Als am Sonntagabend das Ergebnis aus Marburg die Runde machte in Straubing, spürte man die Erleichterung und das große Durchatmen im Lager der Spinnen. Soeben haben die Marburg Mercenaries die Ravensburg Razorbacks besiegt und somit war klar – eine Saison gleich einer Achterbahnfahrt sondergleichen, wird definitiv mit dem Klassenerhalt enden, denn entweder München oder Ravensburg werden ihre Saison mit 4 Punkten abschließen. Umso mehr wird nochmals die Wichtigkeit des Heimsiegs gegen die Allgäu Comets deutlich – die Punkte 5 & 6 haben den Klassenerhalt gesichert. Und diese Partie ist noch in den Köpfen der Spieler, Fans & Verantwortlichen: „Die beiden Wochen nach dem Spiel waren sensationell, für uns natürlich mental und auch was dieser Sieg für die Fans bedeutet hat. Wir haben alle unglaublich viele Nachrichten bekommen, die Kommentare in den Medien, was man so mitbekommen hat aus der Stadt. Einfach Wahnsinn. Wir schwimmen da wirklich gerade auf einer Welle der Euphorie, mit der wir jetzt auch die letzten Partien bestreiten wollen!“, so Headcoach CB Cantwell.
Die abschließenden Duelle könnten unterschiedlicher kaum sein für die Spiders – zum Saturday Night Game kommt nun ein harter Brocken und gleichzeitig alter Bekannter der Spiders, denn mit den Saarland Hurricanes bekämpft man sich seit 2018 (ausgenommen 2021) ziemlich erfolgreich, denn diese Duelle sind vielen Fans noch tief in Erinnerung geblieben, egal ob jetzt GFL oder GFL2. Das hat auch das Hinspiel wieder mal bewiesen, als die Spiders unglücklich mit 34:35 verloren, in einer grandiosen Bundesliga-Partie, die Werbung für den gesamten Sport war und damals auch deutlich gemacht hatte, die Spiders können mehr, als die bisherigen Ergebnisse es gezeigt haben.
Die Hurricanes spielen nach einer Seuchensaison 2022 ein bärenstarkes Jahr, haben ihre Importspieler nach einem holprigen Auftakt nochmals komplett ausgetauscht, was der Schlüssel zum Erfolg schien, Linebacker Samuel Viera ist in den Top-5 der Tackler in der GFL und wurde eben „nachträglich“ verpflichtet. Zwar gab es eine verheerende 32:63-Niederlage in Dresden, aber wer weiß, wie dieses Duell heute ausgehen würde, nachdem man über eine Hälfte in diesem Shootaround mithalten konnte. Was sicherlich wehtut – die Auswärtsniederlage in Schwäbisch Hall, man war hier lange dran, verpasste aber die entscheidenden Momente, um den Tabellenführer wirklich gefährlich zu werden. In der Folge wurde Marburg und Ingolstadt souverän besiegt und dann auch etwas überraschend deutlich die Berlin Rebels am vergangenen Wochenende, weshalb sich die Canes in eine hervorragende Ausgangsposition gebracht haben für den Abschluss – zwei Siege der Saarländer könnte am Ende sogar den Heimvorteil bedeuten, wenn die Würfel glücklich fallen. Und wenn der Football-Gott komplett die Hand über das Saarland hält, könnte es am Ende sogar Platz 1 ein für Saarbrücken.
Genau das wollen aber die Spiders verhindern am Samstag: „Wir haben das ganze Jahr bewiesen, dass wir mit allen Mannschaften der GFL mitspielen können, vor allem mit unseren Kontrahenten im Süden. Wir haben jede Partie mitgespielt, haben es aber verpasst in entscheidenden Momenten dann auch selbst zu punkten, weshalb uns dann immer die Zeit und der Gegner davonlief, egal ob das jetzt gegen Schwäbisch Hall, ob das in Berlin war oder in Saarbrücken und gegen Ingolstadt. Gegen Kempten hätten wir das jetzt fast auch verpatzt, es aber dann am Ende in einer Art und Weise gerissen, wie es wahrscheinlich in Football-Deutschland noch selten gesehen wurde. Nun haben wir in Saarbrücken unsere beste Saisonleistung über vier Viertel gezeigt und am Ende hat einfach das Quäntchen Glück gefehlt, um das Ding zu gewinnen. Wir haben keinen Druck, Saarbrücken in gewisser Weise schon, um ggf. noch sich Heimvorteil sichern zu können. Was wir mitbekommen haben, wird unsere Hütte voll und was mit unseren Fans dann möglich ist, haben die Comets schmerzlich erfahren müssen!“, so Kapitän Max Andorfer.
Auch wenn die Rollen auf dem Papier klar verteilt sind – in der GFL-Saison 2023 scheint genau das oftmals sehr geduldig, denn am Ende müssen auch vier Viertel American Football gespielt werden, um die zwei Punkte zu holen. Und schaut man in die Vergangenheit, scheint die Siegchance für die Spiders sehr hoch – denn in den Jahren der gemeinsamen Duelle (bei Hin-und Rückspiel) haben jeweils immer die Heimmannschaften gewonnen. Ein perfekter Heimabschluss für die Spiders in einer turbulenten Saison: „Wir wollen vor allem für unsere Fans, Sponsoren & Supporter nochmals alles in die Waagschale werfen am Samstag, denn die haben uns alle bedingungslos unterstützt, auch wenn wir auch mal schlechte Spiele hatten und das nicht nur daheim, sondern auch auswärts z.B. in München, Ingolstadt und sogar Berlin! Es ist an uns, das beste Football zu spielen, was wir können und danach wird sich zeigen, wofür es reicht gegen die Hurricanes!“, so Max Andorfer, der am Samstag sein letztes Heimspiel für die Spiders bestreitet.
Auch wenn man sich vor der Saison eine andere Ausgangslage erhofft hat für das „Saturday Night Game“, so freut man sich auch im Präsidium auf das Duell: „Natürlich hat man vor der Saison seine Erwartungen bzw. Hoffnungen auf ein erfolgreiches Jahr, aber das geht allen anderen 14 Mannschaften in der GFL genauso. Wir haben dann schnell feststellen müssen, dass die Play-Offs in diesem Jahr weit weg gewesen sind, zumindest was die Ergebnisse und leider auch manche Leistungen betrifft. Entsprechend war klar, dass der Klassenerhalt das einzige Ziel sein muss, denn im Endeffekt gibt es in der GFL nur zwei Möglichkeiten – Play-Offs oder Relegation, alles andere ist im Grunde Niemandsland und am Ende dann auch irrelevant, ob du dann 5., 6. oder 7. bist. Als wir den Spielplan bekommen haben für die Saison 2023, war natürlich die Vorfreude schon groß, dass Saarbrücken am letzten Heimspiel kommen würde, denn zum Einen waren es seit 2018 eben tolle Duelle gegeneinander, gleichzeitig hatten wir die Hurricanes schon auf den oberen Tabellenplätzen gesehen, daher hatte man sich hier schon ein Duell für obige Platzierungen erhofft. So wollen wir nun die Saarbrücker ärgern und mit dem zweiten Heimsieg in Folge das Jahr in Straubing abschließen!“, so die sportliche Leitung der Spiders.
Am kommenden Samstag, 02.09.2023 steht nun das letzte GFL-Spiel des Jahres vor der Tür, das letzte Duell vor dem Frühjahr 2024, Kick-Off ist um 18 Uhr. Tickets sind online erhältlich.