Die Paderborn Dolphins mussten sich am Sonntag im letzten Heimspiel der Saison 2023 dem vierten Playoff-Teilnehmer der Südstaffel, den Ingolstadt Dukes, geschlagen geben. Ein über weite Strecken defensiv domininiertes Spiel konnte von den in weiß gekleideten Ingolstädtern am Ende mit 9:21 gewonnen werden. Gerade der Offense der Paderborner gelang am Sonntag einmal mehr zu wenig.

„Das Spiel bei den Adlern hatte im Auftreten große Hoffnungen gemacht, umso bitterer die Niederlage heute.“, so der verantwortliche Leiter des schwarz-goldenen Angriffs Nils Müller. „Wir stehen uns wieder selbst im Weg, vertrauen bei der ersten Widrigkeit nicht dem, was über die Trainingswoche erarbeitet wurde und graben uns mental eine eigene Grube. Solange in den Köpfen nicht ankommt, dass jeder Gegner auf diesem Level von An- bis Anpfiff niedergekämpft werden will und es in dieser Liga absolut nichts geschenkt gibt, werden wir es weiter schwer haben. Unterm Strich war die Umsetzung dessen, was wir hier offensiv erreichen wollen in diesem Jahr in zu wenig Spielen ausreichend. Dass wir dennoch gleich in der ersten Saison auch drei Siege eingefahren haben,macht natürlich Hoffnung. Die Qualität ist da, die alleine gewinnt aber keine Spiele.“

Gleich im ersten Drive war es die Offense unter der Führung von Quarterback Niklas Gorny, die den Dukes über eine Interception zur 6:0 Führung verhalf. Frühe Antworten ließ der Dolphins Angriff vermissen, auch weil es in den Details nicht stimmte: „Wenn in zu vielen Spielzug jeweils ein bis zwei unterschiedliche Spieler das Assignment nicht ausreichend ausführen, dann ist das auf diesem Leveln nicht genug. Das habe ich zu verantworten – Offense-Football funktioniert eben nur, wenn alle elf Spieler auf dem Feld auf einer Wellenlänge sind und es richtig klickt.“ , so Müller weiter.

Auf der anderen Seite konnten die Dukes mit US-Quarterback Matthew Weimer einen grundsoliden Auftritt abliefern, der zwar von der ostwestfälischen Defense gestört, in letzter Konsequenz aber auch nicht vermiest wurden konnte.

„Heute tut diese Niederlage sehr weh, wir haben uns hier mehr ausgerechnet.“, so Headcoach Jason Irmscher. „Wieder einmal zeigt die Sportstadt Paderborn bei rund 2000 Zuschauern, dass wir hier die Basis haben, um was Tolles zu erreichen – die Stimmung war grandios. Die Dukes sind ein Playoffteam und man hat gesehen, dass sie als Mitaufsteiger in einigen Dingen weiter sind und ihr Saisonergebnis auch verdient haben. Für uns gilt es, wie schon die ganze Saison, die richtigen Schlüsse aus dem Ganzen zu ziehen, damit wir die nächsten Siege einfahren können.

Ob dies am kommenden Samstag gegen die Dresden Monarchs gelingt? „Da haben wir auswärts wieder einen schwierigen Gegner vor uns, der augenscheinlich weniger schlagbar ist, als das Team heute und dennoch sind es genau die Spiele, in denen wir sehen, wer hier wirklich willens ist, sich der Aufgabe GFL zu stellen.“, so Irmscher weiter.

Wie es danach in der zweiten Bundesligasaison für die Dolphins weitergeht? „Wir haben in diesem Jahr unheimlich viel über die Liga, aber auch über uns gelernt und sind in stetigem Austausch. Wir werden direkt nach dem Dresden-Spiel die notwendigen Gespräche führen und die Weichen stellen für ein hoffentlich erfolgreicheres Jahr 2024. Sportlich abgestiegen wären wir in diesem Jahr nicht, auch ohne den Wegfall der Cologne Crocodiles – das ist schonmal was für das „Dorf Paderborn“, auch das hat uns am Anfang niemand zugetraut.“

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