Die Dresden Monarchs haben ihre erste Saisonniederlage kassiert. Beim Match im Heim der Berlin Rebels waren die Gastgeber in allen Belangen das besser Team und gewannen verdient mit 30:7 (7:0/6:0/10:0/7:7).
Mit vier Siegen im Rücken und einer bisher weißen Weste in der Liga lässt es sich eigentlich gut auf Auswärtsfahrt gehen. Dazu noch der großartige und vor allem emotional aufgeladene Sieg vor großer Kulisse letzte Woche im Dresdner DDV Stadion gegen Kiel. Die Monarchs waren guter Dinge. Und erlebten an diesem 2. Juli im Berliner Mommsenstadion einen ganz bitteren Nachmittag. Die Rebels, bisher nach 3 Siegen und einer Niederlage in der Tabelle hinter den Sachsen spielten von Beginn an konzentriert und fokussiert. Gleich den ersten Drive schlossen sie mit dem ersten Touchdown ab: Quarterback Terell Robinson schickte seinen Runningback Sean Richard auf die Reise in die Endzone (PAT Philipp Anderson 7:0). Die Monarchs wollten antworten – und mussten den Ball schnell wieder abgeben. Spielmacher Trenton Norvell rutschte der Ball bei einem Laufversuch aus den Händen. Fumble und Rebels Ball. Dieser erste Drive war symptomatisch für das Dresdner Spiel an diesem Tag. Die Offense agierte gehemmt und nervös. Norvell stand oft schnell unter Druck und musste ein ums andere Mal überhastet werfen. Entsprechend ungenau kamen seine Pässe. Und wenn sie mal präzise und mit Zeit seine Hände verließen zeigten seine Receiver immer wieder ungeahnte Schwächen bei der Ballannahme. Die Folge: Dresden kam vor allem in Halbzeit Eins gar nicht ins Spiel. Berlin erhöhte im zweiten Viertel. Robinson diesmal selbst zu Fuß als Ballträger: Touchdown Nr. Zwei zum 13:0 (PAT geblockt). Dresden bemüht, schob sich Mitte des zweiten Viertels mal gut in Richtung der Berliner Endzone. Doch vergebens. Selbst ein Fieldgoalversuch vom sonst zuverlässigen Florian Finke fand nicht sein Ziel. Berlin hatte kurz vor der Pause schon die Gelegenheit weiter davonzuziehen. Mit einem Trickspielzug, einem überraschenden Pass von Jamaal White auf Sean Richard, stand man Sekunden vor dem Halbzeitpfiff nur noch ein paar Schritte vor dem nächsten Touchdown. Doch Die Monarchs Verteidigung und Fehler in der Berliner Kommunikation verhinderten den nächsten Touchdown. Die Uhr lief aus. Es sollte der einzige Fehler der Hausherren in diesem Spiel bleiben.
Dresden hatte im bisherigen Saisonverlauf eigentlich gezeigt, dass es Nackenschläge gut wegstecken und vor allem in den jeweiligen zweiten Halbzeiten mit umso mehr Schwung agieren können. Doch in diesem Spiel steckte aus Sicht der Monarchs einfach der Wurm. Gleich der erste Pass von Trenton Norvell nach Wiederanpfiff landete beim Falschen: Interception Berlin. Und die Rebels machten kurzen Prozess und vor allem ihren Fehler vor der Pause wieder gut. Drei Punkte plus durch ein 30Yard Fieldgoal von Philipp Andersen (16:0). Wenig später legte erneut Quarterback Robinson per Lauf nach. Über knapp 18 Yard mogelte er sich durch die Reihen der mürbe gespielten Dresdner Verteidigung (PAT Andersen 23:0). Berlin spielte das beeindruckend abgezockt! Dominantes Laufspiel. Immer wieder eingestreute Pässe. Spiel, Ball und Uhr unter Kontrolle! Dresden am Ball, aber ein erneuter Fehlpass zog all dem Bemühen endgültig den Zahn. Berlin konterte gewohnt sicher: wieder Terrell Robinson zu Fuß – wieder Philipp Andersen per Kick: Berlin führte uneinholbar mit 30:0.
Das Dresden nicht ganz mit leeren Händen zurück nach Hause fuhr, verdanken sie einem letzten guten Drive. Diesmal klappte einiges, was vorher schief ging. Und am Ende stand Mitchell Paige nach einem kurzen Pass von Trenton Norvell endlich auch mal in der Berliner Endzone (PAT Finke). Endstand 30:7.
Berlin hat Dresdens Fehler konsequent bestraft. Die Monarchs wissen nun genau, woran sie im Training arbeiten müssen. Schon am nächsten Samstag gibt es die Chance auf Wiedergutmachung: beim Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht, die Hildesheim Invaders. Kickoff am Samstag, den 9. Juni 2018, um 15 Uhr im „Heinz-Field“!
Foto: Birgit Krauch