German Football League in Woche 11

Die Allgäu Comets begeistern in der GFL Süd in diesem Jahr nicht nur ihre eigenen Fans und verblüffen die meisten ihrer Gegner. Das exklusiv auf Passspiel ausgerichtete Angriffssystem der Comets produzierte in sieben Spielen bislang 3.136 Yards Gesamtraumgewinn, davon gerade einmal vier durch Laufspiel. Kein Wunder, denn die Comets spielen standardmäßig mit fünf Receivern und ohne Running Back, die Quarterbacks Justin Sottilare und Calvin Stitt laufen selbst nur dann, wenn es als letzte Option übrig bleibt.

Gegen Schwäbisch Hall und Marburg ging das unkonventionelle Angriffskonzept nicht auf, aber die übrigen Gegner hatten es schwer, so dass die Allgäuer auf diese Art vor ihrer unangefochtenen Rückkehr in die Play-offs zu stehen schienen. Bis letzte Woche, denn da gab es nun einen unerwarteten Dämpfer, denn die bis dahin sieglosen Munich Cowboys führten mit vier Interceptions vor, wie die Allgäuer auszuhebeln sind.

Und ausgerechnet jetzt müssen die Allgäuer nach Kirchdorf. Aufsteiger Wildcats hat im Angriff zwar statistisch weniger zu bieten als die Comets, aber das Konzept der Kirchdorfer ist ohnehin ein Gegenentwurf zu dem ihrer Gäste am 30. Juni. Während man in der Offense geduldig wartet, bis Fehler des Gegners auszunutzen sind, sorgt eine stabile Verteidigung dafür, dass man meist auch notfalls bis zum Ende des Spieles auf solche warten kann.

Vor allem sind die Kirchdorfer traditionell heimstark und in punkto Passverteidigung hinter den Top-Teams aus Schwäbisch Hall und Frankfurt die Nummer drei im Süden. Auch wenn man das Hinspiel mit 23:35 verlor, rechnet sich Kirchdorfs Cheftrainer Christoph Riener also einiges aus: „Wir müssen unsere Fehler abstellen, die wir in Kempten gemacht haben, dann haben wir eine Chance gegen die Pass-Offensive der Comets.“ Nach einem Kirchdorfer Erfolg hätten beide Mannschaften eine ausgeglichene Bilanz – und das Rennen um Platz vier in der GFL Süd wäre völlig offen.

Auch in der GFL Nord steht der Aufsteiger am kommenden Spieltag im Blickpunkt. Die Potsdam Royals reisen erstmals in ihrer Vereinsgeschichte zu Rekordmeister New Yorker Lions nach Braunschweig. Die Niedersachsen sind nach Minuspunkten immer noch Tabellenführer der GFL Nord, gegen die Potsdamer könnte die Favoritenrolle für sie aber eine Last werden, nachdem man sich im letzten Heimspiel bereits von den Berlin Rebels hatte überraschen lassen.

Daran wollen die Potsdamer sich ein Beispiel nehmen. Ihr Angriff ist neben dem des Meisters Schwäbisch Hall und dem der Braunschweiger mit rund 40 Punkten pro Partie einer der drei erfolgreichsten der gesamten Liga. Findet man schnell über flüssiges eigenes Angriffsspiel in die Partie und lässt sich selbst nicht zu Beginn überrumpeln, hat man vielleicht die Gelegenheit das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch zu machen.

Dies wäre dann nicht nur äußerst unterhaltsam für die Zuschauer, sondern würde auch von der Konkurrenz mit gespanntem Interesse verfolgt werden. Wie die Potsdamer sich im Vergleich gegen die New Yorker Lions halten oder eben vielleicht sogar gegen sie überraschen können, gibt einen Fingerzeig darauf, ob vor allem die Kölner oder die Berliner, die am Ende der Punktrunde noch einmal gegen Potsdam spielen müssen, um ihre erhoffte Endrundenteilnahme noch zittern müssen.

 

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