Elmshorn, 22. Januar 2020 – Zu den fachfremden Sportarten, die von den Erstliga-Footballern der Elmshorn Fighting Pirates im Hallentraining ausgeübt werden, zählt auch Basketball. Laut Headcoach Jörn Maier sei die Mannschaft dabei weitgehend talentbefreit. Nach der Verpflichtung von Lukas Rehder – sieben Jahre beim SC Rist Wedel – wurde das Skill-Level angehoben. Auch Wide Receiver Kwame Ofori weiß, wie man Körbe wirft. Der Flügelspieler läuft parallel für den Regionalliga-Ersten Eimsbütteler TV auf. Die Basketball-Saison endet im April, sodass Ofori sich spätestens ab dann komplett auf den GFL-1-Startschuss bei Meister Braunschweig am 2. Mai konzentrieren kann.
Die sportliche Doppelbelastung gibt es schon einigen Jahren. Zwischen 2017 und 2019 spielte Ofori Football für Elmshorns künftigen Erstliga-Konkurrenten Kiel Baltic Hurricanes. Nun heuert er auf dem Piraten-Schiff an. In den zehn Spielen, die Ofori für die Canes im vergangenen Jahr in der GFL 1 absolviert hatte, kam er auf drei Touchdowns und durchschnittlich 42,8 Yards Raumgewinn. „Kwame zählte in Kiel zu den Top-Receivern. Ich freue mich sehr, dass wir mit ihm und Lukas Rehder zwei sehr gute Spieler für unsere Offense holen konnten“, sagt Pirates-Headcoach Jörn Maier.
Der Student aus Eimsbüttel, der in diesem Semester seinen Master-Abschluss in Informatik-Ingenieurwesen anpeilt, war bereits in der Saison 2016 bei den Hamburg Huskies in der GFL 1 unter Andreas Nommensen, Offense-Coordinator der Pirates, aktiv. Auch Patrick Esume (Defense Coordinator) oder WR-Assistant-Coach Philipp Schulz kennen Ofori bereits, sowie auch seine Mitspieler wie beispielsweise Miguel Boock, Diego Sanchez, Daniel Laporte oder Nassim Amroun. „Kwame ist groß und athletisch und Starter in der deutschen Nationalmannschaft. Er ist für unsere WR-Unit noch einmal ein absolutes Upgrade“, sagt Offense-Coordinator Andreas Nommensen.
Ofori, der neben Studium und Sport auch drei Tage in der Woche als Software-Entwickler arbeitet, begann 2011 bei den Young Huskies mit Football. „Ich habe vorher Football nur in Filmen gesehen und fand die Trainingsszenen sehr spannend und habe dann mit Basketball-Mitspielern darüber gesprochen, ob man nicht in der Offseason Football spielen sollte“, sagt er. Schließlich ging er zum Team seines Mitspielers und ist seitdem dabeigeblieben, Von 2012 bis 2014 spielte er für die Hamburger in der GFL 2. Seit 2017 ist Ofori – der als Stärken Athletik und Geschwindigkeit nennt – deutscher Nationalspieler.
„Die Pirates waren einfach immer präsent, da ich schon mit vielen Jungs im gleichen Team war. Nach dem Aufstieg war es dann eine einfache Entscheidung nach Elmshorn zu gehen. Auch, weil ich mich mit Coach Nommi sehr gut verstehe“, sagt der Pass-Empfänger, dessen Vater aus Ghana und die Mutter aus Deutschland stammt. Zu seinen größten sportlichen Erfolgen zählt das Erreichen des World-Games-Finale 2017 mit Deutschland, für die er bei der Finalniederlage gegen Frankreich – gecoacht von Esume und Nommensen – den einzigen Touchdown erzielen konnte.
Was nimmt sich Ofori, der Mitte März 27 Jahre alt wird, für die GFL 1-Saison vor? „Mein Hauptziel ist es, eine zuverlässige Anspielstation zu sein und dass wir als Team viele Spiele gewinnen“, meint der 1,92 Meter große und 97 Kilo schwere Eimsbütteler. Persönliche Statistiken seien ihm dabei nicht so wichtig.
Text: Fiete Möldenstein
Foto : Marc Seefeldt