Lange musste Justus Marterer an diesem Samstag auf seinen Einsatz warten, aber dann zeigten er allen warum man ihn Anfang der Saison zurück an die Hunte geholt hatte. Mit zwei Touchdown-Pässen, sowie zwei selbst gelaufenen Touchdowns wurde er beim 34:21 Sieg gegen die Langenfeld Longhorns zum unbestrittenen Matchwinner an diesem Tag.
Hierfür reichten ihm gerade einmal siebzehn Minuten. „Reinkommen und dann das Spiel gewinnen. Besser geht es nicht“, strahlte der Mann des Tages nach seiner mit Abstand besten Saisonleistung. „Justus war so richtig angefixt als er endlich ins Spiel kam und hat sein Bestes gegeben“, sah sich Cheftrainer Sebastian Blase darin bestätigt Marterer nicht von Beginn an aufs Feld geschickt zu haben. „Justus ist immer stark, wenn er von der Bank kommt. Da ist dann der Druck auf ihn nicht so groß“.
Zu Beginn des Spiels war es allerdings wahrlich kein Football-Feuerwerk was die beiden Teams bei tropischen Temperaturen im Marschweg Stadion zeigten. Es sollte bis zur 17. Spielminute dauern bevor der Ball erstmals in die Nähe der Endzone eines der beiden Teams kommen sollte. Bis dahin hatte sich das Spiel hauptsächlich in Höhe der Mittellinie abgespielt. Kaum einmal das einem der beiden Teams ein neues First Down gelang, was auch daran lag, dass beide Quarterbacks ihre Pässe selten bei ihren Mittspielern unterbringen konnten. Erst eine 15-Yards-Strafe gegen einen Oldenburger wegen eines unerlaubten Angriffs auf den Langenfelder Quarterback sorgte dafür das der Ball erstmals in diesem Spiel in der Oldenburger Endzone landete. Zum Glück für die Knights hatte der Quarterback der Longhorns den Pass aber erst geworfen nachdem er die Line of Scrimmage überschritten hatte, so dass es anstatt eines Touchdowns eine 5-Yard-Strafe für die Gäste gab. Davon ließen sich diese aber nicht beeindrucken und schon mit dem nächsten Spielzug konnten die Longhorns mit 7:0 in Führung gehen.
Zwar lief das Angriffsspiel der Gäste nun deutlich besser, aber zählbares brachten sie vor der Halbzeit ebenso wie die Knights nicht mehr aufs Tableau, so dass es mit einer knappen Führung für die Gäste in die Pause ging. Auch dem zweiten Touchdown der Longhorns drei Minuten nach der Pause ging ein Fehler der Knights voraus. Der an diesem Tage etwas unglücklich agierende Quarterback Sergio Barbero Sanchez hatte eine Interception geworfen die zwar nicht direkt zu einem Touchdown führte, aber direkt mit dem nächsten Spielzug war es geschehen und es sah ganz danach aus als ob die Knights an diesem Nachmittag ihre Hausaufgaben nicht würden machen können.
Dies sollte sich vier Minuten später mit der Hereinnahme von Justus Marterer grundsätzlich ändern. War das Spiel bis dahin kein echter Hingucker ging nun die Post ab im Stadion. Gleich im seinem ersten Pass schickte Marterer Christoph Oetken auf die Reise der erst ein Yard vor der Endzone gestoppt werden konnte. Den lief Marterer dann anschließend selbst und sorgte für erste Jubelstürme auf der Tribüne. Kicker Darrian Naujoks verkürzte dann gewohnt sicher auf 7:14, um dann beim folgenden Kick Off den nächsten Touchdown seines Teams indirekt selbst mit vorzubereiten in dem er mit einem langen, flachen Kick für einen Touchback sorgte, so dass die Longhorns direkt vor ihrer Endzone starten mussten.
Das sie von dort nicht wegkamen dafür sorgte Tafilj Colakovic mit einer Interception. Nun war es nicht mehr weit für die Knights zum zweiten Touchdown, für den Niels Bünger sorgte indem er sich durch die Abwehr tankte. Naujoks sorgte dann für den Ausgleich.
Marterer war gerade einmal eine Minute auf dem Feld. Vier Minuten später war es Nico Dutschke der von Marterer bedient wurde nachdem er sich in die Endzone gemogelt hatte. Dies schien die Gäste allerdings wenig zu beeindrucken, denn schon mit dem nächsten Spielzug glichen sie wieder zum 21:21 aus.
Aber jetzt lief es bei den Gastgeber. Die Defense lies kaum noch etwas zu und konnte in den letzten fünf Minuten noch zwei Interceptions fangen. Als Lars van Freeden dann in der Endzone einen Pass fangen konnte, während gleichzeitig Münster in Solingen führte war der Klassenerhalt greifbar nah. Eine halbe Minute vor Ende des Spiels machte Justus Marterer mit einem Lauf über 50 Yards den Sack dann endgültig zu.
„Zu Beginn haben wir sehr konservativ gespielt und versucht das Feld mit kleinen Schritten zu überwinden. Mit dem Wechsel des Quarterbacks haben wir auch unser Spielsystem gewechselt und sind mit langen Pässen zum Erfolg gekommen“, so der Trainer, der sich an seinem Geburtstag kein schöneres Geschenk hätte wünschen können.
Aber noch hieß es eine Stunde zu zittern, da das Spiel der Solingen Paladins gegen die Münster Blackhawks erst eine Stunde später angepfiffen worden war. Und die beiden Teams machten es extrem spannend. Erst wenige Sekunden vor Spielschluss stand der 28:27 Sieg der Blackhawks und damit der Klassenerhalt der Knights fest. „Ein weiteres Jahr GFL2. Das ist enorm wichtig für uns und es wäre auch sehr bitter gewesen nachdem wie sich die Mannschaft entwickelt hat. Wir haben gezeigt das wir mithalten können“, strahlte Gründervater Florian Rückeshäuser nachdem der Klassenerhalt in trockenen Tüchern war.