Eines stand fest, als die American Footballer aus dem Schussental am Sonntag auf die Mercenaries aus Marburg trafen: Der Gewinner würde den ersten Sieg der Saison einfahren. Die Bedeutung dieser Begegnung lag auf der Hand und so kamen 1.074 Zuschauer, trotz heißer Temperaturen in den Razordome, um dieses Aufeinandertreffen live mitzuverfolgen.

Gleich im ersten Drive wirkte die Defense der Ravensburger konzentriert und zwang die Mercenaries zu einem „Three And Out“. Auch die Offense der Wildschweine zeigte, dass sie gewinnen will. Bereits im vierten Spielzug fand Quarterback Alexander Bjerre Wide Receiver Michael Mayer mit einem 15-Yard-Pass in der Endzone und es stand 6:0. Linus Diez, der eigentliche Kicker der Razorbacks, wurde an diesem Tag von Wide Receiver Willem Vancompernolle vertreten, der gleich im Anschluss die Führung mit einem Extra-Kick zum 7:0 ausbaute.

Die Defense machte dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatte. Bereits nach drei Spielzügen mussten die Marburger den Ball wieder abgeben. Durch eine geschickte Kombination aus Lauf- und Passspielzügen arbeitete sich die Ravensburger Offense nach vorne. Hier spielten die Oberschwaben sogar ein 4th-Down aus. Der Pass von Bjerre auf Willem Vancompernolle brachte die Razorbacks bis zwei Yards vor die Endzone. Den Drive veredelte Bjerre selbst mit einem QB-Sneak zum neuen Spielstand von 13:0 (PAT war nicht gut).

Die Mercenaries kamen nicht so recht ins Spiel. Die Ravensburger Verteidigung hatte stets eine Antwort auf die Strategie der Hessen. Nach fünf Spielzügen mussten die Gäste erneut punten und es hieß wieder: Ballbesitz für Ravensburg.

Wie schon in den Spielen zuvor setzten die Ravensburger aufs Laufspiel und ihren starken Runningback Lennies McFerren, der erheblichen Anteil hatte an den 232 Rushing-Yards der Wildschweine in diesem Spiel. Wie im Drive zuvor war es aber ein weiter Pass, erneut auf Willem Vancompernolle, der die Razorbacks an die 5-Yard-Line der Marburger brachte. Der anschließende Pass von Bjerre auf Michael Mayer baute die Führung der Hausherren weiter aus. Neuer Spielstand: 19:0. (PAT war nicht gut).

Langsam etablierte sich das Spiel der Mercenaries. Gekonnt arbeiteten sich die Gäste auf Fiel-Goal-Range heran. Der Kick wurde jedoch von Ravensburgs Tyren Quinn geblockt.

Die ifm Razorbacks bewegten den Ball erneut übers Feld. Besonders die Läufe von Bjerre selbst sorgten immer wieder für ordentlichen Raumgewinn. Es war dann aber gerade eine Interception der Hessen, die die Marburg wieder in den Angriff brachte. Dieses Momentum nutzten die Gäste und vier Spielzüge später kamen sie durch einen Touchdown-Pass auf Devon Smith aufs Scoreboard. (PAT nicht gut). Mit einem Stand von 19:6 ging es in die Halbzeit.

Zu diesem Zeitpunkt sah es danach aus, als könnten die Ravensburger dieses Spiel einfach für sich entscheiden. Immerhin kamen sie nach der Pause direkt in Ballbesitz. Doch die Mercenaries gaben sich nicht auf. Immer besser stellten sie sich auf den Angriff der Oberschwaben ein. Und wieder war es eine Interception, die die Hessen in Ballbesitz brachte. Wie sehr auch den Marburgern an einem Sieg gelegen war, zeigte sich, als sie einen vierten Versuch ausspielten, um weiterhin in Ballbesitz zu bleiben. Allerdings war der Pass von Quarterback Danny Farley unvollständig.

Wie gut sich die Marburger in der Pause auf Ravensburg eingestellt hatten, zeigte auch der nächste Drive. Hier zwangen die Gäste ihrerseits die Ravensburger zu einem „Three And Out“. Kurz darauf verwandelte der Marburger Spielführer einen 5-Yard-Pass auf Devon Smith zu einem Touchdown und die Hessen holten auf. Der anschließende Kick entpuppte sich als Fake-Spielzug und ein kurzer Pass in die Endzone bescherte den Söldnern zwei Punkte extra. Damit zeigte das Scoreboard 19:14.

Es war an der Zeit für die Ravensburger, selbst wieder ins Spiel zu finden. Und das taten sie auch. Runningback Lennies McFerren beendete den Drive mit einem Touchdown-Run und auch der anschließende Kick war gut. Der Ausbau der Führung auf ein 26:14 ließ die Razorbacks – wie auch die Fans auf der Tribüne – etwas durchatmen. Das Spiel blieb weiter spannend und Marburg belohnte seinen Einsatz mit einem Touchdownpass auf Niklas Fengler zum Anschlussscore auf 26:21. (PAT gut).

Da die Spieluhr bereits unter zwei Minuten zeigte, konnten die Ravensburger durch ein paar Laufspielzüge Zeit von der Uhr nehmen. Wenig später war es dann offiziell. Die ifm Razorbacks Ravenburg gewinnen ihr erstes Spiel in der Erima GFL.

Kommendes Wochenende reisen die Oberschwaben zum Interconference-Spiel nach Kiel zu den Baltic Hurricanes. Die Hurricanes sind nach drei Spieltagen immer noch sieglos.

Das nächste Heimspiel der ifm Razorbacks findet statt am Samstag, 01.07.2023. Dann reisen die Dolphins aus Paderborn nach Ravensburg.

Scores: 13:0; 6:6; 0;8; 7:7

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