Im German Bowl XLI stehen sich am 12. Oktober ab 18 Uhr auf dem Rasen der Commerzbank-Arena in Frankfurt die Schwäbisch Hall Unicorns und die New Yorker Lions aus Braunschweig gegenüber. Damit heißt es nun: Football is coming home! Dort, wo in den 70er Jahren die Keimzelle des europäischen American Footballs entstand und 2008 der bisherige Zuschauerrekord für German Bowls ohne Beteiligung eines Heim-Teams aufgestellt wurde, duellieren sich im Finale die beiden GFL-Giganten dieses Jahrzehnts.

Es ist das sechste Mal, dass beide seit 2014 in einem Finalspiel aufeinanderprallen. Von den bisherigen vier German Bowls der beiden gewannen die Braunschweiger drei, dazu einmal das Finale um den Eurobowl. Nur 2017 siegten die Schwäbisch Haller im German Bowl mit 14:13, letztes Jahr verteidigten sie den Titel durch ein 21:19 gegen Frankfurt in Berlin. Nun peilen sie ihren dritten Titel in Folge und den fünften insgesamt an.

Rekordmeister New Yorker Lions will nach zwei Jahren Pause allerdings seinerseits zum zwölften Mal den Meisterpott nach Braunschweig holen. Und bietet dafür vor allem bei den Grundpfeilern einer jeden Football-Mannschaft gewichtige Argumente auf: eine Offensive Line, die nur sieben Quarterback Sacks in 16 Spielen 2019 erlaubte, einen Running Back Christopher McClendon, der mit 112,6 Yards pro Spiel den mit Abstand größten Raumgewinn aller GFL-Spieler schaffte und mit 23 Touchdowns per Lauf und zwei weiteren nach Pässen auch die meisten Touchdowns. Und dazu das Bollwerk der nach erlaubten Yards und Punkten stärksten Verteidigung der Liga.

Jordan Neuman, Cheftrainer der Schwäbisch Hall Unicorns, hat seine Mannschaft in den letzten Trainingseinheiten aber sicherlich auch auf diese Herausforderung optimal vorbereitet. Als Head Coach ist Neuman in seiner Laufbahn ebenso noch unbezwungen wie Johannes Brenner als Defensive Coordinator an seiner Seite. Seit sie die Mannschaft der Unicorns Anfang 2017 übernahmen, feierten sie 50 Siege in ebenso vielen Spielen. Diese Saison fingen die Defensive Backs der Unicorns mit 25 Interceptions mehr gegnerische Pässe ab als alle anderen GFL-Teams, und mit durchschnittlich fast 20 Yards Raumgewinn aus den Returns lieferten sie auch die „halbe Miete“ für die zumeist folgenden „einfachen“ Touchdowns des Angriffs.

Neuman erwartet in Frankfurt die schwerste Aufgabe für ihn und sein Team: „Wir treffen auf eines der besten Teams in Europa, und in solchen Spielen sind es die Feinheiten, die am Ende den Unterschied ausmachen.“ Der Haller Cheftrainer legt dabei ein großes Augenmerk auf die Offensive und Defensive Lines beider Mannschaften: „In Frankfurt werden die zwei besten Laufangriffe der Liga aufeinandertreffen. Es wird deshalb sehr entscheidend sein, wer den Kampf an der Line of Scrimmage gewinnt.“

Was auch immer also in den Abschlusstrainings noch ausgetüftelt wird: “Ich erwarte ein Footballspiel auf dem höchsten europäischen Level, in dem zwei sehr starke Teams um die Meisterschaft kämpfen“, sagt Neuman. „Das sorgt für eine ganz besondere Atmosphäre, und ein so tolles Stadion wie der Commerzbank-Arena wird diese noch weiter verbessern.“ Für den deutschen American Football sollte der 12. Oktober 2019 ein wahrer Festtag werden, zumal die letzten Wetterprognosen schönes spätsommerliches Wetter für Frankfurt verheißen.

 

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