Die Playoffs in der ERIMA German Football League starten erst mit dem Viertelfinale am 10. September. Doch am letzten Punktspieltag herrscht in mehreren Stadien bereits Endrunden-Atmosphäre, gibt es doch Quasi-Endspiele um wichtige Platzierungen. Gilt nicht nur für die ERIMA GFL in beiden Gruppen Nord und Süd, sondern auch für die GFL 2, wo es zwei „Finalpartien“ um die jeweilige Ligameisterschaft gibt. Die Zweitligameister spielen im September dann gegen Düsseldorf Panther und Frankfurt Universe um die Erstligazugehörigkeit für 2023, während die acht Top-Teams der ERIMA GFL um den Einzug in den ERIMA German Bowl XLIII am 8. Oktober im Deutsche Bank Park Frankfurt kämpfen.
Drei der Viertelfinal-Gastgeber stehen schon fest: Die Potsdam Royals sind erstmals in der Vereinsgeschichte Gruppensieger der ERIMA GFL Nord, die Schwäbisch Hall Unicorns verteidigten im Süden ihren Titel, und nach ihrem 17:16 in Straubing letzte Woche sind die Munich Cowboys vom zweiten Rang nicht mehr zu verdrängen. Am letzten Spieltag reisen die Straubinger nun nach Schwäbisch Hall. Während die Unicorns dabei ihre „Perfect Season“ sicher stellen wollen, könnten die Spiders so ihren dritten Platz aus eigener Kraft verteidigen, wenn ihnen dort eine Sensation gelingen würde.
Der Aufsteiger hat in jedem Fall aber den Sprung in die Playoffs sicher. Ob als Dritter oder Vierter, dies wird sich mutmaßlich in Saarbrücken entscheiden. Dort gibt es eines der „Endspiele“, in denen alles oder nichts auf dem Spiel steht. Sowohl der Vorjahreszweite Saarland Hurricanes als besonders auch die Allgäu Comets kamen in den letzten Wochen immer besser in Schwung. Da aber die Saarländer gegen Marburg und die Allgäuer gegen Straubing früh in der Saison verloren, bleibt für sie nun nur noch ein Playoff-Platz übrig: Der Sieger der Partie im Ludwigspark am Samstag um 17 Uhr zieht in die Endrunde ein. Den Allgäuern genügt auch ein Unentschieden, sie können mit einem Sieg bei gleichzeitiger Niederlage Straubings in Schwäbisch Hall aber noch Dritter werden und die Reise nach Potsdam vermeiden.
Wer Zweiter im Norden wird, steht noch nicht fest. New Yorker Lions und Cologne Crocodiles sind beide zwar sicher in der Endrunde dabei. Die Kölner könnten die Braunschweiger noch hinter sich lassen und danach das Viertelfinale zu Hause spielen, wenn sie die Rebels zu Hause bezwingen und Braunschweig in Kiel nicht gewinnt – das Hinspiel in Braunschweig gegen die Baltic Hurricanes endete ja auch schon mit einem Remis. Für die Kölner ist der Sieg gegen die Berlin Rebels aber auch deswegen wichtig, weil sie damit aus eigener Kraft sicherstellen, nicht noch als Vierter nach Schwäbisch Hall zu müssen.
Denn um den vierten Playoff-Platz der ERIMA GFL Nord spielen am Sonntag in Dresden die Berlin Adler bei Titelverteidiger Monarchs. Die Berliner bringen einen Vorsprung von sechs Punkten aus dem Hinspiel mit nach Sachsen – der Sieger des Gesamtvergleichs zieht in die Playoffs ein. Mindestens mit sechs Punkten Vorsprung müssten die Dresden Monarchs also gegen ihren „Lieblings-Rivalen“ aus der Hauptstadt gewinnen, um noch eine Chance auf die Titelverteidigung in Frankfurt zu haben. Der Weg dahin würde diesmal wieder die Hürde eines Auswärtsspieles in Schwäbisch Hall bieten, eine weitere „Lieblings-Tradition“ der Dresdner. Die Adler, die den direkten Vergleich gegen Köln gewonnen haben, hätten noch eine kleine Hoffnung, stattdessen nach München zu fahren, wenn sie sich in Dresden durchsetzen. Dazu müsste allerdings Lokalrivale Rebels in Köln siegen.
In der GFL 2 haben zweimal die derzeitigen Tabellenersten Heimrecht in den „Finalspielen“ von GFL 2 Nord und GFL 2 Süd gegen die Tabellenzweiten. Die Langenfeld Longhorns erwarten die Paderborn Dolphins, die sich vor einigen Wochen mit einem Sieg gegen Hildesheim noch in den Kampf um den Aufstieg eingeschaltet haben. Das Hinspiel gewannen die Langenfelder zwar mit sieben Punkten Vorsprung in Paderborn, doch kann es nach einem Erfolg der Dolphins im Rückspiel und einem Sieg der Hildesheim Invaders in Rostock zu einem Dreier-Gleichstand nach Punkten an der Ligaspitze kommen, in dem die Dolphins dann zwei von drei Spielen des Trios untereinander gewonnen hätten.
Klarer ist die Ausgangslage in Ingolstadt: Die Dukes marschierten bislang ungeschlagen durch die Saison, gewannen gleich zum Saisonauftakt ja auch 23:13 in Kirchdorf. Doch für die Kirchdorf Wildcats blieb es die einzige Saisonniederlage bisher, obwohl während der Saison das Verletzungspech bei US-Quarterback Glen Cuiellette zuschlug. Die Wildcats überwanden den Rückschlag mit einer Teamleistung, schlugen dennoch die übrigen Verfolger aus Fürstenfeldbruck und Bad Homburg und haben so ihre Chance redlich verdient, in Ingolstadt weiter um einen möglichen Wiederaufstieg ins Oberhaus zu kämpfen. Allerdings wäre dazu nun ein Sieg mit mindestens elf Punkten Vorsprung nötig – gegen eine Mannschaft, die in ihren letzten vier Spielen überhaupt nur 15 Punkte insgesamt kassiert hat.
ERIMA German Football League am Wochenende:
27.08. Munich Cowboys – Frankfurt Universe 16:00, Dantestadion
27.08. Potsdam Royals – Düsseldorf Panther 16:00, Sportpark Luftschiffhafen
27.08. Kiel Baltic Hurricanes – New Yorker Lions 16:00, Kilia-Stadion
27.08. Saarland Hurricanes – Allgäu Comets 17:00, Ludwigsparkstadion
27.08. Schwäbisch Hall Unicorns – Straubing Spiders 17:00, Optima Sportpark
28.08. Marburg Mercenaries – ifm Razorbacks Ravensburg 15:00, Georg-Gaßmann-Stadion
28.08. Dresden Monarchs – Berlin Adler 15:00, Bärnsdorfer Straße
28.08. Cologne Crocodiles – Berlin Rebels 15:00, Sportpark Höhenberg