Nach 20 Monaten Punktspielpause präsentierten sich die Schwäbisch Hall Unicorns am Freitagabend im OPTIMA Sportpark bereits in guter Verfassung. Auch wenn es in der Abstimmung des an vielen Stellen neu besetzten Teams ab und an noch haperte, die Aufsteiger aus Ravensburg konnten den Hallern beim 58:14 noch nicht das Wasser reichen.  

„Es ist einfach großartig, dass wir wieder im Spielbetrieb sind“, sagte Halls Head Coach Jordan Neuman nach dem Spiel. „Die Freude darüber hat man dem ganzen Team angemerkt. Die Jungs waren hoch motiviert und mit viel Herz bei der Sache!“ Neuman unterstrich damit einen der wichtigsten Aspekte, die der Season-Opener am Freitag dokumentierte: Die Unicorns und die ganze GFL sind nach langer Corona-Pause und einer ausgefallenen Saison 2020 wieder zurück auf dem Spielfeld!

Bei den Unicorns nutzten die Runningbacks John Santiago und Jannis Fiedler sowie die Receiver Yannick Mayr und Tyler Rutenbek diese Gelegenheit, um sich in der Offense und in den Special Teams besonders gut in Szene zu setzen. Vor laufenden TV-Kameras waren sie es, die den meisten Raumgewinn für die TSGler erzielten. Santiago steuerte in seinem ersten GFL-Spiel gleich drei Touchdowns zum Endergebnis bei, Mayr, Rutenbek und Fiedler jeweils einen weiteren.

Santiago und Mayr setzten auch gleich beim ersten Ballbesitz der Unicorns ein Ausrufezeichen. Nicht der neue Haller Quarterback Alexander Haupert, sondern John Santiago bediente Yannick Mayr mit einem 65-Yards-Pass, der von ihm zur 7:0-Führung umgewandelt wurde. Wenig später erhöhte Santiago per Lauf auf 14:0 (beide PAT Tim Stadelmayr), bevor ein anderes, schon viele Jahre bekanntes Haller Erfolgsduo zum Zug kam: Linebacker Nick Alfieri blockte einen Ravensburger Punt, den Defense Back Cody Pastorino aufnehmen und über 10 Yards zum 21:0 (PAT Stadelmayr) in die Endzone der Gäste tragen konnte.  

In der Unicorns-Defense wussten aber auch der von Stuttgart zu den Unicorns gewechselte Routinier Corey Chapman mit zwei Quarterback Sacks sowie Tobias Löffler und Junior Nkembi mit jeweils einer Interception durch Einzelaktionen zu überzeugen. Insgesamt lieferte die Haller Verteidigung eine solide Leistung ab, die für die Aufsteiger aus Ravensburg bis tief ins dritte Viertel hinein eine unüberwindbare Hürde darstellte.

So blieb den Gästen in der ersten Hälfte kaum etwas anderes übrig, als sich nach drei Versuchen per Befreiungskick wieder vom Ball zu trennen. Die Unicorns erhöhten bis zur Pause hingegen durch einen 27-Yard-Pass von Alexander Haupert auf Tyler Rutenbek sowie mit einem 21-Yard-Fieldgoal von Tim Stadelmayr bei auslaufender Uhr auf 31:0.  

Die Entscheidung in dem Spiel fiel schnell nach Pause: Innerhalb der ersten drei Minuten des dritten Viertels legten die Gastgeber mit zwei Touchdowns von John Santiago und einem weiteren von Jannis Fiedler (zwei PAT Stadelmayr) nach. 51:0 zeigte die Anzeigentafel nun, was Head Coach Jordan Neuman das Signal für den vermehrten Einsatz seiner Backup-Spieler gab. Das sorgte für mehr Möglichkeiten bei den Razorbacks. Mit Ryan Smith und Jan Grischenig nutzen die beiden neben Lennies McFerren auffälligsten Ravensburger Angreifer ihre Chancen. Mitte des letzten Viertels waren die Gäste auf 14:51 an die Unicorns herangekommen. Den Schlusspunkt setzte aber mit Sebastian Giel ein weiterer Haller Neuzugang, der den Ball über 21 Yards zum 58:14-Endstand (PAT Stadelmayr) in die Endzone trug.  

„Ich bin stolz darauf, was wir in Offense, Defense und Special Teams heute gezeigt haben. Wie schon im Vorbereitungsspiel gegen Fürstenfeldbruck war auch heute wieder zu sehen, dass viele verschiedene Spieler in der Lage sind, einen Spielzug zum Erfolg zu führen“, resümierte Jordan Neuman nach dem Spiel. „Es gibt aber noch einiges, das wir verbessern müssen. Die Calanda Broncos werden sicher eine größere Herausforderung werden.“ Damit warf der Haller Cheftrainer schon einen Blick auf das nächste Wochenende. Am Sonntag, den 13. Juni treten die Unicorns zum CEFL-Halbfinale im schweizerischen Chur bei den Calanda Broncos an.

Die Punkte für Hall erzielten: Yannick Mayr (6), Tim Stadelmayr (10), John Santiago (18), Cody Pastorino (6), Tyler Rutenbek (6), Jannis Fiedler (6) und Sebastian Giel (6).

Viertelergebnisse: 21:0 / 10:0 / 20:6 / 7:8 / Final: 58:14

Alle Punkte:

7:0 – Yannick Mayr – 65-Yard-Pass von John Santiago (PAT Tim Stadelmayr)

14:0 – John Santiago – 4-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

21:0 – Cody Pastorino – 10-Yard-Blocked-Punt-Return (PAT Tim Stadelmayr)

28:0 – Tyler Rutenbek – 27-Yard-Pass von Alexander Haupert (PAT Tim Stadelmayr)

31:0 – Tim Stadelmayr – 21-Yard-Fieldgoal

38:0 – John Santiago – 54-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

45:0 – John Santiago – 2-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

51:0 – Jannis Fiedler – 6-Yard-Pass von Alexander Haupert (PAT missed)

51:6 – Ryan Smith – 8-Yard-Pass von Ryan Deal (PAT missed)

51:14 – Jan Grischenig – 4-Yard-Lauf (CON Lennies McFerren)

58:14 – Sebastian Giel – 21-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)

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