Glücksgriff für die Dukes: Mit Colin Leddy verpflichteten die Herzöge für die kommende GFL-Saison einen Spieler aus den Staaten, der aber wegen eines irischen Vaters eine doppelte Staatsbürgerschaft besitzt und daher nicht unter das Kontingent der US-Importe fällt. Denn es dürfen ja immer nur zwei Amerikaner auf dem Feld stehen.

Und was Headcoach Eugen Haaf auch freut: Nach Bobby Chan-Chan und Kevin Mwamba ist Leddy bereits der dritte Wide Receiver, der 1,90 Meter groß ist. Und Größe ist für Receiver ja nicht unbedingt von Nachteil. Damit wurde bei den Dukes die Lücke geschlossen, die dadurch entstanden war, dass zahlreiche Wide Receiver mit dem scheidenden Offensive Coordinator Sammy Farghali nach Straubing wechselten.

„Für uns Coaches war es besonders wichtig, die Receiver-Einheit komplett neu aufzustellen. Und ich denke, das ist uns gut gelungen“, ist Haaf von den Neuen überzeugt. Und weil er zu den US-Boys auch etliche deutsche Nachwuchstalente verpflichten konnte, sieht er die Receiver-Plätze gut besetzt. „Unser Ziel ist auch, den deutschen Spielern GFL-Format zu verpassen. Da haben wir einige hoffnungsvolle Talente, die noch ausbaubar sind“, ist Haaf vor der Zukunft nicht bange, wobei er sich besonders darüber freut, dass auch „Veteranen“ wie Dominique Kandolo weiter als Receiver zur Verfügung stehen.

Leddy wuchs in der Nähe von Boston/Massachusetts auf und war zunächst an der Natick High School, wo er neben Football auch Volleyball und Basketball spielte. Seine starken Leistungen ermöglichten ihm dann den Wechsel an die Division III Plymouth State University in New Hamshire. Schon in seinem zweiten Jahr sicherte er sich mit seinem Team bei 9:2 Siegen die Conference-Meisterschaft und die Teilnahme am NCAA-Turnier. Unter anderem gelang ihm dabei ein 45-Yard-Touchdown, der zum „Play of the Week“ gewählt wurde.

„Ich freue mich darauf, einen neuen Lebensstil in Deutschland kennen zu lernen und auch etwas von der Welt zu sehen. Ich liebe es zu gewinnen und mich mit anderen zu messen. Ich hoffe für die Dukes, dass wir einmal die GFL 1 gewinnen, aber ich weiß natürlich, dass das ein ganz schwerer Weg sein wird“, gibt sich Leddy kämpferisch.

Zac Angelos, sein ehemaliger Wide-Receiver-Trainer an der Plymouth State University, bescheinigt ihm eine vorbildliche Einstellung: „Er verkörpert das, was einen Profi und ein Teamplayer ausmacht. Colin hat immer hart gearbeitet, wenn er nicht der Nummer-1-Wide-Receiver war, nahm er zusätzliche Arbeit im die Kraftraum oder auf dem Spielfeld auf sich, oder informierte sich im Filmraum über seine Kontrahenten.“

Sicher wird er auch bestens vorbereitet zu den Dukes kommen, bei denen er seinen Spielstil auch umstellen muss. Bisher spielte er bei einem extrem lauflastigen Team, in Ingolstadt dagegen wird ja viel mehr Wert auf das Passspiel gelegt, was ihm aber noch mehr entgegen kommen dürfte. „Er ist schon heiß darauf, sich in dem neuen System zu bewähren“, weiß Haaf, der zugleich darauf verweist, dass Leddy vom gleichen College kommt, an dem auch Ex-Spieler Joshua Morgan ausgebildet wurde.

Dann hoffen wir, dass er seine Ziele mit den Dukes erreichen wird und sagen: „Welcome, Colin.“

 

Text: Elmer Ihm

 

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