Monarchs mit 24:7 gegen deutschen Rekord-Meister
Die Dresden Monarchs haben am Samstag einen Riesenschritt in Richtung Play-Offs gemacht. In einem packenden Match gewannen die Sachsen gegen den deutschen Rekord-Meister, die New Yorker Lions aus Braunschweig, mit 24:7 (9:0/0:7/7:0/8:0).
Letzte Woche in Paderborn die Pflicht. An diesem Samstag, zu Hause im Stadion Bärnsdorfer Straße, die Kür! Diese Spiele gegen die Löwen aus Braunschweig sind immer Spitzenspiele. Diesmal das direkte Verfolgerduell hinter Tabellenführer Potsdam. Löwen Zweiter, Monarchs Dritter. Dass diese Reihenfolge nun umgekehrt zu lesen ist, verdanken die Monarchs vor allem einer rundum starken Defense-Leistung. Keine Punkte ließen die Dresdner Verteidiger zu. Zugute kam ihnen durchaus, dass Braunschweig nach einer Verletzung des bisherigen Stammspielmachers, Karé Lyles, umstellen musste. Der neue Quarterback, Joshua Cartwright, war erst gut 24 Stunden vor dem Match in Dresden zum Team gestoßen. Kein Wunder, dass es da immer wieder gehörig im Lions-Angriff knirschte.
Dresden startete wie gewohnt stark im Angriff. Quarterback Steven Duncan dirigierte seine Vorderleute schnell übers Spielfeld. Kurz vor der Endzone machte Braunschweig aber zu. Dennoch die ersten Punkte: Fieldgoal durch Kicker Dylan Moghaddam zur 3:0 Führung. Erster Auftritt Joshua Cartwright. War allerdings schnell wieder vorbei: Braunschweig musste nach drei Versuchen den Ball wieder abgeben. Dresden trat weiter aufs Gas und kam zum ersten Touchdown: Steven Duncan auf seinen Receiver Hayden Brage über die Hälfte des Spielfeldes zum 9:0 (Conversion nicht gut). Braunschweigs Angriff kam weiter nicht wirklich ins Spiel. Dagegen die Lions-Defense! Die gilt nicht umsonst als beste der Liga. Und zeigte das dann vor allem im zweiten Viertel. Dresdens Angriff hatte gleich mehrere Ballverluste zu beklagen. Besonders schmerzhaft etwa in der Mitte des Viertels. Quarterback Duncan sucht lange nach einem freien Passempfänger, spürt nicht, dass hinter ihm schon ein Lion heranrast. Prompt verliert er den Ball und ausgerechnet der ehemalige Monarch Alan Steinohrt greift zu und läuft zum Anschluss-Touchdown in die Dresdner Endzone (PAT Luca Jeckstadt 9:7). Jetzt hätte das Spiel durchaus kippen können. Dresden schien nervös ob der Ballverluste im Angriff. Und die Verteidiger agierten phasenweise übermotiviert und sorgten durch Fouls immer wieder für Raumgewinn für die Gäste. Die allerdings ließen die gebotenen Chancen liegen. Selbst ein Fieldgoal, dass wenige Sekunden vor der Pause die Führung hätte bringen können, ging daneben. Halbzeit in Dresden.
Die gut 2.300 Fans sahen bisher ein packendes Match, vor allem dominiert von den jeweiligen Verteidigern. Das änderte sich auch nicht wesentlich im dritten Viertel. Weiter suchten beide Angriffsreihen nach Lücken, weiter blieben die Verteidiger auf beiden Seiten konzentriert. Bemerkenswert auf Dresdner Seite, dass die Monarchs-Defense stark als Team agierte. Machte einer einen Fehler, bügelte ein anderer das schnell wieder aus. Beispiel: Dresden hatte Braunschweig schon wieder kurz vor dem nächsten Punt, als Narrio Walks etwas überhastet durch eine Strafe für ein neues Firstdown der Braunschweiger sorgte. Ärgerlich, aber gleich im nächsten Spielzug wetzte sein Team-Kollege Joe Cassidy die Scharte mit einer Interception wieder aus. Von dieser Teamleistung ließ sich Dresdens Offense dann doch wieder anstecken, denn endlich fand Steven Duncan mit Tommy Wilson einen freien Receiver zum nächsten Touchdown (PAT Moghadam 16:7). Braunschweig dagegen machte weiter mit dem Vergeben von Chancen. Die Offense kam deutlich sichtbar besser ins Spiel. Vor allem über den starken Runningback D’wayne Obi konnte man sich immer wieder gute Yards erlaufen. Doch kurz vor der Endzone ging den Löwen immer die Puste aus. Kurz vor dem letzten Seitenwechsel verfehlte erneut ein Fieldgoalversuch das Ziel. Dresden war nun klar auf der Siegerstraße, ließ dort vor allem Runningback Nico Barrow laufen, der den Lions-Verteidigern zunehmend die Nerven raubte. Schlusspunkt: ein wunderbarer Pass von Steven Duncan auf Austin Mitchell zum nächsten Touchdown, gefolgt von einer gewitzt ausgeführten Conversion von Hayden Braga auf Tommy Wilson zum finalen 24:7!
Das war ein verdienter, weil hart erkämpfter Sieg der Monarchs. Klar, Braunschweig hätte in Top-Besetzung sicher mehr Widerstand geleistet. Das schmälert den Dresdner Erfolg aber keineswegs. Es folgen nun zwei wichtige Auswärtsspiele in Kiel und bei den Rebels in Berlin, bevor dann die Potsdam Royals am 26. August zum nächsten Spitzenspiel ins Stadion an der Bärnsdorfer Straße kommen.
Foto_ Joerg Meissner