Mit Glück, aber auch mit viel Geschick, gewinnen die New Yorker Lions ihre Heimpartie gegen die Berlin Adler knapp, aber letztendlich verdient, mit 21:20 (0:7; 7:7; 14:0; 0:6).
Auf Grund der kurzfristigen Trennung vom bisherigen Offense Koordinator Kim Kuci zu Beginn der Woche, mussten die Löwen improvisieren. So fand sich Stammspielmacher Karé Lyles an der Seitenlinie als Interims Offense Koordinator wieder und wurde dabei sowohl von Headcoach Troy Tomlin, als auch von Niklas Römer, Hendrik Scharnbacher und Eric Yuma unterstützt.
Starting Quarterback war erneut Joshua Cartwright. D’wayne Obi durchbrach mit einer erneuten Laufleistung von über 140 Yards im Spiel, als erster Runningback der Erima-GFL Saison 2023, die 1.000 Yard Marke. Auch auf Seiten der Verteidigung gab es eine Neuerung. Passverteidiger und Lions-Veteran Tissi Robinson lief, nachdem Gewinn des German Bowl 2019, erstmalig wieder im Jersey der Braunschweiger auf und zeigte von Beginn an, dass er noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehört.

Das Spiel begannen die Gäste, mit ihrer Offense, angeführt von Quarterback Zachary Cavanaugh.
Mit Läufen durch ihren brasilianischen Runningback Patrick Guimaraes de Oliveira und Pässen von Cavanaugh auf seine Anspielstationen Maylan Bacher und Moritz Jasperbrinkmann, ging es Yard für Yard für die Berlin Adler Richtung Braunschweiger Endzone. Zwar stoppte Braunschweigs Verteidigung den Vorwärtsdrang der Gäste auf Höhe der 16 Yard Linie, doch eine Strafe für einen zu späten Angriff auf den Quarterback, sorgte für einen weiteren ersten Versuch der Adler. Die Gäste bedankten sich und Ex-Löwe CJ Okapalobi lief aus neun Yards zum 0:7 (PAT I. Pekkarinen) und der ersten Führung für die Hauptstädter. Der erste Angriffsdrive der Hausherren startete an der eigenen 25 Yard Linie. D’wayne Obi und Joshua Cartwright, mit einem 37 Yard Pass auf seinen schwedischen Ballfänger Anton Jallai, brachten die Löwen bis weit in die Spielfeldhälfte der Berliner. Doch waren es erneut unnötige Strafen und ein Quarterback-Sack durch Berlins Jason Oluwa gegen Joshua Cartwright, welche die Lions aussichtslos zurückwarfen und sie erneut zwang, sich per Punt vom Angriffsrecht zu trennen.
Aber auch die Berlin Adler bissen sich im folgenden Drive die Zähne an der Braunschweiger Verteidigung aus und so kam der Angriff der Lions kurz vor dem ersten Seitenwechsel knapp vor der Mittellinie, wieder auf das Feld. Luc Meachman mit einem Passfang über 24 Yards und D’wayne Obi mit zwei Läufen über insgesamt 21 Yards, brachten die Hausherren bis an die drei Yard Linie der Gäste voran.

Mit dem ersten Spielzug des zweiten Spielviertel war es dann auch der britische Runningback der Löwen, der den Ausgleich zum 7:7 (PAT L. Jeckstadt) erzielte. Die Berlin Adler ließen sich durch den Ausgleich aber nicht beirren und nutzten ihrerseits umgehend eine Unachtsamkeit, in der sonst so sicheren Verteidigung der Gastgeber, um sich die Führung umgehend zurückzuholen.
Zachary Cavanaugh bediente über 67 Yards seinen österreichischen Wide Receiver Maylan Bacher, der ungehindert zum 7:14 (PAT I. Pekkarinen) in die Endzone der Lions einlief.
Dieses sollten für die Berlin Adler vorerst die letzten Punkte sein, den fortan drehte die Verteidigung der New Yorker Lions von Headcoach Troy Tomlin auf und sorgte dafür, dass die Gäste die Führung nicht noch ausbauen konnten. Besonders die Braunschweiger OJ Thompson, Alan Steinohrt, Javier Sanz und Finn Oppermann, setzen den Berliner Spielmacher ständig unter Druck und zwangen ihn zu ungenauen Pässen oder nicht geplanten Aktionen.
Aber auch auf Seiten des Angriffs der Löwen lief es nicht deutlich besser und zu allem Überdruss kam in aussichtsreicher Position auch noch ein unnötiger Ballverlust durch Joshua Cartwright hinzu, welchen die Adler-Defense zu ihren Gunsten sichern konnte. Punkte kamen auf beiden Seiten keine hinzu und so ging es mit dem Spielstand von 7:14 in die Halbzeitpause.

