Die Stuttgart Scorpions mussten sich am Sonntag den Marburg Mercenaries deutlich mit 52:14 geschlagen geben. Bei sengender Hitze im Georg-Gaßmann-Stadion in Marburg setzten die Scorpions defensiv früh ein Zeichen und erspielten sich zunächst die Führung, bevor die Mercenaries das Ruder übernahmen und fortan eine Nummer zu groß für die Scorpions waren.

In ihrem ersten Drive in der Partie, zeigten die Marburg Mercenaries bereits all die Qualitäten, die sie an diesem Nachmittag auszeichnen sollten. Gefährliches und effizientes Laufspiel, präzise Pässe, vielfältige und zuverlässige Anspielstationen und Biss. Nachdem die Scorpions im Opening-Drive den Ball mit einem Punt hatten abgeben müssen, marschierten die Mercenaries mit großen Schritten über das Feld. Während vom Coaching Staff der Gastgeber zunächst viele Laufspielzüge gecallt wurden, um die schwächelnde Laufverteidigung der Stuttgarter zu bezwingen, war es ein perfekt geworfener Pass von Mercenaries-Quarterback Jakeb Sullivan auf Hendrik Schwarz, der für die 07:00-Führung der Marburger sorgte. Über 25-Yards segelte der Ball genau über den Kopf des gut verteidigenden Stuttgarter Defensive Backs in die linke Ecke der Endzone, wo sich Schwarz für den Touchdwon-Catch lang machte.

In der Folge meldete sich dann aber auch die Stuttgarter Offensive zum Dienst. QB Michael Eubank zerpflückte zunächst die Marburger Defense mit einem Traumpass über die Mitte, den Luca Faschian beeindruckend für einen Raumgewinn von 25 Yards fing. Auch im nächsten Spielzug agierte Eubank nicht weniger beeindruckend, als er einen Blitz der Gastgeber richtig analysierte und den dadurch freien Raum in der Secondary nutzte, um Tyler Cooperwood für seinen neunten Touchdown der Saison zu bedienen. Nach verwandeltem Extrapunkt war Marburgs Führung beim Spielstand von 07:07 egalisiert.

Und auch die Defensive der Stuttgarter setzte im Anschluss ein Zeichen. Einen weit überworfenen Pass von Sullivan fing Scorpions-Import Marcus Bratton für eine Interception ab und trug den Ball bis an die 12 Yard-Linie der Mercenaries zurück. Leider sollte es an diesem Tag die letzte wirklich gelungene Defensivaktion der Gäste gewesen sein. Zwar blieben die Scorpions nach einem Strip-Sack mit etwas Glück im Ballbesitz und schafften es einige Spielzüge später durch Running Back Luca Hitzger die 07:14-Führung zu erfüllen, doch auch Marburg drückte anschließend wieder aufs Gas und leistete sich keine Fehler mehr. Im direkten Gegenzug erzielte zunächst Philipp Eichhorn den Touchdown zum Ausgleich. Als Stuttgart dann der folgende Drive durch viele Strafen verlorenen ging, nutzen dies die Mercenaries im Gegenzug in Person von Tyler O’Donnell, der eine Kopie des ersten Touchdowns der Marburger, nur dieses Mal in die rechte Ecke der Endzone, zur 21:14-Führung nutzte.

Nachdem Stuttgart in den letzten Minuten vor der Halbzeit dann erneut keine Punkte erzielte, schaffte es Marburg sogar noch erneut Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen und erhöhte auf 28:14. Mit viel Druck ging es für die Scorpions daher nach der Pause in das dritte Quarter. Um sich noch realistische Chancen auf den Sieg zu wahren, hätten die Schwaben die Gastgeber im ersten Drive zumindest bei einem Field Goal halten müssen. Es war jedoch erneut Schwarz, der eine Pass seines Quarterbacks zum Touchdown und damit zur 35:14-Führung fing. Als der Ball im nächsten Drive durch einen Fumble dann auch noch erneut ohne Punktgewinn an Marburg zurück ging, wurde das Spiel endgültig zu einer deutlichen Angelegenheit.

Während die Marburg Mercenaries den Ball über das gesamte Spiel hinweg gut bewegten und einen perfekten Nachmittag erwischten, verlor das Scorpions-Team nach einem guten ersten Viertel das Momentum. Bei den Marburgern sorgten sowohl das Lauf- als auch das Passspiel durchgehend für große Raumgewinne. Besonders aus einem Screen-Look konnten die Gastgeber die Stuttgarter Defensive immer wieder bezwingen. Die Option auf einen schnellen Pass nach außen, den Screen, einen normalen Pass oder einen Quarterback Lauf bekamen die Gäste nie richtig abgedeckt. Nach einem Field Goal der Marburger, das aus dem Turnover der Scorpions resultierte, erhöhten die Mercenaries noch durch zwei weitere Touchdowns im vierten Viertel. Da den Scorpions bei den Scorpions weiterhin nicht mehr viel gelang, trennten sich die beiden Teams am Ende mit 52:14.

Für die Scorpions ist die Niederlage ein bitterer Rückschlag. Zwar liegt das Team um Headcoach Jermaine Guynn weiterhin auf Playoff-Kurs, doch durch die hohe Punktedifferenz, ginge ein etwaiger direkter Vergleich der beiden Teams, nach nur sieben Punkten Unterschied pro Stuttgart im Hinspiel, nun an die Mercenaries. Den drittplatzierten Stuttgarter und den viertplatzierten Marburger trennt aktuell nur noch ein Sieg voneinander. Marburg hat dabei jedoch ein Spiel weniger gespielt. Trotz allem steht für die Scorpions ab sofort wieder die Vorbereitung auf die nächste Partie auf dem Programm. Ein starkes Marburg war am Sonntag einfach nicht zu schlagen. Gegen die Munich Cowboys können die Skorpione es dann wieder besser machen. Nach einer Woche Pause findet das Rückspiel gegen die Münchner am Samstag, den 13. Juli ab 16 Uhr im Dante-Stadion in München statt.

Autor: FW

Fotos (Symbolbild aus dem Hinspiel): Sarah Philipp

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