Hildesheim. Alles war angerichtet für ein großes Footballfest in Hildesheim. Doch es kam anders, als sich das wohl alle Invaders – Fans, Spieler und Trainer – vorgestellt hatten. Die New Yorker Lions demonstrierten eindrucksvoll, wer Chef auf dem Platz war. Mit 37:0 gewannen sie vor 3521 niedersächsischen Footballfans im Hildesheimer Friedrich-Ebert-Stadion. Die Hildesheimer erwischten einen rabenschwarzen Tag und mussten obendrein die Ausfälle von Viktor Bürger und Casey Therriault verkraften. Den Lions reichte am Ende eine überragende erste Halbzeit.

Die Braunschweiger von Beginn an im Derby-Modus: Griffig, aggressiv und gut auf die Invaders eingestellt. Während die Hildesheimer noch versuchten, den richtigen Gang einzulegen, klingelte es zum ersten Mal. Brandon Connette fand den völlig freien Mickey Kyei in der Endzone – Verteidiger Viktor Bürger hatte sich während des Spielzugs schwer verletzt und blieb lange auf dem Rasen liegen. Den Extrapunkt verwandelte Tobias Göbel.

Die Invaders-Offense um Casey Therriault hingegen legte erst einmal den Rückwärtsgang ein. Nach einer Strafe hatte Therriault zu viel Grün vor sich und konnte den Ball nur ins Aus werfen. Die Lions-Defense – in dieser Phase immer hart an der Grenze zur Legalität – kaufte den Hausherren den Schneid ab. Nach nur drei Versuchen kickte der beste Hildesheimer, Jacob Templar, den Ball weit in die Braunschweiger Hälfte. Aber nicht weit genug: Nur wenige Minuten später hechtete Brandon Connette selbst in die Endzone. Die anschließende Two-Point-Conversion erzielte der Quarterback auch selbst: 15:0.

Gleich der nächste Offensivspielzug der Invaders entwickelte sich zum Desaster. Nachdem Runningback Phil Gamble einen kurzen Screen-Pass von Therriault in einen satten Raumgewinn verwandelte, wurde das Play zum Ende turbulent. Gamble noch in Ballbesitz lief sich in der Lions-Defense fest, von hinten schoben die eigenen Mitspieler. Mitten im Pulk verlor der Amerikaner den Ball und Braunschweig sicherte ihn in der Hildesheimer Hälfte. Christian Bollmann stach kurz darauf mitten ins Invaders-Herz. Einen 40-Yards-Play-Action-Pass pflückte das Lions-Urgestein aus der Luft und lief in die Endzone. 23:0 stand es noch im ersten Viertel.

Für die Invaders brach der Gameplan endgültig zusammen, als sich Nate Morris nach zwei Fouls wegen unsportlichen Verhaltens zum Duschen verabschieden musste. Ohne Therriaults Anspielstation Nummer eins lief nicht mehr viel zusammen. Schlimmer noch: Erst warf Therriault eine Interception, dann punkteten wieder die Lions (Connette, 1-Yard-Lauf), aber dann nach einem Tackle nahm Quarterback Therriault eine Auszeit und kehrte nicht mehr auf das Feld zurück. Er hatte sich am Knöchel verletzt  und konnte seinem Team nicht mehr helfen. Christopher Andrews übernahm den Hildesheimer Angriff.

Bis zur Halbzeit passierte nichts mehr. Die zweite Halbzeit ist schnell erzählt: Lions-Runningback Chris McClendon lief über 92 Yards sehenswert zum Touchdown und die Invaders versuchten weiter verzweifelt, ins Spiel zu finden. Am Ende siegten die Lions deutlich in Hildesheim.

In der kommenden Woche geht es für die Invaders nach Köln zu den Crocodiles.

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