Marburg, 30.08.2018 (atb.) – Die Redewendung, „es aus eigener Kraft schaffen zu können“, bzw. „nicht auf den Gegner schauen zu müssen“ wird im Sport oft bemüht. Auch die Marburg Mercenaries waren noch vor wenigen Wochen in der komfortablen Position genau dies von sich behaupten zu können. Die Play-Offs, wenn auch ein Auswärtsspiel, schienen gebucht, die noch fehlenden Punkte vermeintlich nicht mehr als Formsache. So schnell ändern sich die Zeiten, denn Anfang September 2018 steht man nach einer nicht abreißen wollenden Niederlagenserie auf Platz fünf der GFL-Staffel Süd und ist, was das Saisonziel Play-Offs angeht, nunmehr auf massive Schützenhilfe von außen angewiesen. Hoffen muss man schlussendlich auf Ausrutscher der Cowboys aus München, dabei allerdings vorausgesetzt, man holt selbst noch irgendwo einen Sieg.
Als „bitter“ beschreibt Mercenaries-Präsident Carsten Dalkowski die derzeitige Situation, macht aber gleichzeitig keinen Hehl daraus, dass es zahlreiche, nachvollziehbare Gründe für die sportliche Misere an der Lahn gibt. „Der ständige Wechsel auf der Position des Quarterbacks, die Anzahl der Verletzten, um nur einige der Hauptgründe zu nennen. Verletzte gehören leider zum Football dazu, aber wir haben zuletzt wieder sehr deutlich vor Augen geführt bekommen, dass die qualitative Tiefe im Kader fehlt. Wir sind einfach noch nicht so weit, einen Leistungsträger nach dem anderen adäquat ersetzen zu können. Gerade an der Passverteidigung sieht man, wie schwer wir uns derzeit tun, allerdings wäre es völlig falsch hier nun mit dem Finger auf bestimmt Spieler zu zeigen. Die Situation ist lehrreich aber undankbar.“
Und gerade in dieser „undankbaren“ Situation gibt sich der amtierende, bisher ungeschlagene Deutsche Meister aus Schwäbisch Hall die Ehre im Georg-Gaßmann-Stadion. Strauchelnde Hessen treffen auf vor Selbstvertrauen strotzende Schwaben/Franken, wobei diese Richtung Ende der Saison nunmehr ihren ganz eigenen Spagat hinbekommen müssen.
Ungeschlagen, das Play-Off Heimrecht gesichert, geht es jetzt primär darum mit Blick auf die angestrebte Titelverteidigung den Rhythmus beizubehalten und dennoch angeschlagene Spieler zu schonen. Dazu Dalkowski: „Letztendlich ist es völlig egal wer da aufläuft. Die Rollen sind mehr als deutlich verteilt.“
Die Marburger werden vor ihren heimischen Fans eine gute Leistung gespickt mit einigen Highlights abliefern wollen. Wie letzte Woche, als Joel Maddock im Spiel gegen Stuttgart drei Sacks gelangen, er sich dadurch bereits in die Geschichtsbücher des Vereins eintragen konnte.
Kick Off der Partie ist am Sonntag den 02. September 2018 um 16.00 Uhr im Georg-Gaßmann-Stadion in Marburg.