In einer zweistündigen Videokonferenz am 30. Mai haben die Vereine von German Football League (GFL) und German Football League 2 (GFL 2) grünes Licht für eine Saison 2020 in Football-Deutschland von September bis November gegeben. Einstimmig haben die Vereine die Ligaleitung und den Verband aufgefordert, die Planungen dafür fortzuführen.
Gespielt werden soll im Herbst, wenn die gesetzlichen Vorgaben dies erlauben. Alle Teams müssten im August ausreichend Gelegenheit für echtes Mannschaftstraining haben, die Ausrichtung der Spiele darf für die Vereine keine übermäßigen finanziellen Risiken bergen. Der 26. Juli wurde am Samstag als der „Point of no return“ festgelegt: Stimmen die sportlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bis dahin, soll es eine Saison in GFL und GFL 2 geben.
Wie bereits zuvor beschlossen, wird es keine Absteiger geben, die Meister der GFL 2 könnten für 2021 wählen, ob sie dann in der GFL oder in der GFL 2 antreten. Auch die Teilnahme an der Liga ist für diese spezielle Herbst-Saison freiwillig. Festgelegt wurde am Samstag, dass jeder Verein bis zum 15. Juni frei darüber entscheiden wird, ob sein Team im Herbst antritt oder nicht.
Carsten Dalkowski, Ligasprecher der GFL, ist ehrlich: „Das war in den letzten Wochen ein hartes Stück Arbeit. Die Vorgaben und Einschränkungen sind überall ein wenig anders, die Situation dazu sehr dynamisch. Und da unsere Vereine verteilt über ganz Deutschland präsent sind und nicht nur in wenigen Hochburgen, haben wir das alles in voller Bandbreite berücksichtigen und diskutieren müssen. Alle Vereine haben dabei immer das Interesse der Spieler im Blick gehabt, aber unter den verschiedenen Ausgangsbedingungen zuweilen völlig unterschiedliche Lösungsansätze verfolgt. Am Ende haben wir jetzt den Kompromiss, der es den Vereinen und Spielern, die spielen können, ermöglichen kann, dies im Herbst auch zu tun.“
Mit ihrem Kompromiss haben die Vereine erst einmal den Weg für eine Änderung der Regularien frei gemacht, um eine Saison zu geänderten Bedingungen zu ermöglichen. Wechselbestimmungen für Spieler aus dem In- oder Ausland müssen zum Beispiel angepasst werden. Auch wollen Vereine, Ligastellen sowie der Verband vereinbaren, dass Corona-bedingte Änderungen keinerlei Sanktionen oder Schadenersatzansprüche nach sich ziehen können.
Der Vorschlag der Vereinsvertreter im Ligadirektorium für die „Rahmenbedingungen GFL Spielbetrieb 2020“ wurde von den Vereinsvertretern dabei einstimmig angenommen.
Dalkowski: „Besonders die Einstimmigkeit der Abstimmung freut mich sehr. Das ist nun ein Rahmen, mit dem wir alle arbeiten können. Bis September kann natürlich noch viel passieren. Wir hoffen aber, dass das Infektionsgeschehen bis dahin so unter Kontrolle ist, dass Vollkontakt-Training rechtzeitig möglich sein wird, Importspieler einreisen können und Zuschauer zu den Spielen dürfen. Aber wir können von niemandem verlangen, dies jetzt schon vorauszusehen. Wir bereiten uns also auf alle Optionen vor und werden jederzeit in jede Richtung umsteuern, wenn dies nötig wird.“
Ab dem 15. Juni, wenn klar ist, welche Vereine teilnehmen werden, sollen die genauen Spielpläne erarbeitet werden. Sowohl in GFL und GFL 2 sieht ein erster Rahmenterminplan vor, dass es ab dem 5. September eine sechswöchige Punktrunde geben wird. Bei Teilnahme aller oder fast aller Teams würden dazu die Gruppen Nord und Süd in jeweils zwei Untergruppen aufgeteilt. In der GFL wird mit Playoffs in Viertel- und Halbfinale vor dem German Bowl geplant. In der GFL 2 würden die Sieger der Untergruppen in Hin- und Rückspiel zum Abschluss um die GFL-Aufstiegsoption spielen.