Der Kampf um Platz drei in der GFL Süd dürfte entschieden sein. Die Saarland Hurricanes landeten bei den Ingolstadt Dukes einen hochverdienten 48:35-Sieg und zerstörten alle Hoffnungen der Herzöge, noch einen Platz gut zu machen. Platz vier und die damit verbundene Teilnahme an den Playoffs dürfte dem Aufsteiger aber so gut wie sicher sein.

So fiel es Dukes-Headcoach Eugen Haaf auch nicht schwer, den verdienten Sieg des Kontrahenten anzuerkennen: „Die waren einfach besser als wir.“ Einen Gästespieler hob er dabei besonders hervor – Quarterback Robby Rowell: „Der Typ ist von einem anderen Stern. Wir haben zu keinem Zeitpunkt Mittel und Wege gefunden, um ihn auszuschalten“.

Damit konnte Rowell sogar einem Ingolstädter die Show stehlen, der einmal mehr grandios aufspielte: Gabe Boccella schaffte allein vier Touchdowns für die Dukes, doch ansonsten kam von der Offense der Gastgeber wenig. Nach einem Blitzstart der Dukes und einer 14:0-Führung nach gut drei Minuten machte sich unter den knapp 800 Zuschauern noch Hoffnung breit, die aber spätestens im obligatorisch schlechten dritten Quarter der Dukes einen herben Dämpfer erhielt. Da machten die Hurricanes aus einem 20:21-Rückstand zur Halbzeit eine beruhigende 42:28-Führung, die Vorentscheidung war gefallen.

Die Dukes versuchten zwar noch einmal alles, aber der Gegner war einfach zu stark. Immerhin fand Haaf am Auftritt seiner Spieler auch etwas Positives. „Bei uns hat heute keiner aufgegeben. Alle haben immer noch an ihre Chance geglaubt und bis zum Schluss gekämpft. Aber wir müssen halt am Ende des Tages auch Mittel und Wege finden, dass wir so ein Team auch schlagen können. Aber so weit sind wir tatsächlich noch nicht.“

Den Dukes gelang in der Schlussphase nur noch ein Touchdown durch Quarterback Matthes Weimer, ansonsten ging im Angriff immer weniger zusammen. Bei den Saarländern verzeichnete Rowell im ersten Viertel den ersten Touchdown, im zweiten Durchgang bediente er dann James Brania und Jonathan Roebuck mustergültig. Dann waren Brania und Marian Menden erfolgreich, ehe der Quarterback im dritten und vierten Viertel jeweils selbst noch einmal in die Endzone lief.

Bei allem Frust konnte Haaf immerhin auch etwas Positives feststellen: „Bei uns hat heute keiner aufgegeben. Alle haben immer noch an ihre Chance geglaubt und bis zum Schluss gekämpft. Aber wir müssen halt am Ende des Tages auch Mittel und Wege finden, dass wir so ein Team auch schlagen können. Aber so weit sind wir tatsächlich noch nicht.“

„Wir haben kein Mittel gefunden, um diese Mannschaft zu schlagen. Die waren einfach besser als wir.“ Headcoach Eugen Haaf wollte nach der ernüchternden 35:48 (14:6, 7:14, 7:22, 7:6)-Niederlage der Ingolstadt Dukes gegen die Saarland Hurricanes nichts beschönigen. Für den Aufsteiger haben sich damit alles Hoffnungen zerschlagen, vielleicht doch noch den dritten Platz in der 1. Football-Bundesliga (GFL1) zu erreichen. Doch auch nach unten ist kaum noch etwas zu befürchten, den vierten Platz sollten die Herzöge bei noch ausstehenden drei Spielen und vier Punkten Abstand halten können, um in die Play-offs einzuziehen.

Dabei begann die Partie am Samstag im ESV-Stadion so, dass sich nicht nur die rund 800 Zuschauer, sondern auch die Gäste aus dem Saarland verwundert die Augen gerieben haben. Die Dukes marschierten fast mühelos von First Down zu First Down und lagen auch nach gut drei Minuten schon mit 14:0 in Führung. Beide Male hatte Quarterback Matthew Weimer seinen Receiver Gabe Boccella perfekt bedient und dieser hatte die Bälle in der Endzone trotz starker Bedrängnis sicher heruntergepflückt.

Möglich war das alles auch durch einen klugen Schachzug der Dukes geworden, die immer wieder Torsten Moser einsetzten, den die Gäste wohl nicht auf ihrer Rechnung hatten. So wurden immer wieder die nötigen Yards Raumgewinn erzielt. Aber bald hatten die Hurricanes das durchschaut und nahmen Moser weitgehend aus dem Spiel. Und dann kam die große Zeit ihres Quarterbacks, der in den Staaten in der Division 1 gespielt hat. Die Dukes bekamen Robby Rowell zu keinem Zeitpunkt in den Griff. „Der Typ ist von einem anderen Stern“, zeigte Haaf großen Respekt vor dem gegnerischen Spielmacher.

Den ersten Touchdown erzielte er selbst, bei beiden folgenden durch James Brania und Jonathan Roebuck bereitete er mustergültig vor. Weil dazwischen auch Boccella noch einmal erfolgreich war, ging es mit einer knappen 21:20-Führung der TV-Footballer in die Halbzeitpause. Dann aber kam wieder das ominöse dritte Viertel in dem eine plötzlich völlig neben sich stehende Dukes-Mannschaft das Spiel komplett aus der Hand gab. „Da haben wir wieder einmal eine schöpferische Pause in der Offense eingelegt und es auch nicht geschafft, den Quarterback aus dem Spiel zu nehmen“, analysierte Haaf.

So ging dieses Viertel mit 22:7 an die Gäste, bei denen in dieser Phase erneut Brania und Rowell sowie Marian Menden punkteten. Auf der Gegenseite gab es nur noch einen Touchdown. Und durch wen? Natürlich durch Boccella, der mit seinem vierten Erfolg alleine 24 der 35 Punkte verbuchen konnte. Ansonsten war von der Offense der Hausherren wenig zu sehen. Zu deutlich war die Überlegenheit der Saarländer, die den Vorsprung sicher über die Zeit brachten. Im letzten Viertel konnten dann beide Quarterbacks noch einmal in die Endzone laufen, so dass der 48:35-Endstand perfekt war.

Bei allem Frust konnte Haaf immerhin auch etwas Positives feststellen: „Bei uns hat heute keiner aufgegeben. Alle haben immer noch an ihre Chance geglaubt und bis zum Schluss gekämpft. Aber wir müssen halt am Ende des Tages auch Mittel und Wege finden, dass wir so ein Team auch schlagen können. Aber so weit sind wir tatsächlich noch nicht.“

Gänsehautmomente gab es vor dem Spiel, als der kleine Julius an der Hand von Weimer aufs Spielfeld geführt wurde, wo er nicht nur von den Dukes-Spielern, sondern auch von den Gästen aus Saarbrücken begrüßt wurde. Der 5-Jährige, der an Leukämie erkrankt ist und dringend einen Stammzellenspender braucht, durfte dann auch den Münzwurf ausführen. Und er fühlte sich dabei genauso wohl wie zuvor bei der Pre-Game-Party, bei der die Band Fatz Murdock den Zuschauern eingeheizt hatte.

Text: Elmer Ihm
Bild: Alfred Moser

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