Zum Beginn der Playoffs zeigten die Schwäbisch Hall Unicorns bei bestem Footballwetter vor 2.193 Zuschauern im Viertelfinale der ERIMA-GFL eine spannende Defenseschlacht, die erst im letzten Viertel ihre Entscheidung fand. Mit einem Touchdown Vorsprung ging man in die Halbzeit (7:0), konnte das Ergebnis in der zweiten Hälfte zum Endstand von 17:7 ausbauen und hat sich damit für das Halbfinale qualifiziert.
Der Verteidiger DeShaun Paper wurde zum tragischen Helden der Partie. Gemeinsam mit seiner ab Beginn souverän auftretenden Defense, hielt man die Berlin Rebels bis über die Halbzeitpause hinaus punktlos. Paper, der zu den Playoffs zurück in die Mannschaft gekommen war, konnte dabei in der ersten Halbzeit einen Pass der Hauptstädter abfangen und ihn für die ersten Punkten der Partie zurück in die Endzone des Gegners aus dem Norden tragen. Die Höhen und Tiefen in diesem Spiel lagen für den Verteidiger aber nah beieinander: Noch in der ersten Halbzeit verletzte er sich schwer und musste mit einem Armbruch ins Krankenhaus gebracht werden.
Von Anfang an zeigten die beiden Verteidigungsreihen aus Hall und Berlin, dass sie es der jeweiligen Offense an diesem Tag so schwer wie möglich machen wollten. Beide Angriffsreihen trennten sich in der Folge zwei Mal mit einem Befreiungskick von ihrem Angriffsrecht, bevor ein Passversuch des Haller Quarterbacks Ian Gehrke noch im ersten Viertel durch die Rebels abgefangen werden konnte. Anders als die direkt darauffolgende Interception durch Halls Verteidiger DeShaun Paper, blieb Gehrkes Fehler jedoch ohne weitere Folgen: Paper brachte mit seinem anschließenden 72-Yard-Return die ersten Punkte für Hall zum 7:0 auf das Scoreboard (alle PAT Tim Stadelmayr).
Dass vor der Halbzeit keine weiteren Punkte mehr folgen sollten, war in erster Linie einer intensiven Defenseschlacht zu verdanken, die die jeweils gegnerische Offense zu vielen Fehlern zwang. So warfen die Berliner nach einem Wechsel auf der Quarterbackposition direkt die nächste Interception, die Tommy Kaczocha abfangen konnte, bevor ein Pass Gehrkes ebenfalls das falsche Ziel fand. Abschließend verloren die Berliner kurz vor der Haller Endzone den Ball, den Samuel Wegner für Hall sichern konnte. Ein letzter Versuch, den Vorsprung noch vor der Pause durch ein Fieldgoal Stadelmayrs auszubauen, misslang.
Nach der Pause trennten sich beide Teams erneut recht schnell durch Befreiungskicks von ihrem Angriffsrecht, bevor sich die Anpassungen der Trainer aus der Halbzeit auch im Spielgeschehen bemerkbar machen sollten. „Wir haben in der Offense zuerst versucht, über die Physis zu kommen, aber in der Halbzeit entsprechende Veränderungen dahingegen vollzogen, dass wir mehr über die mittlere Zone spielen wollten“, fasste Head Coach Christian Rothe die Taktik nach dem Spiel zusammen. Seine Mannschaft setzte dies durch schnelle kurze Pässe auf Tyler Rutenbeck und dankbare Strafen der Rebellen um, sodass Lars Kozlowski die Haller Führung mit einem kurzen Lauf im dritten Viertel auf 14:0 ausbauen konnte.
Viele weitere Strafen, vor allem auf Seiten der Berlin Rebels, führten im Anschluss zu einem über weite Strecken zähen Spielverlauf. So wurden in der zweiten Halbzeit gleich zwei Spieler der Berliner wegen Tätlichkeiten vom Platz gestellt und auch sonst machten sie sich das Leben durch insgesamt 83 Strafyards zusätzlich schwer. Die Unicorns dagegen kontrollierten im letzten Viertel die Spielzeit und konnten ihren achtminütigen Angriffszug am Ende mit einem Fieldgoal Stadelmayrs aus 32 Yards Entfernung zum 17:0 abschließen. Zuletzt punkteten dann auch noch die Rebels durch Niklas Freund und stellten somit den Endstand von 17:7 her.
In der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigte sich Head Coach Christian Rothe mit der Leistung seines Teams überglücklich und stellte vor allem die disziplinierte Spielweise in den Fokus. „Im Februar hätte sich wirklich niemand vorstellen können, dass wir jetzt im Halbfinale gegen Dresden stehen.“ Mit Blick auf die Playoffs führte er weiter an: „Die engen Spiele in der regulären Saison waren eine gute Vorbereitung auf das Spiel heute und die kommende Aufgabe gegen Dresden.“ Leider musste Rothe auch das Saisonaus DeShaun Papers vermelden, für den die Saison wegen seiner Verletzung beendet ist.
Zuschauer: 2193
Die Punkte für Schwäbisch Hall erzielten: DeShaun Paper (6), Lars Kozlowski (6) und Tim Stadelmayr (5)
Viertelergebnisse: 7:0 / 0:0 / 7:0 / 3:7 / Final 17:7
Alle Punkte:
7:0 – DeShaun Paper – 72-Yard-Interception-Return (PAT Tim Stadelmayr)
14:0 – Lars Kozlowski – 5-Yard-Lauf (PAT Tim Stadelmayr)
17:0 – Tim Stadelmayr – 32-Yard-Fieldgoal
17:7 – Niklas Freund – 5-Yard-Pass von Connor Kaegi (PAT Kris Cain)