In einem spannenden Duell der beiden Letztplatzierten in der German Football League können die Allgäu Comets gegen die Ingolstadt Dukes mit 28:26 ihren ersten Sieg in der Saison erringen.
Beide Teams waren zuletzt sehr vom Verletzungspech verfolgt. Dukes Head Coach Eugen Haff sprach sogar von seinen letzten „Dirty-Thirty“, die er nur für dieses wichtige Spiel aufbieten konnte. Dagegen konnte Comets-Coach Jeff Scurran wieder auf die beiden Verletzten #6 Danny Wynne und #8 Adrià Botella zurückgreifen. Wynne war seit seiner Verletzung im Freundschaftsspiel gegen Straubing nicht mehr in der Aufstellung. Für Botella war dies gar das erste Spiel für die Comets überhaupt.
Auf Dukes-Seite konnte Ersatz-Quarterback und Ex-Comets-Spieler Cedric Townsend nicht wie am vergangenen Sonntag für den etatmäßigen Spielmacher antreten, da auch er vor zwei Wochen verletzt ausgefallen ist. Für ihn haben die Herzogstädter mit #9 Benedetto Cory aber kurzfristig einen neuen Quarterback gefunden. Cory ist jedoch erst diese Woche zum Team dazu gestoßen und hat deshalb wohl noch nicht viele Trainingseinheiten mit der Mannschaft haben können.
Zu Beginn des Spiels konnten die Comets den Ball recht gut bewegen. Die erste Chance auf Punkte hatten die Ingolstädter, die allerdings einen Field Goal-Versuch über 47 Yards nicht verwandeln konnten.
Im Gegenzug konnten die Kemptener erneut ein ums andere Mal erfolgreich ihr Laufspiel etablieren. Der US-Runningback #11 Lennies McFerren konnte immer wieder Lücken in der gegnerischen Verteidigung ausnutzen und so letztlich die ersten Punkte im Spiel zum 7:0 (Extrapunkt durch #83 Marcel Schade) erzielen.
Die Dukes konnten im anschließenden Drive durch #6 Philipp Ponader einen Touchdown erzielen. Allerdings ging der Extrapunktversuch daneben.
In der Folge taten sich beide Mannschaften schwer. Ballverluste in aussichtsreichen Positionen verhinderten, dass die Comets weiter punkten konnten. Auf der anderen Seite konnte die Verteidigung um #43 Niall Padden die Angriffsbemühungen der Ingolstädter vereiteln. Daher blieb es beim Halbzeitstand von 7:6.
Die zweite Hälfte wirkte dann auf beiden Seiten zerfahren. Beiden Teams merkte man den Druck an, dieses Spiel nicht verlieren zu dürfen. Hinzu kamen Spielunterbrechungen durch Verletzungen und Strafen auf beiden Seiten.
Erst ein weiter Pass vom jungen Comets-Spielmacher #2 Calvin Stitt auf #1 Malcom Washington und ein weiterer Lauf erneut von #11 Lennies McFerren brachte die Comets mit 21:6 auf die Siegerstraße (beide Extrapunkte erneut durch Marcel Schade).
In dieser Phase konnte man förmlich die Erleichterung der über 1000 Zuschauer im Stadion spüren. Die Dukes jedoch hatten eine Antwort parat und an ein Aufgeben war nicht zu denken. Mit einem sehenswerten Trickspielzug war die Bahn frei für einen 91-Yard-Lauf durch den Ingolstädter #2 Anthony Mella. Als die Kemptener auch noch den Ball kurz vor der gegnerischen Endzone verlieren und die Dukes sogar zum Zwischenstand von 21:18 erneut durch Mella verkürzen können, schien das Spiel gar wieder zu kippen.
Dann gelang es #35 Matthias Schäffeler eine Lücke zu nutzen, den Ball über das halbe Spielfeld zu tragen und somit den Vorsprung wieder auf 28:18 zu erhöhen. Doch die Ingolstädter gaben immer noch nicht auf. Knapp fünf Minuten vor Spielende gelang ihnen dann doch noch, wieder auf 28:26 zu verkürzen.
Letztlich brauchten die Comets also noch gute Nerven, um die restliche Zeit irgendwie zu überbrücken.
Was dieser Sieg wert ist, wird sich bereits in einer Woche beweisen. Dann erwartet man nämlich die Kirchdorf Wildcats, die in dieser Saison auch erst ein Unentschieden erzielen konnten. Wenn man also weiter höhere Ambitionen hat, nicht nur am unteren Tabellenende stehen zu wollen, führt dieser Weg über die Oberbayern am nächsten Sonntag um 15:00 Uhr im Illerstadion.
Foto: Paolo Acquadro (zeigt #11 Lennies McFerren)