Seit über 35 Jahren gibt es Football in Hildesheim, die Hildesheim Invaders sind einer der ältesten deutschen Vereine. Aber der 15. Juni 2019 ist für sie eine Premiere. Erstmals gehen sie als Tabellenführer der GFL Nord in eine Partie, und dann auch gleich in das Heimspiel gegen die Dresden Monarchs. Ziel der Hildesheimer ist dabei nicht nur, die Spitze aktuell zu verteidigen, sondern gegen den Vorjahreszweiten im Norden den Grundstein dafür zu legen, auch im Viertelfinale ein Heimspiel haben zu können. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen. Pünktlich vor den beiden richtungweisenden Partien gegen Dresden und danach die New Yorker Lions wird US-Neuzugang LeMarkus Bailey in die Passverteidigung integriert. Das Monarchs-Passspiel ist mit über 328 Yards Raumgewinn pro Spiel in der GFL derzeit schließlich das Maß der Dinge.
Allerdings: Dresdens etatmäßiger Quarterback Zack Greenlee hat sich vor zwei Wochen bei der Niederlage im Spitzenspiel gegen Braunschweig eine Rippenprellung und eine Verletzung am Oberschenkel zugezogen. Doch auch in Dresden wird nichts dem Zufall überlassen. „Wir werden die kommenden Spiele nicht kampflos herschenken. Daher haben wir uns dazu entschieden, unseren Backup-Quarterback für Zack bereits für einige Zeit zu den Monarchs zu holen“, kündigt Head Coach Ulrich Däuber seinen neuen Mann im Aufgebot an: Glen Cuiellette, der bei der Texas Southern University College Football spielte, gilt als ebenso passstarker Quarterback wie Greenlee. Nun hofft er, das Dresdner System mit nur einer Woche gemeinsamen Trainings verinnerlicht zu haben.
Cowboys vs. Mercenaries: Verfolgerduell auf Augenhöhe?
In der GFL Süd steht am 15. Juni zeitgleich zum Spiel in Hildesheim möglicherweise eine Vorentscheidung über Platz vier an. Denn im Münchner Dantestadion treffen die Munich Cowboys als Tabellenvierter auf ihren direkten Verfolger aus Marburg. Dabei stehen einige interessante Zahlen aus den GFL-Statistiken auf dem Prüfstand. Denn in der Südgruppe stellen weder Schwäbisch Hall, Stuttgart oder München den Passangriff mit dem bisher größten Raumgewinn, sondern eben die Mercenaries. Nach ihrem Pech auf der Quarterback-Position im letzten Jahr entpuppt sich für die Hessen die Verpflichtung von Jakeb Sullivan vielleicht als wahrer Glücksgriff. Am Samstag kommt es für ihn jedoch zu einer echten Bewährungsprobe. Nicht nur ist sein Counterpart auf Münchner Seite, Brady Bolles, selbst statistisch einer der derzeit fünf erfolgreichsten Spielmacher der GFL. Vor allem aber ist auf Basis des Zahlenmaterials die Münchner Verteidigung hinter denen der drei Top-Teams Schwäbisch Hall, Braunschweig und Frankfurt die viertbeste der gesamten GFL.
Lions fahren zum Eurobowl-Champion nach Potsdam
Ebenso wie die Cowboys-Defense bislang ein gutes Drittel weniger gegnerischen Raumgewinn erlaubt hat als die der Marburger, ist dieses Verhältnis vor dem Gastspiel der New Yorker Lions beim frisch gebackenen Eurobowl-Sieger Potsdam Royals nahezu identisch. Der Potsdamer Angriff hat sich beim 62:12 gegen die Amsterdam Crusaders zwar warm gespielt, gegen die Braunschweiger Gäste wird man aber wohl noch etwas zulegen müssen und froh sein dürfen, halb so viele Punkte machen zu können. Die direkten Rivalen der Potsdamer um einen Play-Off-Platz aus Köln und Berlin haben ihre Heimspiele gegen die Braunschweiger aber bereits verloren – ein Überraschungs-Coup der Potsdamer hier wäre also ein sehr großer Schritt Richtung Endrunde.
Saisonziele und Realität
Erst einmal kleinere Ziele müssen derzeit Allgäu Comets und Kirchdorf Wildcats anvisieren. Die Allgäuer kamen letzte Woche knapp zum ersten Saisonsieg gegen Ingolstadt, die Kirchdorfer warten noch auf ein volles Erfolgserlebnis. Am 16. Juni entscheidet sich nun im Kemptener Illerstadion, wer von beiden sich vorerst deutlicher von den Ingolstädtern am Tabellenende absetzen und damit wieder näher an die ursprünglichen Saisonziele heranrücken kann. Diese waren bei beiden ursprünglich ja davon geprägt, so lange wie möglich in der Nähe der Play-Off-Zone mithalten zu können.
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