Der deutsche Vizemeister Schwäbisch Hall Unicorns spielt am 26. Juni ab 15 Uhr am Innsbrucker Tivoli gegen die Swarco Raiders Tirol im Finale der CEFL. Die Unicorns haben sich dabei vorgenommen, sich für ihre 0:34-Niederlage an gleicher Stätte 2016 zu revanchieren. Ob die Aufgabe weniger schwer als damals ist, wird sich zeigen. „Die Raiders sind seit vielen Jahren ein Topteam in Europa und auf allen Ebenen hervorragend organisiert“, sagt der jetzige Haller Head Coach Jordan Neuman, der von 2011 bis 2013 als Offensive Coordinator beim Innsbrucker Ligakonkurrenten in Wien tätig war. „Wir suchen die Herausforderung, uns auf dem höchsten Level in Europa zu messen,“ fügt Neuman an. Das Halbfinale gegen den Schweizer Meister Calanda Broncos hatte gezeigt, dass die Haller auch in der Lage sind, mit solchen Herausforderungen umzugehen.

In der SharkWater GFL warten solche Herausforderungen allerdings ebenfalls Woche für Woche. Dieses Wochenende führt der Spielplan in Braunschweig (und live bei SPORT1 im Free-TV) am Samstag ab 16:45 Uhr zwei Mannschaften gegeneinander, die zu den Hauptkonkurrenten der Haller im Rennen um den nationalen Titel gehören. Gegen Rekordmeister New Yorker Lions spielten sie bereits fünfmal in German Bowls (und gewannen eine ihrer Meisterschaften), gegen die Dresden Monarchs gewannen sie in den letzten sieben Spielzeiten fünfmal Play-Off-Heimspiele.

Sowohl Braunschweig als auch Dresden würden der Herausforderung eines Auswärtsspiels in Schwäbisch Hall in den Play-Offs nur zu gern entgehen. Der einzig sichere Weg, dies zu erreichen, wäre, in der SharkWater GFL Nord am Ende auf Rang eins zu stehen. Da Braunschweig mit zwei Siegen gegen die Berlin Rebels da vorgelegt hat, während die Dresdner gegen Köln nur eines der beiden Spiele gewannen, sind die Sachsen da schon in Zugzwang. Ihr vor der Saison 2021 aufgerüsteter Angriff um Quarterback Kyle James Carta-Samuels (spielte College Football für Colorado State), Wide Receiver Darrell Stewart Jr. (Michigan State) und den tschechischen Nationalspieler Radim Kalous bekommt es dabei mit der Defense zu tun, die seit Jahren in der SharkWater GFL Nord den Ton angibt. Und auch die Braunschweiger Offensive Line steht wie bewährt, so dass die Dresdener auch defensiv noch zulegen müssen, um zu bestehen.

Nicht nur in Dresden, auch in Potsdam und Köln versucht man dieses Jahr, der langjährigen Braunschweiger Ausnahmestellung mit einer Verstärkung des Angriffs zu begegnen. Während die Potsdam Royals bisher vor allem mit Laufspiel glänzten, haben die Cologne Crocodiles mit durchschnittlich über 430 Yards Raumgewinn pro Spiel bisher den mit Abstand erfolgreichsten Passangriff der Nord-Gruppe. In Potsdam treffen beide ebenfalls am Samstag erstmals in dieser Saison aufeinander.

In der Süd-Gruppe geht es am Sonntag um wichtige Positionsbestimmungen in der noch jungen Saison. Ravensburg Razorbacks und Saarland Hurricanes gehen in das Duell der Aufsteiger und haben außer gegen die Unicorns noch kein Spiel dieses Jahr verloren. Und die beiden bayerischen Teams der SharkWater GFL treffen am Sonntag in Kempten aufeinander, wobei das Spiel gegen die Munich Cowboys für die Allgäu Comets erst das zweite der Saison ist. Der Auftakt mit einem nicht erwarteten Sieg in Marburg stimmt an der Iller hoffnungsfroh, dass man dieses Jahr im Freistaat die Nase vorn haben könnte.

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