Mit Spielen in München und Marburg beginnt die zweite Halbserie der ERIMA GFL für die Saison 2023. Für die Gäste aus Braunschweig und Ingolstadt geht es dabei um wichtige Punkte im Rennen um die Playoffs. Die Gastgeber müssen dagegen eher vor dem Abstiegsgespenst auf der Hut sein.

Für die Munich Cowboys mag sich die Lage nach dem zweiten Saisonerfolg gegen die Marburg Mercenaries in der Hinsicht etwas entspannt haben. Doch gab es in der ERIMA GFL in den letzten Jahren immer wieder gerade zum Saisonende hin Fälle, dass Mannschaften nach schwachem Start in die Spielzeit doch noch aufholten. Die Münchner müssen in den kommenden Wochen noch zweimal gegen die ifm Razorbacks Ravensburg antreten, einen weiteren Sieg wird man wohl brauchen, um wirklich vor der Relegation sicher sein zu können.

Theoretisch bliebe dem Süd-Vizemeister des Vorjahres auch der Weg zurück in die Playoffs noch offen. Ein Sieg gegen die New Yorker Lions wäre für die Münchner, die in diesem Jahr unter Head Coach Nadine Nurasyid vor allem die eigene Konsolidierung für weitere Spielzeiten im Blick haben, aber schon sensationell. Mit nur rund 250 Yards Raumgewinn im Angriff, aber über 380 abgegebenen Yards pro Spiel belegen die Cowboys statistisch sowohl in Angriff und Abwehr jeweils Rang 13 unter 15 ERIMA-GFL-Teams 2023.

Da wird es schwer, gegen ein Braunschweiger Abwehrbollwerk zu bestehen, das mit Abstand die wenigsten Yards für seine bisherigen Gegner zuließ (233 pro Spiel, alle anderen Mannschaften liegen da über 300 Yards). Nur der immens angriffsstarke Vizemeister Potsdam Royals schaffte es, die New Yorker Lions knapp zu bezwingen. Die Niederlage in Potsdam zwingt die Braunschweiger nun auch dazu, kein Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Im Dreikampf an der Spitze der ERIMA GFL Nord mit Potsdam und Dresden droht schließlich noch der Rückfall auf Rang drei und damit eine Auswärtsreise im Viertelfinale.

Größere Hoffnungen hegt der Gastgeber am Sonntag in Marburg. Die Mercenaries warten zwar weiter auf ihren ersten Saisonsieg, waren in den letzten drei Spielen aber jeweils nur um einen Touchdown davon entfernt. Dies nicht nur zweimal auswärts, sondern auch im heimischen Georg-Gaßmann-Stadion gegen Süd-Spitzenreiter Allgäu Comets. Mit dem Wechsel auf der Quarterback-Position hin zu Elliot Bodman scheinen die Erwartungen an eine bessere zweite Saisonhälfte jedenfalls nicht ganz unbegründet zu sein.

Die Relegation vermeidet Marburg vermutlich nur, wenn Ende August daheim gegen Ravensburg gewonnen wird. Die Ravensburger spielen allerdings noch zweimal gegen München, daher könnten die Mercenaries durchaus ein oder zwei weitere Siege benötigen. Das Heimspiel gegen die Ingolstadt Dukes mit dem nach Yards passstärksten Angriff der ERIMA GFL Süd unter Quarterback Matthew Weimer wird zwar vor allem für die Verteidigung der Hessen eine Mammutaufgabe – leichter wird es für den Tabellenletzten danach aber auch nicht mehr.

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