Die Dresden Monarchs haben beim deutschen Rekordmeister am Samstag eine bittere Niederlage kassiert. Nach drei Siegen zu Beginn der Saison gab es bei den New Yorker Lions für Dresden nichts zu holen. Die Sachsen verloren deutlich mit 47:7 (20:0/7:7/13:0/7:0).

Standortbestimmung. Das war es, was man von diesem Spiel erwartet hatte. Mit drei Siegen war das „Team 25“ in die Jubiläumssaison gestartet. Drei Siege allerdings gegen Teams, die sich in der Tabelle der GFL Nord eher nach unten orientieren. Dresden wollte natürlich in die andere Richtung gehen. Ein echter Gradmesser sollte nun das Spiel gegen die Lions in Braunschweig sein. Doch nach diesem Spiel beim deutschen Rekordmeister muss man feststellen: wie schon in den vergangenen Jahren hat man gegen die Lions kaum eine Chance!

Dresden ging zu Beginn den Spiels mit der eigenen Offense um Quarterback Garrett Safron aufs durch Regen nasse Feld. Ein kurzer Pass, ein vergeblicher Lauf und noch ein kurzer Pass – und schon musste Dresden sich vom Ball trennen. Die Monarchs Defense ihrerseits startete hoffnungsvoll: der erste Spielzug der Lions wurde aufgrund eines Fouls zurückgepfiffen, dann ging Spielmacher Casey Therriault zu Boden und einen kurzen Lauf über David McCants später sah Braunschweig einem dritten Versuch und 20 Yards gegenüber. Und packte das erste Big Play aus! Langer Pass auf Niklas Römer zum Firstdown. Und zwei Spielzüge später stand es 6:0: Touchdown durch McCants mit einem Lauf über 15 Yard (Der Zusatzpunktversuch wurde von Dresden geblockt). Diese zwei Drives zu Beginn des Spiels gaben im Großen und Ganzen den Spielverlauf vorweg. Dresden bemüht, aber glücklos. Braunschweig mit Klasse, Erfahrung und Effizienz. Noch vor dem ersten Seitenwechsel lagen die Monarchs mit 20:0 hinten. Zunächst hatte Therriault Römer mit einem 67 Yard Pass bedient. Kurz drauf folgte der zweite Touchdownlauf von McCants (PAT jeweils Tobias Goebel). Bei den Monarchs lief zu diesem Zeitpunkt mal so richtig gar nix zusammen. Die Offensline vor Spielmacher Safron brach zu schnell zusammen, so dass sich weder ein vernünftiges Laufspiel entwickeln konnte, noch genügend Ruhe und Zeit für Pässe zur Verfügung stand. Safron musste viele Entscheidungen unter Druck fassen und geriet immer wieder unter Druck. Dresdens Defense hatte den Lions-Angriff über weite Teile des zweiten Viertels besser im Griff. Dennoch konnten die kurz vor der Halbzeitpause erneut punkten: Casey Therriault selbst mit einem Lauf über gut 35 Yard zum vierten Touchdown (PAT Goebel 27:0). Dann der erste Lichtblick für Dresden: wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff fing Kweishi Brown einen Pass von Therriault ab und lief umgehend zum ersten Monarchs-Touchdown (PAT Finke 27:7).

Doch dieser kurze Hoffnungsschimmer hatte sich im verregneten Stadion an der Hamburger Strasse schnell erledigt. Zwei Spielzüge nach Wiederanpfiff schlug es schon wieder ein: Casey Therriault mit einem blitzsauberen Pass über fast 40 Yard erneut auf Niklas Römer zum nächsten Touchdown (PAT nicht gut 33:7). Zu allem Übel verletzte sich ausgerechnet Kweishi Brown bei diesem Spielzug und musste ab da dem finsteren Treiben zuschauen. Der Rest ist schnell erzählt. Die Monarchs konnten versuchen und machen was sie wollten: die Lions hatten immer eine schnelle Antwort. Der Monarchs Angriff fand einfach keine Mittel. Die Defense, ordentlich dezimiert, wehrte sich, konnte aber weitere Punkte nicht verhindern. Endstand: 47:7!

Also Standortbestimmung: Dresden spielt natürlich immer noch mit um die Playoff-Plätze in der GFL. Dieses eine Spiel wird daran nichts ändern. Doch um sich die andere Konkurrenz um die Plätze hinter Braunschweig vom Hals zu halten muss Dresden einerseits diese deftige Niederlage schnell verdauen. Und andererseits schnell an den Fehlern, die es den Lions an diesem Tag sehr leicht gemacht haben, arbeiten. In einer Woche soll im großen Jubiläumsspiel gegen die Kiel Baltic Hurricanes ein anderes, ein besseres Monarchs-Team auf dem Platz stehen.

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