Die Solingen Paladins verlieren gegen die Langenfeld Longhorns vor heimischer Kulisse mit 12:21
Nach einer bis tief ins 4. Quarter spannenden Partie gegen die Longhorns aus Langenfeld stand die 5. Niederlage der Saison fest. Trotz der Niederlage feierten die über 1.000 Zuschauer das Heimteam nach dem Abpfiff. „Das war heute keine Glanzleistung“, urteilte der Headcoach Klaudiusz Cholewinski am Ende, „aber es zeigt den Charakter unseres Solinger Publikums. Die Spieler haben gekämpft und genau das honorieren die Fans.“ Im Anschluss an das Spiel folgte ein 90-minütiges Live-Concert der Red Hot Chili Peppers-Tribute Band „Psycho Sexy“, zu dem gut 400 Zuschauer noch blieben, um den Abend bei Sonnenschein, kalten Getränken und guter Rockmusik ausklingenzulassen.
Im Vorfeld des Spieles erreichten die Coaches-Crew fast täglich Hiobsbotschaften. Neben Allrounder Jeremy Konzack, fielen mit US-Linebacker Basiru Jobe, Defensive Liner Lukas Hellenbrandt, Receiver Julien Awater und Kicker Justus Fürup gleich fünf extrem wichtige Schlüsselspieler aus. Weiterhin fehlte der gesperrte Teamcaptain Jan Berens, sodass in Offense, Defense und Specialteams kurzfristig umgebaut werden musste. In Verbindung mit dem katastrophalen Wetter führte dies zu ungewohnten Fehlern und Abstimmungsproblemen.
Mit dieser Niederlage und dem zeitgleich mehr als überraschenden Sieg des Tabellenschlusslichts Oldenburg Knights gegen die bisherigen Spitzenreiter Düsseldorf Panther befinden die Paladins sich zwar weiterhin auf Platz 6 der GFL2 Nord, stehen dort aber nun pluspunktgleich (4:10) mit den Knight aus Oldenburg (4:12) und dem Gegner der nächsten Woche, den Lübeck Cougars (4:8). Ganz unten im Tabellenkeller stehen weiterhin die Münster Blackhawks (2:12), die am letzten Spieltag zum vielleicht entscheidenden Spiel in Solingen antreten werden.
- Quarter
Das 1. Quarter war geprägt von heftigen Regenschauern. Beide Offensiv-Reihen kamen nicht so recht ins Rollen. Während die Solinger durch mehrere Ballverluste für unnötigen Stress vor der eigenen Endzone sorgten, brauchten die Longhorns einige Anläufe, bevor sie per Pass über 10 Yards auf 0:7 (PAT gut) in Führung gehen konnten. Die Solinger Offensive, angeführt von Quarterback Tom van Dujin fand über weite Strecke kein richtiges Mittel, um die Langenfelder Abwehrreihen zu durchbrechen. Einzig Ryheem Skinner war es, der mit Einzelaktionen für Raumgewinn sorgen konnte. Mit 0:7 ging es ins zweite Quarter.
- Quarter
Während der Solinger Angriff weiterhin noch etwas Zeit brauchte, um mit dem wechselhaften Wetter zurecht zu kommen, stachen in der Defensive Spieler wie Felix Thomassen und Nick Buitenweg heraus. Immer wieder stoppte die Verteidigung die Longhorns und hielt die eigene Endzone sauber. Endlich konnten die Pässe von QB van Duijn von seinen Receivern festgehalten werden, sodass nun mehr Räume für die Runningbacks entstanden. Kurz darauf war es dann Ryheem Skinner, der mit einem begeisternden 40 Yards-Lauf zum 6:7 punkten konnte. Da auch der etatmäßige Kicker, Justus Fürup, verletzungsbedingt pausieren musste, spielten die Paladins den Extrapunkt aus, scheiterten allerdings. Nach einigem Hin und Her ging es dann mit 6:7 in die Pause.
