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Bittere Niederlage im letzten Spiel besiegelt den Abstieg in die Regionalliga 

Die Solingen Paladins verlieren gegen die Münster Blackhawks vor 1.200 Zuschauern mit 27:28 

Als Vorstand Ingo Hübner Silva um 20:30 Uhr die Zuschauer mit sehr emotionalen Worten verabschiedete, waren seine Augen von Tränen gerötet und die Stimme war belegt. Was sich zuvor auf dem Rasen abgespielt hatte, war nicht nur eine Partie, die bis zur letzten Sekunde Nerven gekostet hatte, sondern letztendlich im Ergebnis der erste Abstieg in der 17-jährigen Vereinsgeschichte. Spielern, Trainern und Verantwortlichen fiel es schwer, die passenden Worte zu finden. „In den Gesichtern spiegelten sich Trauer, Schmerz und auch eine Leere wider. Da halfen leider auch die aufmunternden Sprechchöre der noch im Stadion verbliebenen Fans nicht viel“, so ein sichtlich niedergeschlagener Pressesprecher Jens Merten. 

„Wir müssen nun erst einmal verdauen, was heute geschehen ist, und dann werden wir uns auf die neue Situation einstellen. Fest steht schon jetzt, dass die nächste Saison eine sportliche Herausforderung werden wird, denn die Regionalliga NRW ist derzeit gespickt mit extrem starken Teams“, blickt Merten schon auf die kommenden Aufgaben.

Mit dieser Niederlage und dem zeitgleich überraschenden Sieg der Oldenburg Knights gegen die Langenfeld Longhorns treten Münster und Solingen zusammen den Weg in die Regionalliga an.

  1. Quarter

Das 1. Quarter begann mit einem Paukenschlag. Die Solinger Defense konnte Münster schnell stoppen und schon nach 90 Sekunden einen missglückten Snap in der Endzone sichern. Florian van der Vegt durfte sich über seinen ersten Touchdown für die Paladins freuen. Der Zusatzpunkt ging rechts an den Stangen vorbei und so stand es 6:0. Münster ließ sich von der guten Stimmung im Walder Stadion allerdings nicht beeindrucken und machte es im zweiten Anlauf besser. Schon in diesem Drive deute sich an, dass die Paladins Probleme haben würden, das starke Laufspiel der Münsteraner zu stoppen. Immer wieder tankten die Runningbacks der Blackhawks sich durch die Solinger Verteidigung, die auf die beiden Leistungsträger Jan Berens und Basiru Jobe verzichten mussten. Jan Offermann und Michael Stadler machten zwar einen guten Job, konnten allerdings nicht den Touchdown zum 6:7 (PAT gut) verhindern. Die Offense um Quarterback Tom van Duijn kam zu Beginn nicht richtig in Tritt, sodass das Angriffsrecht wieder wechselte. In der Defense wurde nun umgestellt und Maximilian Janssen und Aleksander Gadecki stachen mit guten Aktionen hervor.

  1. Quarter

Die Paladins Offense fand langsam ihren Rhythmus. Während van Duijn seine Receiver erfolgreich bedienen konnte, gab es für Runningback Ryheem Skinner kaum Lücken. Zu häufig brachen die Blackhawks durch und begruben den flinken Skinner schon im Backfield unter sich. Nach erfolgreichen Pässen auf Thilo Lindenberg war es dann aber Harry Ballard, der einen van Duijn-Pass zum 13:7 (PAT Christian Friedrich) in der Endzone fangen konnte. Die Solinger hatten Oberwasser, aber trotzdem waren es dann die Blackhawks, die über ihren neuen US-Quarterback den Touchdown zum 13:14 (PAT gut) einleiteten. So ging es dann in die Halbzeit.

  1. Quarter

Direkt nach Wiederanpfiff konnte Münster einen Pass abfangen. Diese Chance ließen die Blackhawks sich nicht nehmen und erhöhten erst auf 13:21 (PAT gut) und kurz darauf sogar auch noch auf 13:28 (PAT gut). Der Solinger Angriff konnte zwar immer wieder gute Meter machen, scheiterte allerdings wiederholt in der Redzone. Auch ein Fieldgoalversuch misslang den Hausherren. Die Fans im Stadion feuerten ihr Team trotzdem weiterhin lautstark an. Defensive-Ass Jakob Skolik setzte das erste Ausrufezeichen, indem er einen Pass der Münsteraner abfing. „Wenn wir eines in diesem Jahr gelernt haben, dann ist es die Tatsache, dass dieses Team sich nicht aufgibt“, beschrieb Ingo Hübner Silva die Stimmung in der Jahnkampfbahn. Und so sollte es auch kommen. Cameron Jones schnappte sich im Anschluss den Ball und trug ihn bis kurz vor die Endzone. Mikka Konzack erzielte weiteren Raumgewinn, verletzte sich dabei allerdings schwer am Fuß und konnte die Begegnung nicht mehr zu Ende spielen.

