Man wusste bereits um die Passsicherheit von Comets Quarterback Justin Sottilare, bevor man am Pfingstsonntag nach Kempten fuhr. Dass man sich dieser Sicherheit allerdings so deutlich geschlagen geben musste, war wohl bei keinem Beteiligten eingeplant.
Bereits zu Beginn des ersten Quarters erzielten die Allgäu Comets einen Touchdown durch Spencer Cutlan. Nach einem Three and Out für die Scorpions erfolgte kurz darauf der zweite Touchdown der Kemptener. Ein Pass von Sottilare fand mit Manoka einen dankbaren Abnehmer und nach einem nicht verwandelten PAT stand es so bereits nach kurzer Zeit 13:00 für die Hausherren. Dies brachte die Stuttgarter nach und nach aus dem Rhythmus. Die Comets wollten ihre Offense direkt wieder aufs Feld schicken, was ihnen durch einen Onside Kick gelang. Nach einem Pass von Sottilare von der eigenen 42 Yard Linie auf Manoka und der anschließenden, erfolgreichen Two-Point Conversion, erhöhten die Comets auf 21:00. Kurz darauf fanden die Stuttgarter die erste Antwort. Ein schöner Pass von Quarterback Rick Webster auf den freistehenden Fabian Weigel verkürzte den Rückstand auf 21:07 und ließ Hoffnung in den Reihen der Scorpions aufkommen. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer, denn bereits zu Beginn des zweiten Quarters konnte der Drive der Comets auch von vielen Strafen nicht gestoppt werden und so fing Receiver Jonatan Gihl einen schönen Pass in der Endzone der Scorpions. Das Passfeuerwerk nahm nun seinen Lauf und nach einem weiten Pass durch Sottilare an die 40 Yard Linie der Scorpions war kein Verteidiger schnell genug, um den durchlaufenden Receiver der Allgäuer zu stoppen. Nach einem weiteren Ballbesitzwechsel konnten die Comets ihre Führung weiter ausbauen. Die Scorpions Defense erhielt auch hier keinen Zugriff auf Martin Emos, der nach einem Pass aus der eigenen Hälfte an fünf Stutgartern vorbei in die Endzone einlaufen konnte. So mussten die Scorpions, nach gelungenem PAT, mit einem 42:06 in die Kabine gehen.
Nach der Halbzeit begannen die Comets da, wo sie in der ersten Hälfte aufgehört hatten. Auch der zweite Onside Kick der Comets war erfolgreich und somit hatte die Stuttgarter Offense wieder einmal keine Chance, aufs Feld zu kommen. Gleich im ersten Versuch gelang Sottilare ein Pass über das halbe Feld, nach dem der Receiver erst an drei Yard Linie von der Stuttgarter Defense gestoppt werden konnte. Im dritten Versuch erfolgte dann der siebte Touchdownpass des US-Amerikaners zum 49:07.
Bezeichnend für den schwarzen Tag der Scorpions war der darauffolgende Snap, der an der Schulter des kreuzenden Richard Samuel abprallte und von der heranstürmenden Defense der Comets aufgenommen wurde.
Der folgende Drive wurde bereits durch den Backup Quarterback der Kemptener, Calvin Stitt, angeführt, der sich mit seinem Touchdownpass zum 56:07 ebenfalls in die Statistik eintragen konnte. Die letzten Punkte des Spiels erzielte Scorpions Running Back David Kovacevic, der durch seine Tochdown-Lauf und dem nachfolgend verwandelten PAT das Endergebnis 56:14 aber lediglich kosmetisch verschönern konnte.
Am Ende ist bei den Scorpions eine zu harmlose Offense zu verzeichnen, die es nicht schaffte, gegen die starke Allgäuer Verteidigung zu punkten und eine Defense, die immer wieder Räume für die schnellen Receiver der Comets zuließ und kein Mittel gegen die Passsicherheit von Justin Sottilare finden konnte. Nächste Woche müssen die Scorpions nun mit der vierten Niederlage im Gepäck zum Eurobowl-Finalisten Samsung Frankfurt Universe reisen. Hier liegt ein weiteres schweres Spiel vor den Stuttgartern, in dem eine Steigerung in allen Mannschaftsteilen notwendig sein wird, bevor man dann in zwei Wochen, auf der heimischen Waldau, die Allgäu Comets zur Revanche bittet.
Foto: Frank Baumert