Dukes verschlafen erneut den Auftakt

Die nächste schwache Vorstellung der Dukes: Mit 24:30 (0:9, 10:14, 7:7, 7:0) kassierten sie bei den Marburg Mercenaries die fünfte Niederlage im achten Spiel und verlieren damit die Play-offs in der 1. Football-Bundesliga immer weiter aus den Augen.

Hatte in der Vorwoche die zweite Halbzeit gegen Frankfurt noch Hoffnungen geschürt, dass das Team endlich zu alten Tugenden wie Einsatzwille und Kampfkraft zurückgefunden hat, so ließ die Mannschaft am Sonntag das Trainerteam erneut ratlos zurück. Nach einer blamablen ersten Halbzeit war ein Sieg schon wieder in weite Ferne gerückt.

Warum schaffen es die Dukes einfach nicht, einmal ein ganzes Spiel konzentriert durchzuspielen, sondern verschlafen regelmäßig eine Halbzeit? Auch Headcoach Eugen Haaf ist inzwischen ratlos: „Wir haben jetzt schon alles probiert, aber es fruchtet einfach nichts. So langsam bin ich mit meinem Latein am Ende.“ Doch dann übt er auch deutliche Kritik an der Einstellung vieler Akteure: „Wenn man die mangelnde Trainingsbeteiligung sieht, braucht man sich über die Resultate nicht zu wundern.“

Auch Offense-Koordinator Sammy Farghali geht ungewöhnlich hart mit den Spielern ins Gericht: „Bei einigen fehlt einfach die Bereitschaft, wirklich alles zu geben. Ich kann damit leben, wenn mal etwas nicht funktioniert, aber man muss sehen, dass die Spieler was wollen. Und das fehlt bei uns über weite Strecken.“ Und dann wird er durchaus auch selbstkritisch: „Vielleicht sind wir Trainer mit den Spielern bisher zu handzahm umgegangen. Die Spieler brauchen offenbar ein härteres Training. Es wurde genug über alles geredet, jetzt wird es Zeit, dass etwas passiert.“

Nun, am Sonntagnachmittag passierte aus Ingolstädter Sicht lange Zeit überhaupt nichts. Die drei besten Marburger – Andrecus Lindley, Philip Lanieri und der überragende Quarterback Silas Nacita – bereiteten den Dukes allergrößte Probleme und Hendrik Schwarz mit einem Touchdown sowie Kristof Szakacs mit einem Fieldgoal sorgten frühzeitig für eine 9:0-Führung. Vielleicht hätte die Partie einen anderen Verlauf genommen, wenn Lorenz Regler mitte des ersten Quarters den Ball bis in die Endzone getragen hätte, nachdem er seinen Bewachern mit einem couragierten Laufs über das halbe Feld schon davon gelaufen war, doch kurz vor der Endzone ließ er sich den Ball noch aus den Armen schlagen.

Erneut durch Hendrik Schwarz und Fabian Kirchniawy zogen die Marburger bald auf 23:0 davon, die Aussichten auf ein erfolgreiches Abschneiden der Dukes wurden von Minute zu Minute geringer. Als Anthony Mella aber kurz vor der Halbzeitpause auf 10:23 verkürzte, kam wieder ein wenig Hoffnung auf, zumal die Dukes nach dem Wechsel das Angriffsrecht hatten.

Tatsächlich gelang es dann Mella auf 17:23 zu verkürzen, plötzlich schien die Wende noch möglich, doch der dritte Touchdown von Schwarz wenig später, war dann spielentscheidend. Zwar brachte Ruben de Ruyter die Herzöge fünf Minuten vor Schluss noch einmal auf 24:30 heran, doch für den zum Sieg fehlenden letzten Touchdown reichte die Zeit nicht mehr, weil Nacita und Co. geschickt die Zeit von der Uhr nahmen und den Dukes keine Chance mehr ermöglichten. „Die zwei Punkte wären im Kampf um die Play-off-Plätze enorm wichtig gewesen“, schielt Macek noch immer nach oben, während Haaf schon vor der nächsten Begegnung in zwei Wochen in München warnt: „Wenn wir da auch verlieren, sind wir mitten im Abstiegskampf.“

 

Text: Elmer Ihm
Fotos: www.american-sports.info

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