber.
Ingolstadt kam im nächsten Angriff nicht besonders weit, denn die aufmerksame Defensivarbeit der Stuttgarter ließ an dieser Stelle nicht viel Raumgewinn zu. Gekrönt wurde diese Leistung durch eine Interception von Marcus Bratton. Die Offensive übernahm nun erneut das Feld, und nach guter Vorbereitung durch Läufe von De Pauli war es nicht überraschend, dass Cooperwood seinen vierten Touchdown in diesem Spiel fangen konnte. Auch der Extra Punkt war gut, und die Skorpione erhöhten auf 30:15.
Die Dukes gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und machten mit einigen intelligenten Spielzügen beachtlich Raum gut. Es zeigte sich wie schon so oft in diesem Spiel, dass Dukes QB Gardner Nerven aus Stahl besitzt und sich zudem auf eine überaus stabile O-Line verlassen kann. Es scheint, dass Garnder besonders unter Druck zu neuen Höchstleistungen aufläuft – sein Team dankte es ihm mit einem weiteren Touchdown und anschließendem PAT zum 30:22 Zwischenstand.
Nach einem erfolglosen Drive der Gastgeber und der Gäste, starteten die Scorpions zunächst erneut mit etwas Sand im Getriebe. Erst ein Langer Lauf von Giacomo de Pauli verhalf den Gastgebern zum Durchbruch und versetzte die Line of Scrimmage kurz vor die Endzone. Doch auch hier wurde es noch einmal spannend, denn ein Lauf beim ersten Versuch, sowei zwei Passversuche beim zweiten und dritten Versuch waren nicht erfolgreich – erst im vierten Versuch tankte Quarterback Eubank sich selbst durch die Mitte und erzielte den Touchdown. Mit verwandeltem PAT wurde der Spielstand auf 37:22 erhöht. Außerdem war es den Scorpions gelungen, viel Zeit von der Uhr zu nehmen und Ingolstadt damit zusätzlich unter Druck zu setzen.
Mit einer intelligenten Kombination aus guten Pässen und einigen Läufen schaffte es Ingolstadt jedoch in der Folge nochmals viel Raum gutzumachen. Die verlässliche O-Line der Dukes verschaffte Gardner immer wieder viel Zeit, sodass der Touchdown schlussendlich auf das Konto der Gäste ging. Auch die Two Point Conversion war gut. Bei einem Spielstand von 37:30 und nur noch 17 Sekunden versuchten die Dukes einen Onside Kick, der jedoch von Marcus Bratton recovered wurde.
Der letzte Spielzug wurde nicht mehr ausgespielt: Die Stuttgart Scorpions knieten in der Victory Formation zum 37:30-Endstand ab.
Die Scorpions haben in diesem Spiel ihren Heimvorteil genutzt und am Ende verdient den Sieg in einem spannenden Spiel nach Hause getragen. Die Dukes hatten insgesamt zu viele Strafen kassiert und mussten schlussendlich das Feld den Gastgebern überlassen, die an diesem Tag mit einer starken Leistung des gesamten Teams ein großes Ausrufezeichen für die Saison setzten.
Autor: JL
Fotos: Sarah Philipp