Die Freude war dem Team, den Coaches und den Fans merklich anzusehen, als es am Ende der Begegnung gegen die Munich Cowboys hieß: Sieg für die ifm Razorbacks!

Wettertechnisch stand der ifm Family Day unter keinem guten Stern. Regen und nasskaltes Wetter machten den Turnerinnen des TSB sowie der Live-Band vor Anpfiff zu schaffen. Und man mag es kaum glauben, doch kamen trotz des bescheidenen Wetters knapp 1.300 Zuschauer ins Stadion, um die ifm Razorbacks anzufeuern.

War die erste Saisonhälfte doch durchwachsen und unterlagen die Oberschwaben oft knapp, konnten sie zum Auftakt der zweiten Runde deutlich besser machen und zeigen, dass mit den Wildschweinen aus Ravensburg durchaus noch zu rechnen ist.

Bereits im ersten Drive der Razorbacks zeigten diese, dass sie heute mit Feuer spielen würden. Die Oberschwaben arbeiteten sich solide voran, doch dann hieß es vierter Versuch für die Razorbacks. Anstatt zu punten, wählten die Hausherren die risikoreiche Variante und spielten aus: First Down! Nur wenige Spielzüge später belohnte sich das Team für diese Aktion. Quarterback Alexander Bjerre trug das Leder per QB-Sneak zur 6:0 Führung. Der Field-Goal-Versuch wurde abgefälscht und ging daneben.

Doch auch den Gästen auch München war die Bedeutung des Spiels bewusst. Auch sie trugen den Ball gekonnt übers Feld. Und gleich den Ravensburgern spielten auch sie einen vierten Versuch erfolgreich aus, um weiterhin in Ballbesitz zu bleiben. Doch kurz darauf brachte Octavian Fanea den Münchner Spielmacher per Sack zu Boden und zwang damit die Gäste doch noch zu einem Punt. Der Ball, durch den immer wieder einsetzenden Regen rutschig geworden, entglitt dem Münchner Punter, was ifm  Razorbacks in eine gute Feldposition brachte.

Diese Chance wollten die Ravensburger für sich nutzen. Jan Grischenig trug den Ball gleich im ersten Spielzug weit übers Feld, bis knapp vor die Endzone. Doch bis ganz hinein wollte der Ball in diesem Drive nicht. Die Ravensburger hätten ihre Führung in dieser Situation gerne weiter deutlich ausgebaut, als sie sich auch hier beim vierten Versuch dafür entschieden, anstatt eines Field-Goals einen Pass zu wagen. Dieser war zwar complete, doch reichte es nicht für ein neues First Down beziehungsweise für eine Touchdown. Damit kamen die Gäste in Ballbesitz.

Die Verteidigung der Oberschwaben war zur Stelle und das Angriffsrecht wechselte direkt nach einem „Three And Out“ wieder. Auch dieses Mal arbeiteten sich die Razorbacks bis kurz vor die Endzone. Beim erneuten 4th Down fiel dieses Mal die Entscheidung zu Gunsten eines Field-Goal-Versuchs. Probleme beim Holder führten aber zu keinen weiteren Punkten. 

Das Angriffsrecht wechselte noch ein paar Mal, bis es mit 6:0 in die Halbzeit ging. Es wurde das erwartete spannende Spiel.

Nach der Halbzeit erhielten die Gäste den Ball. Doch die Ravensburger Verteidigung kam konzentriert aus der Pause. Zwar stoppte diese den Angriff, doch ein gelungener Punt der Münchner brachte die Razorbacks an der eigenen 1-Yard-Line in Ballbesitz. Ein weiter Weg lag vor dem Angriff der Oberschwaben. Solide arbeitet sich dieser voran. Immer wieder war es Lennis McFerren, der für Raumgewinn am Boden sorgte. Auch zwei schöne Pässe auf Lars Anders brachten den Ball übers Feld, bis ein kurzer Pass von Bjerre auf Michael Mayer zum Tochdown führte. Bei der anschließenden Two-Point-Conversion war erneut Mayer das erfolgreiche Ziel von Bjerre und die Razorbacks bauten ihre Führung aus: 14:0.

Mehr und mehr kamen die Gäste ins Spiel. Belohnt wurden deren Einsatz mit einem schönen Touchdown-Pass auf Lorenzo Thompson und nach erfolgreichem Kick stand es 14:7. Nach wie vor war hier in Ravensburg noch nichts entschieden.

Es war nun an den Razorbacks, wieder mehr Abstand auf dem Scoreboard zur erzielen. Fünf Spielzüge später sollte es dann auch so sein. Der Runningback gab den erhaltenen Ball an Quarterback Bjerre zurück, der diesen seinerseits weit übers Feld warf, wo Michael Mayer völlig frei den Pass zur 20:7 Führung fing. Beim Extrapunkt-Versuch gab es deutliche Abstimmungsschwierigkeiten bei den Hausherren. Ein schlechter Snap wurde vom Münchner Mohamed Saber Chaar aufgenommen und für zweit Punkte in die Ravensburger Endzone getragen: 20:9.

Wieder ging das Angriffsrecht hin und her. Die Mannschaften schenkten sich nichts in diesem harten aber sehr fairen Spiel. Als München seinerseits punten musste, konnte der Punter der Cowboys den nassen Ball nicht unter Kontrolle bringen. Ravensburgs Noah Rubbert schnappte sich das Leder und trug es in die Endzone. Die erneute Two-Point-Conversion misslang und so stand es 26:9.

Die Gäste aus München schrieben sich nicht ab. Sie hielten den Ball in Bewegung um brachten sich durch einen QB-Sneak nochmals aufs Scoreboard. (Die Two-Point-Conversion war nicht gut). Neuer Spiel- und zugleich Endstand: 26:15.

Mit diesem Sieg können die ifm Razorbacks etwas Luft holen. Dank des direkten Vergleichs ziehen sie in der Tabelle an München vorbei. Doch Zeit zum Ausruhen bleibt den Oberschwaben nicht. Bereits nächsten Sonntag (06.08.2023) reisen die Wildschweine zum Tabellenführer nach Kempten. Das Hinspiel ging mit 21:28 knapp an die Bayern. Eine offene Rechnung, die die Ravensburger mit dem heutigen Sieg im Gepäck sicherlich gerne begleichen würden. 

Scores: 6:0; 0:0; 8:0; 12;15

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