Was für ein Einstand! Mit einer tollen Leistung nahmen die Dukes die Hürde bei den Stuttgart Scorpions und gewannen hochverdient mit 37:10. „Heute hat es Spaß gemacht, der Mannschaft zuzuschauen“, war auch Headcoach Eugen Haaf rundum zufrieden. „Natürlich haben wir noch ein paar Fehler gemacht, aber das wichtigste ist, dass wir ein gutes Gefühl für die neue Saison bekommen haben“, kann er die nächsten Spiele entspannter angehen, zumal nach dem großen Umbruch in der Mannschaft deutlich wurde, dass mit den Dukes auch 2018 gerechnet werden kann. Auch ein Verdienst des neuen Wide-Receiver-Coaches Sammy Farghali, dem Haaf einen tollen Einstand als OC bescheinigte.

Und noch eines zeigte sich vor 1566 Zuschauern im Stadion unter dem Stuttgarter Funkturm: Mit der Verpflichtung der US-Imports lagen die Coaches absolut richtig. Quarterback Nelson Hughes strahlt eine enorme Ruhe aus, findet fast immer die richtigen Anspielstationen und wenn es mal eng wird, kann er auch die nötigen Yards selbst zurücklegen. Anthony Mella besticht durch seine enorme Schnelligkeit und durch die Sicherheit mit der er die Bälle herunterpflückt. Die ohnehin schon sehr starke Defense wurde durch Sterry Codrington und vor allem Cory Magwood, an dem sich bisher noch jeder Angreifer die Zähne ausgebissen hat, weiter verstärkt und ließ auch am Samstag kaum etwas zu.

So reichte es für die Stuttgarter, die durch ihre Niederlage in Kirchdorf schon unter Zugzwang standen, im ersten Quarter gerade einmal zu einem Fieldgoal durch Pascal Floeser, das begünstigt wurde durch vier 15-Yard-Strafen hintereinander. Weil nach 23 Sekunden ein Touchdown der Dukes durch Regler nicht gegeben wurde, der mit einem Bein out of bounds war, und weil später auch ein korrekter Touchdown durch Timo Benschuh annuliert wurde, ging es mit einer 3:0-Führung der Scorpions ins zweite Quarter.

Dort schaffte Mella nach überlegtem Zuspiel von Hughes die Wende, und wenig später erhöhte Regler nach einem tollen Pass von Hughes auf 14:3. Noch einmal konnten sich die Stuttgarter in Szene setzen, als der ansonsten nicht überzeugende Quarterback Frank Brock mit einem weiten Pass zu Fabian Weigel den einzigen Touchdown der Gastgeber einleitete. Ein Fieldgoal durch Benschuh brachte den Dukes dann den 17:10-Halbzeitstand. Zwar gelang danach dem früheren Ingolstädter Richard Samuel, der bei den Scorpions die Glanzpunkte setzte, ein Lauf in die Endzone, doch hatten die Unparteiischen eine Regelwidrigkeit gesehen.

Nach der Halbzeitpause übernahmen die Dukes komplett das Spielgeschehen, ließen dank starker Abwehrarbeit nichts mehr zu und machten in der Offense nur das Nötigste, um den Sieg sicher nach Hause zu bringen. Die Stuttgarter hatten Pech, dass sich Samuel verletzte und vorzeitig vom Feld musste. „Ich hoffe, dass er sich nicht schwer verletzt hat, das würde mir sehr leid tun“, zeigte Haaf Mitgefühl mit seinem ehemaligen Spieler. „Ich denke, es ist nicht so schlimm und ich kann bald wieder spielen“, zeigte sich „Sweetfeet“ nach dem Spiel zuversichtlich.

Im dritten Quarter punkteten Lars Kozlowski und Jan Hochschild mit tollen Läufen in die Endzone, im letzten Durchgang stellte Ruben de Ruyter mit einem ähnlich spektakulären Lauf in die Endzone den 37:10-Endstand her. So konnte sich Haaf nicht nur über den überzeugenden Auftaktsieg freuen, sondern auch über die guten Verpflichtungen, die er und seine Trainerkollegen getätigt haben. „Als wir Hughes geholt haben, mussten wir von vielen Seiten Kritik einstecken, aber Nelson hat die Kritiker heute alle widerlegt“, lobte er seinen Quarterback, der selbst ganz bescheiden bleibt: „Ich habe tolle Jungs um mich rum, die unheimlich viel in Bewegung sind und mir die Arbeit leicht machen. Ich mach dann nur meinen Job.“

Viel Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen haben die Dukes nicht, denn schon am kommenden Samstag (16 Uhr) steht die brisante Partie bei den Kirchdorf Wildcats an. „Das wird ein schweres Spiel, da müssen wir uns konzentriert vorbereiten“, will Haaf gegen den Aufsteiger keinen Schlendrian aufkommen lassen. Und mit dem Rückenwind von Stuttgart sollten die Dukes auf keinen Fall chancenlos sein.

 

Text: Elmer Ihm / Fotos: Frank Baumert

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