Mehr als eine Nummer zu groß waren die Dukes für den Regionalliga-Aufsteiger Würzburg Panthers. So landeten die Ingolstädter eine Woche nach der 13:23-Niederlage in Berlin mit 84:0 (26:0, 15:0, 15:0, 28:0) einen überaus deutlichen Erfolg gegen die bemitleidenswerten Panther, denen man zugutehalten muss, dass sie trotz der Aussichtslosigkeit ihrer Situation nie aufsteckten.

Dennoch brachten die Gastgeber vor rund 200 Zuschauern während der gesamten Spielzeit gerade einmal ein First Down zustande. Die ersatzgeschwächte Defense der Dukes behielt immer die Übersicht und ließ nichts zu. Nach vorne gab es einige gute Aktionen zu bewundern, was gerade in Berlin noch der große Schwachpunkt war. „Man hat gesehen, dass wir unsere Hausaufgaben gemacht und aus unseren Fehlern gelernt haben“, zog Headcoach Eugen Haaf ein positives Fazit, wobei er aber gleich einschränkte: „Das Ergebnis dürfen wir jetzt nicht überbewerten, dazu war der Gegner – bei allem Respekt – einfach zu schwach.“

Grund zur Freude hatte der Cheftrainer der Herzöge auch, weil Neuzugang Anthony Mella einen starken Einstand feierte. Der Wide Receiver war erst Mitte der Woche zur Mannschaft gestoßen, nachdem er kurzfristig für Richie Sanders geholt worden war. „Er wurde wieder nach Hause geschickt, weil sein Fehlverhalten nicht tolerierbar war. An der Leistung lag es nicht, ausschlaggebend waren disziplinarische Gründe“, hakte Haaf das Kapitel schnell wieder ab.

Mella hatte zuletzt zwei Jahre ausgesetzt, doch die lange Pause war ihm kaum anzumerken. „Das war schon richtig gut“, lobte Haaf und prophezeite: „Er wird sich sicherlich noch steigern und wir werden noch viel Freude an ihm haben.“ Der 23-Jährige ist ebenfalls sehr zufrieden und hat sich ganz schnell eingelebt. „Die Jungs haben mich super aufgenommen. Es macht riesigen Spaß mit dem Team“, freut er sich, dass das mit dem Wechsel so schnell geklappt hat. „Durch meine Pause war ich bei den Klubs nicht mehr auf dem Radar, und als sich die Dukes bei mir gemeldet haben, habe ich diese Chance sofort genutzt. Wir haben am Freitag und Samstag telefoniert und am Montag saß ich schon im Flieger.“

Es war noch keine Minute gespielt, als Sterry Codrington erstmals in die Würzburger Endzone lief, doch die Schiedsrichter hatten zuvor einen illegalen Block in den Rücken gesehen, so dass die Dukes noch den nächsten Angriff abwarten mussten, bis Lorenz Regler das 6:0 besorgte. Dann hatte Mella seinen ersten großen Auftritt und besorgte den zweiten Touchdown für die Dukes. Noch vor Ende des ersten Quarters erhöhten Timo Benschuh und Tobias Rödl auf 26:0.

Im zweiten Viertel ging das muntere Punktesammeln weiter, Ruben de Ruyter und Regler erliefen die Touchdowns, dazu kam ein Safety der Platzherren. Erneut Mella und Jan Hochschild bauten den Vorsprung vor dem letzten Quarter auf 56:0 aus, ehe nun verstärkt die Backups eingesetzt wurden. Zudem durfte sich der erneut überzeugende Quarterback Nelson Hughes jetzt ausruhen, seine Position übernahm Codrington, der dann auch prompt einen weiteren Touchdown erzielte. Zuvor waren aber noch Regler, mit seinem dritten Touchdown, und Daniel Posmik erfolgreich, der den Ball sicherte, als ihn die Gastgeber in der eigenen Endzone fallen ließen. Den Schlußpunkt setzte Jakob Wenzel, der den 84:0-Endstand besorgte.

Jetzt gilt das Augenmerk nur noch dem Punktspielauftakt am kommenden Samstag bei den Stuttgart Scorpions (18 Uhr). „Jetzt kommen die richtig harten Brocken“, warnt Haaf schon einmal vor, wobei er sich auch von der Auftaktniederlage der Scorpions beim Aufsteiger in Kirchdorf nicht blenden lässt. „Die werden gegen uns ein ganz anderes Gesicht zeigen“, ist er sich sicher. Nicht zuletzt, weil mit Offense Coordinator Rick Webster, Richard Samuel und Joshua Morgan gleich drei ehemalige Dukes bei den Schwaben angeheuert haben.

 

Text: Elmer Ihm

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