Die Stuttgart Scorpions starteten vergangenen Samstag beim Aufsteiger, den Kirchdorf Wildcats, in die GFL Saison 2018. Mit viel Selbstvertrauen und Vorfreude fuhr man nach Bayern, um einen ersten Schritt in Richtung Saisonziel Play-offs zu gehen. Bei hervorragenden äußeren Bedingungen lief allerdings nicht alles wie geplant.
Dem Kickoff durch die Scorpions folgte kurz darauf ein Fieldgoal der Wildcats, die dadurch mit 03:00 in Führung gehen konnten. Die Stuttgarter kamen von Beginn an nicht ins Spiel und so führten viele kleine, individuelle Fehler zu einem Safety in der eigenen Endzone, wodurch die Hausherren auf 05:00 erhöhten. Auf Seiten der Defense wurden viele Strafen gegen die Stuttgarter gepfiffen, was den holprigen Start nicht einfacher machte. Auch die Offense hatte ihre Schwierigkeiten. Den Scorpions fiel es schwer, das Laufspiel zu etablieren und so wurden viele Läufe schon nach ein bis zwei Yards von der Defense der Wildcats gestoppt. Danach konnten sich die Stuttgarter fangen und kamen besser ins Spiel. Im zweiten Viertel war es dann Fabian Weigel, der nach einem Play-Action Pass durch den neuen Quarterback Frank Brock völlig frei den Touchdown zur Führung der Stuttgarter fangen konnten. Auch der nachfolgende PAT wurde verwandelt und so gingen die Schwaben mit 05:07 in Front. Kurz vor der Halbzeit wechselte dann die Führung erneut: Neun Yards vor der Stuttgarter Endzone passte Quarterback Tom Schmidtke auf Rene Möll, der nach gelungenem Catch in die Endzone einlaufen konnte. Der PAT wurde ebenfalls verwandelt und so mussten die Scorpions mit einem 12:07 Rückstand in die Kabine. Auch im dritten Viertel konnten die Wildcats mit einem Fieldgoal aus 23 Yards ihre Führung weiter ausbauen. Im vierten Quarter versuchten die Scorpions mehr Druck aufzubauen und erarbeiteten sich immer wieder den Ballbesitz, der jedoch nicht mit Punkten belohnt wurde. Bei 6:36 Minuten auf der Uhr versuchte Quarterback Frank Brock Wide Receiver Fabian Weigel ins Spiel zu bringen, was zu einer sehenswerten Interception durch Dartez Jacobs führte, womit der Ball wieder an Kirchdorf abgegeben werden musste. Ein weiterer Angriff führte ebenfalls nicht zum Erfolg und nach einem ausgespielten vierten Versuch mussten die Scorpions das Angriffsrecht erneut ohne Punkte wieder abgeben. Die Wildcats verwalteten den Ball fortan mit cleverem Clock-Management und ließen den Stuttgartern keine Chance auf einen erneuten Angriff. Somit gewannen die Kirchdorf Wildcats ihr erstes GFL-Spiel der Vereinsgeschichte mit 15:07.
Beim Aufsteiger aus Kirchdorf waren von Beginn an ein klarer Gameplan, gutes Coaching und die Bereitschaft, über ihre Grenzen hinaus zu gehen, zu erkennen. Die Stuttgarter hatten hingegen mit Startschwierigkeiten zu kämpfen, was unter anderem dazu führte, dass Quarterback Frank Brock einige Bälle überwarf und keine Big Plays produziert werden konnten. Das mag zum einen an fehlendem Glück, zum anderen an einem fehlenden Preseason-Spiel gelegen haben, bei dem an einigen Stellschrauben hätte gedreht werden können. Auch die Verletzungen von Konstantin Katz und Hans Stecher schwächten die Mannschaft zusätzlich und es bleibt zu hoffen, dass beide für das nächste Spiel zurück zur Mannschaft stoßen können. Positiv Herauszuheben ist eine sehr gute Leistung der Offensive Line, die es den Kirchdorfern immer wieder schwer machte, zum Quarterback vorzudringen. Die Mannschaft hat sich in diesem Spiel als Team zusammengefunden und wird sich jetzt ganz auf das erste Heimspiel der Saison gegen die Ingolstadt Dukes am Samstag konzentrieren um vor heimischer Kulisse den ersten Sieg der Saison einfahren zu können.
Bild: Sarah Philipp