Wenn man meint, dass es ein leichtes Spiel ist, wenn der Tabellenerste auf einen Gegner mit nur zwei bisherigen Siegen trifft, dann irrt man sich. Die Münchner haben den Kader im Kampf sich vom Tabellenende weiter abzusetzen nochmals erweitert und es den Allgäuern nicht allzu leicht gemacht. Insbesondere die Defense der Cowboys zeigte sich bissig. Zu schwer war die Herausforderung aber auch nicht und die Comets kehrten mit einem 14:31-Sieg nach Hause zurück.
Die Anfangsphase des Spiels war vom gegenseitigen Abtasten bestimmt und nicht alle offensiven Spielzüge der Comets funktionierten wie geplant. Die Angriffsformation der Münchner fand aber auch keinen Weg durch die schon zu Anfang sehr solide agierende Defense der Allgäuer mit dem “Schweizer Taschenmesser”-LB Matt Barrett, der immer zur rechten Zeit am rechten Ort auftaucht, die Rolle Niall Paddens als Defense-Steuerzentrale bestens übernommen hat und sicherlich einer der Men of the Match war. Mit dem zweiten Ballbesitz fand QB Javarian Smith mit einem weiten Pass den Receiver Nate Stewart, der einen 80-Yard-Touchdown ungefährdet in die Endzone trug, PAT (wie auch alle weiteren) durch Marcel Schade zum 0:7 war gut. Nach einer weiteren vorsichtigen Phase, in der auf beiden Seiten ausgespielte 4. Versuche häufige Ballwechsel nach sich zogen und ein Fieldgoal-Versuch der Cowboys erfolglos blieb, fand QB Smith erneut Nate Stewart, der das erste Tackle brechen konnte, Ex-Comets-DB Dominik Titz es nicht mehr schaffte einzugreifen und nur noch zusehen konnte, wie Stewart zum zweiten Touchdown entkam. Eine Interception in der eigenen Endzone, 7 Sekunden vor der Halbzeitpause konnten die Cowboys nicht in Punkte verwandeln und mit einem Halbzeitstand von 0:14 für die Allgäuer gingen die Teams in die Pause.
Im dritten Quarter ersetzte auf Seiten der Gastgeber QB Luca Raue den schon seit der ersten Begegnung der Teams angeschlagenen Manuel Engelmann und die Münchner brachten ihren Neuzugang auf der Runningback-Position, Shakif Seymour, immer stärker ins Spiel. Auf Seiten der Comets wechselte man von RB Keito Noguchi auf den robusteren UK-National-RB Thomas Campbell dem es zuverlässig gelang, Tackles zu brechen. Mit einem Fieldgoal durch Marcel Schade erhöhten die Comets auf 0:17. Der bullige, großgewachsene RB Seymour, auf den sich die Comets-Defense erst noch einstellen musste, hatte entscheidenden Anteil am folgenden schnellen Durchmarsch der Cowboys im vierten Spielviertel zum Touchdownlauf durch den zweiten sehr effektiv arbeitenden Münchner RB Felix Wenz zum 7:17. Die Antwort der Comets-Offense folgte auf dem Fuß – nach einem 49-Yard-Pass auf Rookie-WR Ahsan Moore folgte ein Pass auf WR Robert Jarzebak, der seinen ersten GFL-Touchdown feiern konnte. Nach einem guten Return und zwei langen Pässen auf den amerikanischen Cowboys-WR Lorenzo Thompson kamen die Gastgeber wieder auf 14:24 heran. Nach einem Punt brachte die Allgäuer D-Line vor allem auch durch den diesjährigen Neuzugang aus Ravensburg Fritz Rupp viel Druck auf den gegnerischen QB und zwang zur Abgabe des Angriffsrecht. Nach kraftvollen Läufen durch Campbell war es wieder der Spezialist für die weiten Pässe – Ahsan Moore – der mit einem Hechtsprung den Ball in der Endzone zum endgültigen Spielstand von 14:31 sicherte.
Mit diesem über das ganze Spiel ungefährdeten Sieg in einer sehr fair gespielten Partie bei gastfreundlichen Cowboys halten die Comets ihre Position an der Tabellenspitze, während die Münchner weiter verhindern müssen, hinter Tabellenschlusslicht Marburg zu rutschen. Kommenden Samstag treten die Allgäuer beim nächsten Team mit nur zwei Siegen an – die Straubing Spiders, die sich in einer ganz ähnlichen Lage wie die Cowboys aber auch die ifm Razorbacks befinden und sicher kein leichter Gegner sein werden. Kickoff im Spiderdome ist um 15:00 Uhr, auf Sportdeutschland.tv wird ein kostenpflichtiger Livestream angeboten. Bei einem Sieg wäre das Viertelfinale als Heimspiel im September sicher.