Die Schwäbisch Hall Unicorns stehen erneut im Finale um die deutsche Meisterschaft! Im Halbfinale gegen die Dresden Monarchs wuchs das junge Haller Team vor 2.617 Zuschauern im OPTIMA Sportpark förmlich über sich hinaus. Die 23:15-Halbzeitführung konnte Anfang des letzten Viertels sogar auf 36:17 ausgebaut werden und am Ende feierte man einen verdienten 36:30-Erfolg. Am 14. Oktober spielt man im ERIMA GFL Bowl in Essen.
Als sich das Team der Unicorns vor der Saison das Motto „More U than ever“ gegeben hat, muss man in weißer Voraussicht auf das vorausgeschaut haben, was mit dem Halbfinalsieg über die Dresden Monarchs am Samstag seinen bisherigen Höhepunkt fand. Die gesamte Mannschaft bewies in diesem Spiel gegen einen favorisierten Gegner, dass jeder Einzelne dieses Motto im Spiel umsetzen wollte. Das Ergebnis war das wohl bisher beste Spiel der Einhörner in dieser Saison.
Die Dresden Monarchs setzten gleich mit ihrem ersten Angriffszug ein Ausrufezeichen. In weniger als zwei Minuten bewegten sie den Ball über das Feld und schlossen den souverän vorgetragenen Drive mit einem Touchdown von Nico Barrow zum 0:7 ab. Doch auch auf Seiten der Haller nutzte man die gute Feldposition nach dem Kickoff-Return und konnte direkt im Gegenzug durch Ian Gehrke zum 7:7 ausgleichen (alle PAT Tim Stadelmayr). Mit dem Ende des ersten Viertels zeigte die zweitstärkste Offense der Liga aus Dresden durch einen erneut kurzen Lauf Nico Barrows mit nachfolgender Conversion zum 7:15, dass ein Erfolg der Unicorns nur über eine geschlossene Mannschaftsleistung möglich werden sollte.
Zu Beginn des zweiten Viertels bestätigte die Offense der Haller durch Läufe Chrsitian Insuas und einen 33-Yard-Lauf Mike Gentilis zum Touchdown (14:15), dass die Verteidigungsreihen der Königlichen aus Dresden auch an diesem Tag einige Punkte zulassen würden. Mit den lautstarken Haller Fans als zwölftem Mann im Rücken zwang man die Dresdner anschließend zu vielen Fehlern. Eine Folge davon war der Safety zum 16:15 für die Unicorns durch einen zu hohen Snap beim Punt aus der Dresdner Endzone. Beim nachfolgenden Ballbesitz waren es vor allem die Strafen des Gegners, die den Angriffszug der Kocherstädter am Leben hielten. Die nun sehr fehleranfälligen Dresdner bestrafte Mike Gentili konsequent mit einem weiteren Touchdownlauf zum Halbzeitstand von 23:15.
Mit dem Wechsel in die zweite Hälfte konnten die Unicorns nach einem eigenen Punt und einem verschossenen Fieldgoal der Dresdner ihre Führung weiter ausbauen. Einen kurzen Pass von Ian Gehrke brachte Caleb Schweigart sicher zum 30:15 in die Endzone. Die Monarchs blieben dagegen auch im dritten Viertel ohne Punkte, was einer über sich hinauswachsenden Haller Verteidigung zu verdanken war. Sinnbildlich für die an diesem Tag überragende Leistung der Defense waren die nachfolgenden drei Angriffszüge der Dresdner bis weit in das letzte Viertel, die in zwei Fumbles und einer spektakulären Interception durch Monteze Latimore ihre Höhepunkte fand. Die Offense der Unicorns krönte diese Leistung im Anschluss durch einen 89-Yards-Pass von Gehrke auf Tyler Rutenbeck zum vermeintlich sicheren 36:15.
Die Partie sollte die Nerven aller Beteiligten aber bis zuletzt strapazieren. Den geblockten PAT Stadelmayrs trugen die Dresdner zum 2-Punkte-Touchdown in die Haller Endzone zum 36:17. Dem Spielstand und der verbleibenden Spielzeit von nur noch gut sechs Minuten geschuldet, setzten die Monarchs nun auf viel Risiko in ihrem Angriffsspiel und wurden dafür belohnt. Trotz mehrfacher beinahe Interceptions durch Tommy Kaczocha und Niclas Lux schafften die Königlichen dank Touchdowns von Hayden Braga und Nico Barrow den Anschluss zum 36:30.
Dass das Spiel noch einmal auf Messers Schneide stehen würde, war einem erfolgreichen Onsidekick der Dresdner zu verdanken, die mit der Restzeit von einer Minute erneut in Ballbesitz kamen. Doch die nächste Wendung in diesem spannenden und abwechslungsreichen Spiel beruhigte die Fans der Haller endgültig: Dennis Föllinger schlug Dresdens Quarterback Steven Duncan den Ball aus der Hand, sicherte ihn für Hall und beendete damit die Finalträume der Dresdner, die sich damit bei ihrem sechsten Halbfinalbesuch in Hall erneut geschlagen geben mussten.
„Wir haben heute als Mannschaft gewonnen“, resümierte Head Coach Christian Rothe nach dem Spiel und bedankte sich explizit bei seinen Coaches Mike Freckmann und Felix Brenner für deren Arbeit. Darüber hinaus war es ihm wichtig, auch die Leistung seines Quarterbacks Ian Gehrke zu betonen, der neben der Defense und den Special Teams, gemeinsam mit der gesamten Offense „einen sehr guten Job gemacht haben.“ Sein Dank ging auch an die Haller Fans: „Ihr seid einfach höllenlaut und das hat natürlich einen riesigen Einfluss, wie man heute im Spiel bei vielen Fehlern der Dresdner gesehen hat.“
Mit dem Erfolg im Halbfinale gegen Dresden ziehen die Unicorns in den ERIMA GFL Bowl ein, der am 14. Oktober 2023 in Essen stattfinden wird. Neben Tickets für den Fanbus der Haller (https://www.unicorns.de/index.php/fanbus) können auch schon die Karten für das Spiel erworben werden. Der Fanblock der Schwäbisch Hall Unicorns ist der Sitzplatz-Block R1 im Essener Stadion an der Hafenstraße ausgewiesen: https://gfl-bowl.de/tickets/.
Zuschauer: 2.617
Die Punkte für Schwäbisch Hall erzielten: Mike Gentili (12), Ian Gehrke (6), Caleb Schweigart (6), Tyler Rutenbeck (6), Tim Stadelmayr (4) und SHU Special Teams (2).
Viertelergebnisse: 7:15 / 16:0 / 7:0 / 6:15 / Final 36:30
Alle Punkte:
0:7 – Nico Barrow – 5-Yard-Lauf (PAT Florian Finke)
7:7 – Ian Gehrke – 1-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
7:15 – Nico Barrow – 3-Yard- Lauf (CON Steven Duncan)
14:15 – Mike Gentili – 31-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
16:15 – SHU Special Teams – Safety durch Longsnap über die Grundlinie von Dresden
23:15 – Mike Gentili – 27-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
30:15 – Caleb Schweigart – 5-Yard-Pass von Ian Gehrke (PAT Tim Stadelmayr)
36:15 – Tyler Rutenbeck – 89-Yard-Pass von Ian Gehrke (PAT failed)
36:17 – Chris Lipsey – 2-Punkte-Touchdown nach geblocktem PAT
36:23 – Hayden Braga – 7-Yard-Pass von Steven Duncan (CON failed)
36:30 – Nico Barrow – 9-Yard-Pass von Steven Duncan (PAT Florian Finke)