Eine Woche nach dem Süd-Spitzenspiel, bei dem der amtierende Meister Schwäbisch Hall gegen Vizemeister Frankfurt den Gruppensieg sicherte, steht nun in der GFL Nord das Duell des Ersten gegen den Zweiten bevor. Und dabei hat der große Herausforderer Hildesheim Invaders gegen Rekordmeister New Yorker Lions aus Braunschweig diesmal auch das Heimrecht. Die New Yorker Lions haben das Hinspiel mit 35:28 gewonnen. Die Invaders zielen also nicht nur auf einen Sieg, sondern am besten auf einen mit mehr als sieben Punkten Vorsprung, um auf der Zielgeraden der Saison den Vorteil auf ihrer Seite zu haben.

Die Invaders ziehen für das Spitzenspiel ins größere Friedrich-Ebert-Stadion und konnten sich vor Kartenbestellungen im Vorverkauf kaum retten. Dabei steht zu vermuten, dass natürlich auch der Braunschweiger Anhang beim direkten Nachbarn stimmgewaltig präsent sein dürfte. Die Invaders erwartet also nicht unbedingt reine Heimspiel-Atmosphäre, sondern schon eher eine eines Bowls würdige. Umso besser für sie – denn die allererste Playoff-Teilnahme der Clubgeschichte steht ja bereits fest, und mindestens eine perfekte Vorbereitung auf das Viertelfinale im September wird das Spitzenduell allemal.

Hildesheims Head Coach Matt LeFever sagt nun allerdings erst einmal: „Wir schauen nur auf dieses Spiel.“ Und gegen Braunschweig muss er im Angriff wohl weiter auf Jaleel Awini verzichten, in der Verteidigung soll Semmie Raji nicht dabei sein können. Gerade in der Defense kommt es für die Hildesheimer auf jeden Mann an – denn anders als im Angriff um Quarterback Casey Therriault ist dies der Bereich, in dem man unter den aktuellen GFL-Top-Teams noch ein wenig Nachholbedarf hat. Das Erfolgskonzept der Braunschweiger fußt in diesem Jahr sogar noch stärker als bisher auf ihrer Verteidigung. Zuletzt bescherte man den Angreifern der Dresden Monarchs deren erstes Spiel seit neun Jahren ohne einen einzigen Touchdown. Im Angriff agieren die Braunschweiger Löwen in dieser Saison eher konservativ, bisher war ihr dominantes Laufspiel von den Gegnern ja auch nicht in den Griff zu bekommen. Erst wenn die Invaders dem einen Riegel vorschieben könnten, würde sich wohl zeigen, welches Potenzial auch der Passangriff entfalten könnte.

Hinter den beiden Top-Teams wollen Dresden Monarchs und Berlin Rebels am Wochenende einen weiteren Schritt Richtung Playoffs machen. Dresden hat vier Punkte Rückstand auf die Hildesheimer und drückt daher den New Yorker Lions wohl ebenso kräftig die Daumen wie diesmal auch dem Rivalen Berlin Rebels. Denn mit einem Sieg der Sachsen gegen die Kiel Baltic Hurricanes und einem gleichzeitigen Erfolg der Berliner gegen die Cologne Crocodiles wären die Monarchs die leise Sorge los, in ihren letzten drei Saisonspielen (zweimal gegen Berlin, einmal gegen Hildesheim) noch um den Einzug ins Viertelfinale zittern zu müssen.

Abstiegskampf in der GFL Süd

In der GFL Süd steht eine Woche nach der Entscheidung über den Gruppensieg nun der Abstiegskampf im Vordergrund. Die Kirchdorf Wildcats wollen zu Hause gegen die Allgäu Comets unbedingt noch einmal Punkte zu ihren bisherigen fünf Zählern dazu gewinnen. Denn derzeit reicht diese Ausbeute nur wegen des gewonnenen direkten Vergleichs gegenüber den Munich Cowboys zur Vermeidung des Gangs in die Relegation. Doch die Münchner haben ihrerseits noch einige Gelegenheiten zu punkten, vielleicht sogar schon am Sonntag bei den Marburg Mercenaries. Deren Niederlage letzte Woche bei den Allgäu Comets hat in Kirchdorf die Alarmglocken gleich doppelt läuten lassen. Zum einen sind die Kemptener mit nun drei Siegen in Folge gegen Playoff-Kandidaten ein Team mit ganz anderem Kaliber als beim knappen Kirchdorfer Hinspielsieg. Zum anderen müssen die Wildcats befürchten, dass im Vergleich zweier an guten Tagen hochkarätiger Offenses in Marburg auch die Münchner das bessere Ende für sich haben könnten.

 

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