Mit 27:24 konnten die Marburg Mercenaries die Ingolstadt Dukes vor heimischem Publikum besiegen.

Dieser Sieg wurde danach begeistert gefeiert, eine Riesenlast schien allen von den Schultern gefallen zu sein. Dabei hatte es vor dem Spiel gar nicht danach ausgesehen, denn die Dukes sind mit einer ausgeglichenen Bilanz als Tabellenvierter zum Tabellenletzten gereist. In den Foren und Social Media Kreisen wurde nur über die Höhe eines Dukes Sieges spekuliert und auch Marburgs Sportdirektor Michael Dalkowski sah sein Team im Interview mit der Oberhessischen Presse als Außenseiter.

Mit seinen beiden kurzfristigen Neuverpflichtungen Dondi Penick Jr. und Cory McCoy Jr. hatte Dalkowski entscheidenden Anteil an diesem Erfolg, denn diese beiden zeigten eine starke Leistung und begeisterten die Marburger Fans. Penick sorgte mit seinen Läufen immer wieder für Firstdowns, lief für über 100 Yards und einen Touchdown und McCoy Jr. hatte maßgeblichen Anteil daran, das starke Passspiel der Gäste erheblich einzuschränken.

Ganz stoppen lässt sich diese Ingolstädter Offense mit Quarterback Matthew Weimer und Receiver Michael Boccella nie, wie sich gerade in der Anfangsphase zeigte. Die Dukes begannen wie erwartet stark mit ihrem Passspiel und dann beendete Weimer selbst mit einem Touchdownlauf den ersten Drive, 0:7, PAT Philipp Ponader. Die Marburger Offense kommt Anfangs noch nicht richtig ins Spiel und nach einer Interception von Elliot Bodman kommen die Dukes wieder in Ballbesitz. Doch auch die können ihr Laufspiel nicht etablieren, immer wieder wird der kräftige Ballträger Jean Charles Moukouri von der Marburger Defense gestoppt, allen voran Logan Mobelini, der fast bei jeder Aktion an diesem Tag beteiligt war, aber auch von Patrick Malz und Felix Lichtenberg. Mit seinem ersten Quarterback-Sack an diesem Tag beendete Michael Keshinro das erste Quarter. Keshinro war an diesem Tag das Kryptonit für Weimer, immer wieder jagte er ihn und zwang ihn zumindest zu unvollständigen Pässen, wenn er ihn schon nicht selbst zu Boden bringen konnte.

Im zweiten Quarter punkten die Dukes mit einem Touchdownpass von Weimer auf Sven Beyrich, Pat Ponader, 0:14. Nach einem langen Return durch McCoy Jr. und einigen Firstdownläufen durch Penick Jr. bringt Kicker Lennard Treckmann mit einem Fieldgoal die ersten Marburger Punkte auf die Anzeigentafel, 3:14. Doch die Dukes setzen sich mit einem langen Touchdownpass von Weimer auf erneut Beyrich weiter ab, 3:21, PAT Ponader. Beim nächsten Marburger Angriff verletzt sich Merlin Detroy und so läuft Bodman dann selbst in die Endzone, 10:21, PAT Treckmann.

In der zweiten Hälfte versuchen es die Dukes mit Laufspiel, welches die Marburger Defense aber stoppen kann. Mobelini gelingt dann auch noch ein Quarterback-Sack. Im Gegenzug fängt Niklas Fengler einen Pass von Bodman und kämpft sich Richtung Endzone. Dabei lässt er sich auch von den Verteidigern nicht aufhalten, welche er reihenweise abschüttelt. Diesen Drive beendet Bodman mit einem Touchdownpass auf Smith, PAT Treckmann 17:21. Nach einem weiteren QB Sack durch Keshinro müssen die Dukes punten, Deyleon Williams berührt den Ball und kann ihn dann nicht unter Kontrolle bringen. So kommen die Dukes wieder in Ballbesitz doch Marburgs Defense ist an diesem Tag einfach bärenstark. Nach einem weiteren Quarterback Sack durch Keshinro bleibt den Dukes nur ein Fieldgoal durch Ponader, 17:24.

Im vierten und letzten Quarter läuft Penick Jr. in die Endzone, es steht jetzt 23:24. Durch den Extrapunktkick sorgt Treckmann für den Ausgleich 24:24. Die Dukes versuchen jetzt noch einmal alles, denn sie wollen den vierten Tabellenplatz halten, welcher die Playoff Teilnahme bedeutet, doch Marburgs Defense hält und Ingolstadt muss punten. Smith und Penick Jr. bringen die Marburger in 

Fieldgoalreichweite und der zuverlässige Treckmann behält drei Minuten vor Schluss die Nerven: 27:24. Damit gehen die Mercenaries erstmals in Führung und die Defense tut alles, um diese über die Zeit zu retten. Mit einem Quarterback-Sack von Sadik Busch werden die Dukes gestoppt und Marburg kann in der ungewohnten Victory Formation die letzten Sekunden auslaufen lassen.

Nach Spielende gab es bei aller Freude einen Wermutstropfen, da sich Fengler von den Fans verabschiedete, da er sein Auslandssemester antritt. Er wurde von der Teammanagerin Lisa Malkus mit einem signierten Ball verabschiedet und es bleibt die Hoffnung, dass Fengler zumindest für die beiden Heimspiele vielleicht doch nochmal im Dress der Mercenaries zu sehen sein wird. 

Text: Holger Weishaupt / Foto: Stefan Tschersich

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