Nach der Pause erhielten die Lions zuerst das Angriffsrecht. Cartwright und D’wayne Obi mit Läufen, als auch Luc Meacham mit einem sehenswerten 31 Yard Passfang, brachten ihr Team bis an die 18 Yard Linie der Adler voran. Doch erneut sprangen, trotz der guten Ausgangssituation, keine Punkte heraus. Der 40 Yard Fieldgoalversuch von L. Jeckstadt ging knapp am Tor vorbei.
Es folgte der, für das Spiel im Nachgang betrachtet, entscheidende Drive. Tief in der eigenen Hälfte zwangen die Braunschweiger den Angriff der Adler erneut zum Punt. Diesen Puntversuch konnte Maximilian Wessel blocken und somit sein Team an der Adler acht Yard Linie wieder in Ballbesitz bringen. Zwei Spielzüge später verkürzte Joshua Cartwright, mit seinem ersten Score im Lions-Jersey, auf 13:14 (PAT nicht gut). Das Momentum wechselte zu Gunsten der Hausherren und gleich der erste Spielzug des nächsten Drives der Adler, führte zum erneuten Ballbesitz für die Braunschweiger.
Den Passversuch von Zachary Cavanaugh auf seine Anspielstation Kelian Mathis Mouliom erahnte Lions Passverteidiger Nigel Lawrence im Ansatz und fing den Ball, vor dem verdutzten Angreifer ab und schickte somit seinen Angriff erneut auf das Spielfeld. Ein First Down und wenige Spielzüge später, bediente Joshua Cartwright mit einem Screen-Pass D’wayne Obi, welcher über 14 Yards mit seinem zweiten Touchdown, die Löwen mit 21:14 (Two-Point-Conversion D. Obi) in Führung brachte.  
Auch im folgenden Drive der Gäste, war Braunschweigs Defense auf der Höhe.
Erst war es OJ Thompson, der Berlins Quarterback für einen Raumverlust von 16 Yards zu Boden brachte und kurze Zeit später pflückte Benjamin Krahl, einen weiteren Passversuch des Berliners aus der Luft und sorgte so für den nächsten Turnover.

Leider konnten die Gastgeber erneut nichts Zählbares auf die Anzeige bringe.
Auch der folgende Fieldgoalversuch mit Beginn des vierten und letzten Spielviertel aus 33 Yards, ging an den Torpfosten vorbei.
Die Berlin Adler sammelten nun nochmals alle ihre Kräfte und starteten einen weiteren Versuch, den Anschluss herzustellen. Vor allen das Laufspiel mit Cavanaugh und Patrick Guimaraes de Oliveira funktionierte jetzt und brachte die Gäste in Reichweite der Braunschweiger Endzone. Schlussendlich war es der brasilianische Runningback in Diensten der Hauptstädter, welcher sein Team auf 21:20 heranbrachte. Der folgende Versuch einer Two-Point-Conversion misslang und somit hatten es die Lions in der eigenen Hand, den Sack endgültig zuzumachen. Zwar musste man bei 12 Sekunden verbleibender Spielzeit den Ball nochmals abgeben, doch war es OJ Thompson, der mit einem weiteren Sack bei dem Berlins Quarterback den Ball verlor und welcher von Alan Steinohrt gesichert werden konnte, den Sieg für die New Yorker Lions festhielt.

Die Lions bleiben durch den Sieg auf Tabellenplatz drei in der Erima-GFL Gruppe Nord und können diesen festigen. In zwei Wochen (26. August, Kick-Off 18 Uhr) wartet mit dem aktuellen Tabellenführer aus der Gruppe Süd, den Allgäu Comets, der nächste schwerer Gegner auf das Team von Headcoach Troy Tomlin.

Scoreboard

00:07    9 Yard TD-Lauf CJ Okapalobi (PAT I Pekkarinen)
07:07    3 Yard TD-Lauf D. Obi (PAT L. Jeckstadt)
07:14    67 Yard TD-Pass Z. Cavanaugh auf M. Bacher (PAT I Pekkarinen)
13:14    4 Yard TD-Lauf J. Cartwright (PAT nicht gut)
21:14    14 Yard TD-Pass J. Cartwright auf D. Obi (TPC D. Obi)
21:20    10 Yard TD-Lauf P. Guimaraes de Oliveira (TPC nicht gut)

Foto: Fabian Uebe

Braunschweig New Yorker Lions
Gegründet: 1987 Farben: schwarz / rot Spielstätte: Eintracht-Stadion, Braunschweig Erfolge: Deutscher Meister 1997, 1998, 1999, 2005, 2006, 2007, 2008, 2013, 2014, 2015, 2016, 2019 Eurobowl-Sieger: 1999, 2003, 2015, 2016, 2017, 2018 Head Coach: Troy Tomlin
http://www.newyorker-lions.de/

Ähnlicher Artikel