Die Assindia Cardinals sind mit einer Heimniederlage in die neue Zweitliga-Saison (GFL2) gestartet. Im heimischen Sportpark „Am Hallo“ mussten sich die Men in Blue dem Aufsteiger Paderborn Dolphins am Sonntagnachmittag mit 14:31 (0:0, 6:7, 0:7, 8:17) geschlagen geben.
Die erste Hiobsbotschaft erreichte die Essener bereits vor dem Kick-Off: Defense Coordinator Luigi Figlia konnte krankheitsbedingt nicht an der Sideline stehen, sodass die MiB improvisieren mussten. Zu Beginn der Partie ließen sich die Hausherren davon jedoch nicht verunsichern. Sie erwischten einen guten Start, wären im ersten Viertel beinahe gleich in Führung gegangen, doch ein Yard vor der Paderborner Endzone missglückte den Cardinals ein Snap, sodass die Dolphins den Drive im letzten Moment noch abwehren konnten. Aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben, und im ersten Spielzug des zweiten Spielabschnitts war es so weit: Quarterback Alexander Jodlauk warf das Spielgerät von der gegnerischen 42-Yard-Line in den Lauf von Wide Receiver Marcel Perz, der das Ei gekonnt fing und sich auf dem Weg in die Endzone nicht mehr stoppen ließ. Erster großer Jubel brach aus „Am Hallo“, der jedoch schnell wieder verpuffen sollte, weil der Erhöhungsversuch von Kicker Christoph Steinmetz geblockt wurde – 6:0 für die Men in Blue. Die Gäste aber ließen sich nicht verunsichern von dem Rückstand und hatten die prompte Antwort parat: Der junge Quarterback Finn Traphan passte in die Endzone auf den an diesem Nachmittag bärenstarken Receiver Felix Blissenbach – der Ausgleich. Und diesmal war auch der PAT erfolgreich: Hendrik Schröder ließ sich die Chance nicht nehmen und erzielte die 7:6-Führung für die Delfine. Kurze Zeit später wurde es wieder gefährlich vor der Essener Endzone: Im ersten Viertel noch selbst Pech gehabt und einen Punktgewinn knapp verpasst, konnten dieses Mal die Cardinals die Gäste kurz vor der Endzone stoppen und einen Fumble recovern. Ein ausgeglichenes Spiel ging mit einer knappen Paderborner Führung in die Halbzeit.
Die Pause schien dem Aufsteiger, der seine Führung im dritten Viertel ausbauen konnte, frischen Wind zu verleihen. Der Paderborner Darrell Lynn Tate II tankte sich durch in die Endzone der Cardinals. Wieder war der Erhöhungsversuch erfolgreich, diesmal verwandelte Hannes Darley zum 14:6 aus Sicht der Gäste. Doch nicht die Men in Blue zeigten eine Antwort, sondern die Delfine drängten im Schlussviertel auf die vermeintliche Vorentscheidung: Wie bereits im zweiten Viertel warf Traphan das Leder auf Blissenbach, der sich über außen durchsetzen konnte. Und das gleiche Schema wiederholte sich wenigen Minuten erneut zum 26:14. In der Zwischenzeit hatten die Assindia Cardinals jedoch neue Hoffnung geschöpft, waren noch einmal in Schlagdistanz gekommen: Running Back Brett Sylve trug das Ei nach einem starken Lauf über 75 Yards bis in die gegnerische Endzone zum Kickoff-Return-Touchdown. Durch die erfolgreiche Two-Point-Conversion von Alexander Jodlauk hätten die Cardinals mit dem nächsten Touchdown ausgleichen können. Doch die nächste Co-Produktion von Traphan und Blissenbach folgte und erstickte die Essener Hoffnung im Keim. Auch die Dolphins setzten zur Two-Point-Conversion an – erfolgreich verwandelt von Traphan und Blissenbach – und stellten so den alten Abstand wieder her – 28:14 für die Gäste. Spätestens durch das Field Goal von Hendrik Schröder zum 31:14 war klar, dass es für die Men in Blue an diesem Nachmittag nicht zu etwas Zählbarem reichen würde.
Die Stimmen zum Spiel
Bernd Janzen, Headcoach:
„Wir haben als Team gut funktioniert. Das habe ich den Jungs auch gesagt und damit bin ich zufrieden. Dennoch haben wir mehr Fehler gemacht als der Gegner. Eine Teilschuld nehme ich dabei auch auf mich, weil ich den Ausfall von DC Luigi Figlia nicht so kompensieren konnte, wie ich mir das vorgestellt habe. Deswegen ziehe ich mir da den Schuh an. Nichtsdestotrotz haben wir Fehler gemacht und uns Disziplinlosigkeiten zur falschen Zeit am falschen Ort geleistet, die zu Strafen geführt und unsere Drives verlängert haben. Dann gab es ein paar Momente, in denen wir schlecht getacklet haben. Das sind Dinge, die wir dringend abstellen müssen. Trotzdem gab es auch einige Sachen, die wir gut hinbekommen haben, etwa den Kickoff-Return-Touchdown und die Passumsetzung. Auch das Laufspiel war okay und die Special Teams haben halbwegs funktioniert. Für den ersten Spieltag war das nicht so schlecht.“
Florian „Tic Tac“ Hartmann, Offense Coordinator:
„Ein weiser Mann hat mal gesagt: Man spielt, wie man trainiert. Am Mittwoch hatten wir kein großartiges Training wegen der Hitze, die Freitagseinheit ist ausgefallen wegen der Sturmwarnung. Dementsprechend hatten wir eine schlechte Vorbereitung. Das Ergebnis hat man heute auf dem Feld gesehen. Ich habe Highlights gesehen, wir hatten super Plays. Wir müssen nur smarter werden, weniger Fehler machen – vor allem weniger kapitale durch Strafen. Dann sieht es ganz anders aus.“
Fotos: S.Schneider/sushysan.de