Was für ein Tag im Brötzinger Tal. In den letzten Minuten gewinnen die Pforzheim Wilddogs ihr GFL2 Heimspieldebut und schicken die Kirchdorf Wildcats mit 19:18 auf die Heimreise. bis vier Minuten vor Schluss rannten die Wilddogs noch einem Rückstand hinterher. Am Ende war es die Stimmung der über 800 Fans die den Ausschlag gegeben haben in einem Spiel, dass streckenweise zum Haare raufen war. Aber der Reihe nach.
Strahlender Sonnenschein begrüßte die Gäste mit der längsten Anfahrt, die Kirchdorf Wildcats. Die Goldstadt zeigte sich von ihrer besten Seite und auch die Ränge der Kramski Arena waren schnell gefüllt. Die Bäärenklopfa heizten die Fans ein und die Golden Flames strahlten in ihren neuen Trikots und feuerten lautstark mit an. Es versprach ein spannendes Spiel zu werden. Katzen und Hunde gegeneinander, was ein Auftakt für ein Heimspieldebut. Zumal die Gäste im letzten Jahr noch die Meister der GFL2 waren.
Den Münzwurf, den der ehemalige Sparkassen-Vorstand Stefan Scholl durchführte, gewannen direkt die Gäste. Diese wollten den Ball lieber in der zweiten Hälfte haben. Somit begann der Angriff mit den Wilddogs in Ballbesitz. Doch so richtig funktionieren wollte nichts. Bälle wurden fallen gelassen, aber auch die Gäste hatten Probleme. So ein richtiger Spielfluss wollte nicht aufkommen, Zu allem Überfluss sorget ein geblockter Punt auch noch für die ersten Punkte der Gäste. 0:2 zeigte die Anzeigetafel.
Auch das zweite Spielviertel entwickelte sich zur reinsten Defense-Schlacht. Die Offense der Wilddogs um Quarterback Shon Belton kommt langsam ins Rollen, verhungert dann aber punktelos vor der Endzone. Zu allem Überfluss kam die Offense der Gäste langsam in Schwung. Kurze Zeit später gelang den Gästen der erste Touchdown des Spiels. Der versuchte Extrapunkt misslingt, 0:8 zeigt die Anzeigetafel. Daran wird sich bis zur Halbzeit auch nichts mehr ändern.
Halbzeit zwei begann wie Halbzeit eins endete. Aber mit mehr Vorteilen auf Seite der Wildcats. Die Gäste schaffen es bis an die 6 Yard-line der Wilddogs, müssen aber mit einem Field-Goal vorliebnehmen. Die Defense der Wilddogs hält, dennoch steht jetzt 0:11 auf der Anzeigetafel. Die Gesichter auf Seiten der Wilddogs-Sideline zeigten schon langsam Ernüchterung. Aber nicht auf den Rängen. Die über 800 Fans legten jetzt erst richtig los, mit Erfolg. Felix Dorn entfernte die Null auf der Anzeigetafel, 6:11. Doch was dann folgte war ein Strafen Drama ohne Gleichen. Ganze 40 Yards Raumgewinn bekamen die Gäste durch Strafen zugesprochen. So ein Geschenk nimmt man gerne an und der Quarterback der Gäste erhöht zum Ende des Viertels auf 6:18.
Das letzte, das entscheidende Viertel beginnt. Und die Wilddogs kommen bis an die 3 Yard-Line der Gäste. Doch ein Fumble im letzten Versuch verhindert Punkte. Es war schlicht zum Mäusemelken. Die Offense bewegt den Ball aber der Abschluss scheint verwehrt zu bleiben. Die Defense hingegen hält und dann ist es Shon Belton mit einem Quarterback Sneak von der 1 Yard-Linie der den Abstand auf sechs Punkte verkürzt, 12:18 und noch etwas mehr als drei Minuten zu spielen.
Jetzt musste die Defense liefern um hier noch Chancen für die Wilddogs zu schaffen. Und die Defense unter der Leitung von Sashca Deger behält die Nerven. Safety Evan Currie fängt den Pass der Wildkatzen und bringt die Wilddogs knappe zwei Minuten vor Schluss nochmal in Ballbesitz. Doch auf Seiten der Wilddogs gibt es keine Time-Outs mehr, jetzt ist Eile gefragt, drei Minuten Zeit und noch 70 Yards zu gehen. Doch ein Trickspielzug über Nick Alberto, sowie schnelle Pässe auf Andy Lehman und Felix Dorn bringen die Wilddogs an die Endzone. Am Ende ist es Christopher Herr der den entscheidenden Pass zum Ausgleich fängt. 18:18, doch damit beginnt das Zittern erst, kein Extrapunkt wollte bisher gelingen.
Ein Kick sollte also entschieden, ob hier eine mögliche Verlängerung oder ein Sieg für die Wilddogs drin ist. Nijaz Hamulic nimmt Anlauf und trifft den Ball perfekt. Der Rest geht im Jubelschrei der Extase von den Rängen unter. Beide Arme der Schiedsrichter geben Gewissheit, Führung für die Wilddogs, 19:18 und noch genau 1:54 auf der Uhr übrig. Und wieder ist es Evan Currie der den absoluten Siegestaumel perfekt macht. Am Ende lassen die Wilddogs entspannt die Uhr auslaufen.
„Was für ein Spiel. Aber für meine Nerven brauche ich sowas nicht so schnell wieder.“ Resümiert Headcoah Michael Lang erleichtert „Wir sind am Anfang ganz schön uns selbst im Weg gestanden, aber zum Ende hin hatten wir unser Spiel gefunden. Wir haben das letzte Spiel im Brötzinger Tal damals mit einem Punkt unterschied verloren, und heute mit einem Punkt mehr gewonnen. Eine bessere Rückkehr kann es nicht geben“. Auch Vorstand Kai Höpfinger ist mehr als nur glücklich, in erster Linie erleichtert: „Es hat alles funktioniert. Monate der Vorbereitung haben sich ausgezahlt. Einlass, Catering, die Beschallung, Stadionuhr und nicht zuletzt der Stream waren große Herausforderungen, aber wir haben alles gemeistert. Gemeinsam haben wir einen super Einstand als Ausrichter eines GFL2 Spiels gegeben.“
Lange Verschnaufpause bleibt der Mannschaft der Wilddogs nicht, bereits am 10.06 geht es Auswärts zu den Stuttgart Scorpions in das Gazi-Stadion. Am 25.06 geht es dann im Brötzinger Tal weiter, dann sind die Gießen Golden Dragons zu Gast. Tickets gibt’s im Vorverkauf auf ww.wilddogs.de