Hildesheim. Was für ein Finale! Beim Rückstand von 25:27 mit etwa einer Minute verbleibender Spielzeit schnappt sich der Hildesheimer Nate Morris den vom Dresdener Florian Finke gekickten Ball und trägt ihn satte 80 Yards über das Feld. Touchdown und Sieg in letzter Minute für die Hildesheim Invaders: 31:27 (6:7/0:10/6:3/19:7). Den mehr als 1254 begeisterten Football-Fans boten beide Teams ein spektakuläres Match.
Das Spiel begann wie so viele in den vergangenen Wochen. Quarterback Casey Therriault dirigierte seine Offensive über das Feld. An der 25 Yard übernahm er den Ball und fand nach einem sauber runtergespielten Drive Anthony Dablé-Wolf in der Endzone für den ersten Touchdown der Party. Den Extrapunkt konnte Luka Jeckstadt nicht verwandeln.
Die Monarchs antworteten postwendend. Der neue Quarterback Glen Cuillette ließ die Fans nicht glauben, dass er erst seit zehn Tagen in Deutschland ist. Drei Pässe brauchte der Amerikaner, um seinen ersten Touchdown zu erzielen. Cheikhou Sow der dankbare Abnehmer. Florian Finke sorgte für den Extrapunkt.
In der Folge übernahmen die Verteidigungen die Partie und schenkten ihrem Gegenüber jeweils nicht viel. Erst im zweiten Viertel die nächsten offensiven Punkte. Cuilette setzt seinen Receiver Martin Emos in Szene und der fängt den Pass sicher. 14:6, noch vor der Halbzeitpause erhöhte Kicker Florian Finke auf 17:6. Die Monarchs in dieser Phase der Partie das bessere Team.
Die zweite Halbzeit begann für die Invaders mach Plan. Eigentlich. Denn zwar hielt die Verteidigung den Monarchs stand, aber verwerten konnte die Hildesheimer Offensive diese Tatsache nicht. Und so musste das Team von Headcoach Matt LeFever zusehen, wie erneut Florian Finke ein Fieldgoal verwandelte und die Monarchs auf 20:6 enteilten.
Quarterback Casey Therriault war es dann selbst, der mit einem Lauf-Touchdown den Anschluss hielt. Erneut schafften die Invaders nicht, den Extrapunkt zu treffen: 12:20.
Die Antwort der Monarchs gelang über Runningback Glen Toonga. Er stellte den alten Abstand wieder her.
Aber dieses Mal wussten die Invaders zu antworten. Sean Richard lief über 31 Yards in die Endzone zum Touchdown (18:27).
Aber danach wurde es turbulent. Die Monarchs bewegten sich gut über das Feld und alles sah danach aus, als könnten sie die Spielzeit herunterspielen und den Sieg mit nach Dresden nehmen. Aber dann verlor Glen Toonga weit in der Hildesheimer Hälfte den Ball. Die Invaders schnappten sich das Leder und nutzten die Chance. Anthony Dablé-Wolf fing einen Therriault-Pass aus fünf Yards in der Endzone.
Mit noch knapp zwei Minuten Spielzeit schickten sich die Monarchs an, erneut die Zeit durch Laufspiel zu kontrollieren. Nur ein First Down hätte den Dresdnern gereicht, um zu siegen. Aber die Hildesheimer Verteidigung stand gut und zwang die Monarchs in Person von Florian Finke zum Punt. Der Befreiungskick landete aber direkt in den Armen von Invaders-Receiver Nate Morris der an eigenen 20-Yard-Linie den Turbo zündete und erst in der Endzone zum Stehen kam: 31:27 und die Menge tobte. Als KeVonn Mabon beim anschließenden Kickreturn den Ball verlor, war das Spiel endgültig gekippt und entschieden.
„Ich bin stolz auf mein Team, dass sie niemals aufgegeben haben“, sagt Headcoach Matt LeFever nach der Partie.
In der kommenden Woche reisen die Invaders nach Braunschweig zum Tabellenführer. Die New Yorker Lions übernahmen nach einem deutlichen Sieg über die Potsdam Royals (46:7) wieder die Spitzenposition in der GFL.