Nichts für schwache Nerven, war das Spiel der Kirchdorf Wildcats am Samstag gegen die favorisierten Marburg Mercinaries. Nach einem 0:17 Rückstand gewinnen die TSV Footballer am Ende 29:24 und schieben sich somit auf Rang vier in der Tabelle der GFL Süd.
Nach einem völlig verpatzten Start mit drei Interceptions durch Quarterback Cameron Birse sah es im dritten Viertel nicht mehr danach aus, dass die Kirchdorfer gegen die Hessen irgendetwas gewinnen könnten. Aber dann drehte sich das Spiel und wurde zu einem Krimi. Von Beginn an war die Defense der Hausherren stark. Das Backfield mit Sinan Günaltay, Manuel Obermeier und Dartez Jacobs hatte alles im Griff. Marburg konnte im ersten Quarter nur mit einem Fieldgoal 3:0 in Führung gehen. Leider war zu diesem Zeitpunkt die Offense der Wildcats nicht vorhanden. Jeder Lauf von Alexander Braunsperger und Jakob Mühlthaler, der verletzt im zweiten Quarter ausschied, wurde früh gestoppt. Die Pässe kamen nicht an und der zweite Fehlpass von Birse landete beim Gegner. Marburg nutzte die Chance mit einem Pass auf den völlig frei stehenden Neal Howey zur 10:0 Führung. Die Abwehr der Wildcats übte weiter Druck aus und Korbinian Reichenberger und Lukas Schießer setzten den österreichischen Nationalquarterback Alexander Thury mächtig zu. Nur der Offense gelang weiter wenig. Erst kurz vor der Halbzeit dann das erste Erwachen. Ein guter Drive brachte die Hausherren in die gegnerische Hälfte und ein Pass von Birse auf Lukas Anzeneder brachte den ersehnten Touchdown. Der leider nicht zählte, da ein Foul auf dem Spielzug war. So ging es mit 0:10 in die Kabinen. Im dritten Viertel dann die Katastrophe. Cameron Birse feuerte seinen ersten Pass gleich in die Arme des völlig überraschten Andrecus Lindley, der in die Endzone der Wildcats lief: 17:0 für die Gäste. Das Spiel schien gelaufen. Doch weit gefehlt. Kirchdorf zeigte Moral. Es folgte eine Kick Off Return Touchdown von Dartez Jacobs. Doch wieder ungültig wegen Foul. Der nächste Drive brachte die Wildcats an die 15 Yard Linie und im vierten Versuch fand Quarterback Cameron Birse Clemens Erlsbacher in der Endzone zum 6:17 Anschluss. Der Extrapunkt wurde vergeben. Marburg musste kontern und machte dabei ebenfalls Fehler. Einen Pass von Thury fing Benedikt Probstmeier ab und brachte seine Farben in guter Feldposition in Ballbesitz. Kurzer Pass auf Brandon Cox an die 20 Yard Line. Lauf von Braunsperger an die 3 und im nächsten Versuch an die 1 Yard Line. Und dann ein kurzer Pass auf Erlsbacher zum 12:17. Die Conversion klappte nicht. So ging es ins letzte Quarter. Die 850 Fans feuerten nun mit Stadionsprecher Vamos ihr Team an und es lief. Die Defense der Wildcats war hellwach und als die Offense auf das Feld kam war es Braunsperger, der mit einem 65 Yard Run den Touchdown erzielte zum 18:17 für die Wildcats. Das Stadion stand Kopf. Die Conversion machte Brandon Cox zum 20:17. Als nächstes war es Kicker Baris Dasar, der mit einem 20 Yard Fieldgoal sich in die Scorerliste zum 23:17 eintrug. Doch Marburg schlug zurück. Mit einem Paß gelang der Touchdown und mit dem Extrapunkt die 24:23 Führung für die Söldner. Wieder alles offen. Im nächsten Drive der Wildcats führte Birse sein Team weiter nach vorne. Braunsperger erlief weiter Raumgewinn und hatte am Ende 146 Rushing Yards in den Büchern stehen. Brandon Cox kam an die 18 Yard Linie der Marburger. Erlsbacher an die 5. Braunsperger an die 1 und Brandon Cox mit eine Lauf in die Endzone. Touchdown. 29:24 für Kirchdorf. Zwar wieder kein Extrapunkt und noch 49 Sekunden auf der Uhr. Die Defense war dran. Marburg kommt mit Pässen und Läufen an die 34 Yard Line. Noch 14 Sekunden auf der Uhr. Der nächste Pass wurde abgewehrt. Kirchdorf nimmt eine Auszeit. Noch drei Sekunden auf der Uhr. Marburg versucht es mit einem Pass, der abgeblockt wird und in den Händen eines Marbuger Spieler landet doch Manuel Obermeier und Sinan Günaltay bringen den Receiver vor der Endzone zu Fall. Null Sekunden auf der Uhr. Die Wildcats gewinnen sensationell und sichern sich wichtige Punkte in der 1. Bundesliga im ersten Jahr. Selbst Chefcoach Christoph Riener war beeindruckt und gab im Abschluss Huddle als Parole „Party on“ aus.

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