Ein hartes Stück Arbeit liegt hinter der Mannschaft. Der erste Heimsieg der Saison letztes Wochenende gegen die Ingolstadt Dukes war kein leichter für die Allgäu Comets. Im Kampf um die inoffizielle „Bayerische Krone“ in der German Football League Süd, mischt aber auch der nächste Gast der Kemptener mit; Die Kirchdorf Wildcats, die am kommenden Sonntag (16. Juni) um 15 Uhr zu Gast im Illerstadion in Kempten sein werden.
Das Team von der österreichischen Grenze ist seit Jahren als unangenehmer Gegner bekannt. In Ihrem zweiten Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse des American Footballs spüren aber auch die Niederbayern einen starken Gegenwind.
Das Team ist hoch talentiert und kann seit eher einen soliden Stamm an einheimischen Spielern vorweisen. Hier macht sich besonders die hervorragende Jugendarbeit unserer Gäste spürbar.
Obwohl die Comets aktuell einen Punkt Vorsprung vor den Wildcats in der Tabelle haben, sehen viele die Kirchdorfer als Favorit in diesem Spiel. Nicht nur, weil die Comets-Offense bislang noch nicht wirklich den eigenen Rhythmus finden konnte, sondern auch weil die bisherigen vier Niederlagen der Niederbayern zumeist recht eng waren. Zuletzt verloren die Niederbayern gegen Stuttgart 29:31 und gegen Marburg nur knapp mit 49:55. Alle Experten sind sich einig darin, dass mehr in dieser Mannschaft steckt, als die aktuelle Tabellenposition glauben machen will. Dabei zeichnet sich das Team um Head Coach Christoph Riener insbesondere dadurch aus, dass es sich nie aufgibt und immer bis zur letzten Sekunde weiterkämpft. So hatten die Kirchdorfer in ihrem ersten Spiel gegen die Munich Cowboys sogar noch einen 7:20-Rückstand ausgleichen können. Zum Vergleich: Damit haben sie gegen München mehr erreicht als die Comets, die beide Spiel gegen die Hauptstädter verloren hatten.
Die größte Schwäche der Wildkatzen liegt derzeit in ihrer Passverteidigung. Statistisch stellen die Niederbayern die schlechteste, aller 16 GFL-Mannschaften dar. Obwohl man mit Ian Kolste einen Quarterback hat, der in den bisherigen fünf Partien bereits über 1000 Yards geworfen hatte. Ob die Comets dies jedoch ausnützen können ist fraglich, da man selbst gleichzeitig das Team mit dem schwächsten Passangriff ist. Die Comets wollen aber gar nicht erst versuchen, sich an die Schwächen des jeweiligen Gegners anzupassen. Stattdessen versucht man sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. „Wir haben junge und hungrige Spieler. Unsere O-Line ist dieses Jahr bärenstark und unsere eigene Defense hat uns immer wieder im Spiel gehalten. Jetzt müssen wir nur noch liefern“, meint auch Running Back Matthias Schäffeler, der mit seinem 61-Yards Touchdown-Lauf die Comets letztlich auf die Siegerstraße führen konnte.
Dass es Zeit braucht, um Verständnis und Vertrauen für dieses komplett neue System des neuen Trainerstabes um Head Coach Jeff Scurran zu bekommen, kann man auch als Zuschauer sehen. Mit jedem Spiel wurde der Comets-Angriff stärker und auch abwechslungsreicher. Ob es jetzt aber schon für den nächsten Gegner reichen wird, steht aber auf einem anderen Blatt. Welche Mannschaft auch dieses Bayern-Derby gewinnt, wird sich erst einmal Luft zum Relegationsplatz verschaffen.