- Quarter
Nach der Pause starteten die Paladins mit dem Ballbesitz. „Wir waren in der Halbzeit guter Dinge, passende Rezepte gegen die Langenfelder Verteidigung gefunden zu haben“, so Offensive Coordinator Carsten Schumacher, „letztendlich haben wir aber auch heute wieder in entscheidenden Momenten zu viele Fehler gemacht.“ Während in der Defense Maximilian Janssen (Fumble Recovery) und Marlon Böntgen (Interception) starke Aktionen setzen konnten, waren es trotzdem die Langenfelder, die die nächsten Punkte auf die Anzeigetafel brachten. Der Touchdown zum 6:14 (PAT gut) erhöhte den Druck auf die Paladins weiter. Wenige Minuten später schlug die Stunde von Christian Friedrich. Der junge Receiver übernahm selbstbewusst die Verantwortung für ein Fieldgoal aus fast 40 Yards und mit erstaunlicher Leichtigkeit verwandelte er den Kick zum vielumjubelten 9:14.
- Quarter
So ging es mit fünf Punkten Rückstand ins letzte Quarter. Das Spiel wurde immer intensiver und die Zuschauer spürten, dass ihr Team mehr Unterstützung brauchte. Angefeuert von den Paladins-Cheerleadern, den „Golden Warriors“, wurde die die Tribüne immer lauter. Die Offense klopfte kurze Zeit später an Endzone an. Nach drei erfolglosen Versuchen entschieden die Solinger Coaches sich wieder für ein Fieldgoal. Erneut trat Friedrich an und erneut verwandelte er nervenstark zum 12:14. Die Spannung stieg immens. Allerdings zeigten die Longhorns sich davon nur bedingt beeindruckt und etablierten nun ihr Laufspiel besser. Konsequenz war ein langer Drive und die Vorentscheidung durch den Touchdown zum 12:21 (PAT gut) kurz vor dem Ende.
Wir danken den Langenfeld Longhorns für das sehr harte aber auch faire Spiel und wünschen allen Verletzten gute Besserung. Die besondere Beziehung beider Teams ließ sich nach dem Spiel auch beim Konzert beobachten, als alle gemeinsam zur Musik von „Psycho Sexy“ feierten.
Für die Paladins steht nun am Samstag das nächste wichtige Spiel auswärts in Lübeck bei den Cougars an.
Kommentare zum Spiel
Klaudiusz Cholewinski, Headcoach: „Diese Niederlage war unnötig und schmerzt natürlich sehr. Wir hatten uns für heute viel vorgenommen, davon konnten wir jedoch nur wenig umsetzen. Die Strategien, die wir mit den Spielern erarbeitet hatten, haben aus unterschiedlichen Gründen nicht so funktioniert wie erhofft. Nun müssen wir nach vorne schauen. Ab Sonntag startet die Vorbereitung auf Lübeck.“
Tom van Duijn, QB: „In der ersten Halbzeit hat der Regen ein vernünftiges Spiel fast unmöglich gemacht. Der Ball war schon vor dem Snap so extrem rutschig, dass er schwer zu kontrollieren war. Darunter haben aber natürlich alle gelitten. In der zweiten Hälfte lief es dann zwar besser, jedoch waren wir nicht in der Lage, die entscheidenden Meter in die Endzone zu schaffen. Daran müssen wir für den Endspurt konsequent arbeiten.“
Jens Merten, Pressesprecher: „Wir haben heute insgesamt keinen richtigen Fluss ins Spiel bekommen. Ryheem Skinner konnte in der Offense zwar einige Highlights setzen, aber das reicht gegen ein so starkes Team wie Langenfeld eben nicht zum Sieg. Mehr als die Niederlage schmerzen uns allerdings die vielen Verletzungen, die während des Spiels passiert sind. Die Zeit bis zum Lübeck Spiel ist nur kurz. Wir müssen sehen, wie die Situation sich bis zum Wochenende entwickelt.“
Nicola Gehring, Vorstand Event & Organisation: „Mit dem Konzert wollten wir ein einmaliges Highlight schaffen und unseren Fans Danke sagen. Das hat hervorragend geklappt. Ich bin allen Helfenden sehr, sehr dankbar. Ein riesengroßes Extralob haben Marco Hübner und Christian Schneider mit den Spielerinnen des Assassins-Damenteams verdient. Ohne sie wäre dieser unglaubliche Kraftakt heute nicht machbar gewesen.“
Foto: Markus Liebsch / German Football Network