  1. Quarter

Das Spiel wurde auch aufgrund häufiger Unterbrechungen durch die Schiedsrichtercrew immer intensiver. Letztendlich war es Harry Ballard, der mit einem schönen Catch zum 19:28 verkürzte. Offensive Coordinator Carsten Schumacher ging daraufhin das Risiko ein und spielte den Extrapunkt aus. Der stark spielende Thilo Lindenberg sicherte anschließend die Two Point Conversion zum 21:28. Die Zuschauer spürten, dass ihr Team noch mehr Unterstützung brauchte. Angefeuert von den Paladins-Cheerleadern, den „Golden Warriors“, wurde die die Tribüne immer lauter. Allerdings hielten die mitgereisten Fans aus Münster kräftig dagegen. Nach wiederholtem Wechsel des Angriffsrechts und einem verschossenen Fieldgoal der Blackhawks dirigierte Tom van Duijn seine Offense zwei Minuten vor Ende über das gesamte Feld. Immer wieder fand er seine Receiver Gianni Böntgen, Thilo Lindenberg und Harry Ballard, bis die Paladins 15 Sekunden vor Schluss im 4. Versuch 10 Yards vor der Endzone standen. „Halten Sie diesen Moment fest, mehr Spannung geht einfach nicht“, fasste Ingo Hübner Silva per Mikrofon für die Zuschauer zusammen. Pass auf Ballard – Touchdown Paladins zum 27:28. Das Stadion stand Kopf. Headcoach Klaudiusz Cholewinski entschied sich nach Rücksprache mit seiner Crew dann dazu, auch diese Punkte auszuspielen. Allen war bewusst, dass diese zwei Yards über den Verbleib in der GFL2 bedeuten würden. Wie schon im Hinspiel scheiterten die Solinger jedoch wenige Zentimeter vor der Endzone, wodurch die Niederlage und der damit verbundene Abstieg final waren.

Wir danken den Münster Blackhawks für das faire Spiel und wünschen allen Verletzten gute Besserung. Beide Teams fanden sich nach dem Spiel auf dem Platz freundschaftlich zusammen.  

Kommentare zum Spiel

Klaudiusz Cholewinski, Headcoach: „Erneut fehlte nur ein Punkt. Erneut fehlten nur wenige Zentimeter. Erneut haben wir eine Halbzeit regelrecht verschlafen. Wir haben aber auch heute wieder bis zur letzten Sekunde gekämpft und an uns geglaubt. Das ist eine großartige Moral, allerdings mussten wir in diesem Jahr zu häufig feststellen, dass das in entscheidenden Momenten einfach nicht genug war. Es tut weh, wenn man die letzten 10 Monate seit Trainingsbeginn betrachtet, denn das war für viele eine Zeit der Entbehrung, die nun mit dem Abstieg endet.“

Alexander Thomas, Offensive-Line-Coach: „Wir wussten, dass es heute schwer werden würde. Besonders im Linebereich war Münster uns überlegen. Die Strategie, die wir uns dagegen überlegt hatten, ist ab Mitte der zweiten Halbzeit auch aufgegangen. Das ist aber natürlich einfach zu spät. Wir haben eine junge, talentierte Mannschaft. An diesem Schmerz müssen wir wachsen.“

Jens Merten, Pressesprecher: „Man kann die Emotionen kaum in Worte fassen. Selbst die Helferinnen und Helfer am Catering und an den anderen Ständen hatten die Tränen in den Augen. Aber letztendlich müssen wir auch der Wahrheit ins Gesicht sehen, dass wir dem Abstieg zwei Jahre knapp entgangen sind und die anderen Vereine finanziell teilweise wesentlich stärker aufgestellt sind. Nicht ohne Grund konnten einige Teams mitten in der Saison plötzlich neue Import-Spieler verpflichten. Zudem ist die GFL2 leistungsmäßig unglaublich eng zusammengerückt, sodass Nuancen spiel- oder sogar saisonentscheidend sein können. Nach der verdienten Pause heißt es erst einmal, die Tränen zu trocknen, das Krönchen zu richten und dann mit vereinten Kräften in die Saison 2024 zu starten.“

Foto: Frank Reimann – lichtschaffen.de

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