Zu einer echten Premiere kommt es am kommenden Samstag um 18 Uhr im Braunschweiger Eintracht-Stadion, wenn das Team der Schwäbisch Hall Unicorns in Braunschweig gastiert. Zwar trafen die beiden Mannschaften in ihrer gemeinsamen Geschichte schon insgesamt 10 Mal aufeinander, aber zum ersten Mal gibt es ein Aufeinandertreffen in einem regulären Saisonspiel. Mit insgesamt acht Siegen und zwei Niederlagen, liegen die Lions im direkten Vergleich klar vorn. Sechs Mal trat man in einem Finale gegeneinander an, drei Mal in einem Play-Off Spiel und einmal in einem Freundschaftsspiel, was 1993 auch die erste Begegnung zwischen beiden Teams war.
SCHWÄBISCH HALL UNICORNS
Die Schwäbisch Hall Unicorns gehen auch 2023 als amtierender Deutscher Meister in die Erima-GFL Saison. Nach dem Sieg im German Bowl 2022 gegen die Potsdam Royals, folgte mit dem Wechsel von Headcoach Jordan Neuman sowie diversen Spielern, Trainern und Staff Mitgliedern in die ELF zu Stuttgart Surge jedoch ein Umbruch im Team, den es in der Art und Größe, schon lange nicht mehr bei den Unicorns gegeben hat. Gleich zum Saisonstart kam es zur Wiederauflage des 2022er German Bowls gegen die Potsdam Royals und die Unicorns mussten eine 30:44 Niederlage quittieren. Auch im 2. Spiel stand der 29:20 Sieg gegen den Aufsteiger in die GFL-Süd, die Ingolstadt Dukes, erst zum Ende hin fest. Ähnlich schwierig lief es für die Unicorns in ihrem europäischen Wettbewerb: In der CEFL gewann die Mannschaft das erste Spiel Ende April knapp mit 29:27 gegen die Stockholm Mean Machine, doch am vergangenen Wochenende gab es im Halbfinale eine herbe Niederlage gegen die Thonon Black Panthers aus Frankreich, die klar mit 42:14 die Oberhand behielten. Neuer Chef im Ring der Haller ist Head Coach Christian Rothe. Seit 1999 ist er Teil der Unicorns und gewann als Spieler und Trainer fünf Deutsche Meistertitel, sowie zwei Mal den CEFL-Bowl. Ihm zur Seite steht mit Felix Brenner ein weiteres Urgestein der Unicorns, der als Offense Koordinator die Geschicke im Angriff übernommen hat. Neben Rothe und Brenner mussten nahezu alle weiteren Trainerpositionen der Unicorns neu besetzt werden. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Spielern. Annähernd 20 Aktive folgten ihrem alten Headcoach in die ELF. Weitere Leistungsträger beendeten ihre aktive Karriere. Somit findet man viele junge Spieler oder Spieler mit wenig bis gar keiner GFL-Erfahrung im diesjährigen Kader der Einhörner.
OFFENSE
Die Regie im Angriff führt Quarterback Ian Gehrke. Mit neun Jahren startete er seine Karriere bei den Unicorns-Bambinis mit Flagfootball und durchlief danach alle Stufen des Unicorns-Jugendprogramms, zunächst als Quarterback und später als Receiver. 2018 kam Ian Gehrke als Receiver in das Haller GFL-Team, wechselte 2021 aber zurück auf Quarterback. In der Saison 2022 unternahm Gehrke einen Ausflug in die ELF und kam bei Berlin Thunder als Receiver und Quarterback zum Einsatz.
Ihm zur Seite steht nach wie vor der 31-jährige Top-Receiver Tyler Rutenbeck in seinem achten Jahr in Schwäbisch Hall. Er ist ein Publikumsliebling und der erfolgreichste Passempfänger der Unicorns. In der Erima GFL hält er den All-Time-Rekord mit 95 gefangenen Touchdown-Pässen, stand mit den Unicorns siebenmal im German Bowl und konnte ihn dreimal gewinnen. Neu im Team der Unicorns ist Wide Receiver Caleb Schweigart. Als Receiver und Kick-Returner hat er im College bereits für Aufsehen gesorgt und das soll der 23-jährige US-Amerikaner jetzt auch bei den Unicorns tun.
DEFENSE
Auf Seiten der Defense kehrte mit Montez Latimore ein alter Bekannter nach Schwäbisch Hall zurück. Bereits 2021 verstärkte er das Backfield der Unicorns und landete in der 2021er GFL-Statistik bei den Interceptions auf dem zweiten und bei den verteidigten Pässen auf dem ersten Platz. Aktuell zweitbester Verteidiger bei den Unicorns ist der Brite Jonell Pelie. Seit 2017 spielte der Linebacker bei den Allgäu Comets, bevor er 2022 einen Ausflug in ELF zu den Cologne Centurions machte.
DOWN, SET, HUT
Für die Einhörner gilt es am kommenden Samstag, nicht bereits früh in der Saison den Anschluss an die vorderen Play-Off Plätze in der GFL Süd zu verlieren. Bei einer Niederlage in Braunschweig hätte man gegenüber dem aktuellen und ungeschlagenen Tabellenführer Allgäu Comets, bereits zwei Spiele Rückstand und nur eine Woche später warten erneut die Ingolstadt Dukes im Rückspiel auf die Haller…
Die New Yorker Lions könnten sich mit einem weiteren Sieg im oberen Bereich der GFL Nord festsetzen und damit eine gute Ausgangsposition für die kommenden Spiele gegen die Berlin Rebels und die Potsdam Royals erreichen.