Der 30jährige Aab spielt auch in der 30jährigen Jubiläumssaison der Mercenaries für Marburg in der GFL.
Wie ein Fels in der Brandung steht er jetzt schon seit Jahren als Center oder Guard in der Offense Line und schützt seinen Quarterback im Kampf der schweren Männer an der Linie.
Seit der Jugend spielt er bereits für die Marburger und wurde regelmäßig in die Hessenauswahl berufen. Der intelligente junge Mann hatte ein akademisches Stipendium an der University Wisconsin in den USA. Damals hatte er es zeitlich nicht geschafft, rechtzeitig für das Trainingscamp anzureisen, um sich für das Football Team zu qualifizieren. „Es war dennoch eine tolle Zeit, welche mir sehr viel Erfahrung gebracht hat“ blickt er auf die Zeit seines Auslandsstudiums zurück.
Spielzeit bekam er nach seiner Rückkehr dann wieder genügend bei den Mercenaries und hatte als Rookie in der legendären Marburger Offense Line mit den Hampel Brüdern, Marc Spear, Eugen Heidt, Tony Chesney und Richard Pfeifer die perfekten Lehrmeister. Als dann kurzfristig der Starting Spot als Center frei wurde nutzte der gelernte Guard seine Chance und ist seitdem ein fester Bestandteil des GFL Teams.
In seiner Zeit hatte Aab einige Quarterbacks hinter sich und er freut sich schon auf die kommende Saison: “Ich habe am Anfang in der ersten Mannschaft mit Nationalmannschafts- Quarterback Jo Ullrich gespielt, mit dem es sehr viel Spaß gemacht hat. Aber ich freu mich umso mehr, dass Micah Brown wieder zurück ist. Mit ihm hatte ich mich damals schon sehr gut verstanden. Micah hat sich damals schon sehr gut um die Oline gekümmert und war sehr nahbar. Er hatte sich sogar mit mir hingesetzt und für mich einen individuellen Trainingsplan geschrieben. In dieser Zeit war aber auch schon Sonny im Team, mit dem ich mich ebenfalls sehr gut verstehe und mich freue, wieder mit ihm zu spielen. Diese Saison fühlt sich schon ein wenig wie eine Reunion an.“
Das NFL Vorbild für Aab ist keineswegs ein Spieler der Offense Line sondern genau das Gegenteil. Vince Wilfork, der in der Defense Line der New England Patriots und Houston Texans als Nose Tackle spielte und damit genau der direkte Gegenspieler des Centers ist. “Bei Wilfork hat mich immer sehr beeindruckt, wie viele Oliner er gleichzeitig beschäftigen konnte und wieviel Power er einfach hat.“
Aab ist mit Leib und Seele ein Mercenary, aber dennoch kein Söldner, der dort spielt, wo es das meiste Geld gibt. „Ja, ich hatte auch andere, finanziell attraktive Angebote, aber ich bin meiner Heimat Marburg sehr verbunden. Ich bin in Marburg aufgewachsen und die Mercenaries haben mir das Football spielen beigebracht und mir somit den Sport gezeigt, den ich liebe. Ich habe schon manchmal darüber nachgedacht, vielleicht woanders erfolgreicher spielen zu können, aber das hat sich nie richtig angefühlt. Wenn, dann möchte ich mit Marburg erfolgreich sein.“
Und erfolgreich war Aab in Marburg schon oft. Seit er 2009 in der GFL spielt erreichten die Mercenaries bereits sechsmal das Viertelfinale und zweimal das Halbfinale um den German Bowl. Und wer weiß, was in diesem besonderen Jubiläumsjahr alles möglich sein kann?