Nach einem überaus spannenden und denkbar knappen Hinspiel hatten sich die Stuttgart Scorpions fest vorgenommen, in der Rückrunde die Punkte aus Marburg mit nach Hause zu bringen. Dass die Mannschaft zu schlagen ist, hatte sich nicht nur in der ersten Begegnung abgezeichnet sondern war auch an der sinkenden Leistungskurve der Marburger in den letzten Spielen abzulesen.

Die Stuttgarter gingen zuerst mit der Offensive aufs Feld, konnten einen insgesamt guten Drive jedoch nicht in Punkte verwandeln. Die Marburg Mercenaries machten von Beginn an Druck auf der Defensivseite, dem wusste die O-Line der Scorpions jedoch gut entgegenzusetzen. Die Marburger hingegen mussten anschließend in der eigenen Endzone punten und ein anfangs vielversprechender Return durch Richard Samuel ging schlussendlich durch einen Fumble zurück an die Marburger. Zum Glück für die Gäste aus Stuttgart endete auch dieser Drive im Punt, sodass die Bahn frei war für die starke Scorpions Offense. Zügig und mit viel Variabilität arbeitete sich Quarterback Eubank mit seiner Line über das Feld und konnte schließlich zum ersten Touchdown abschließen. Die Mercenaries legten in ihrem nächsten Drive direkt nach, sodass es Mitte des 2. Quarters 7:7 stand. Die Stuttgarter verstanden dies als Ansporn: Eine solide O-Line ging zügig über den Platz, erzielte den nächsten Touchdown für die Men in Red und legten direkt mit einer Two Point Conversion aus einem Fake noch zwei Punkte drauf. Auch die Marburger hatten Blut geleckt und taten es den Scorpions gleich. Zur Halbzeit konnten diese noch ein Fieldgoal erzielen, sodass es bei einem Stand von 15:18 für die Stuttgarter in die Halbzeit ging.

Das dritte Quarter begann mit einer starken Stuttgarter Defensive, sodass die Mercenaries schnell zum Punt gezwungen wurden. Das Spiel blieb damit spannend – ein hoffnungsvoller Drive der Scorpions wurde anschließend mit einem harten Quarterback Sack zu ende gebracht. Die Mercenaries hatten in der Halbzeitpause neue Kräfte getankt und erzielten nach einem zügigen Drive einen Touchdown, der sie zum ersten mal in diesem Spiel in Führung brachte. Beide Mannschaften lieferten sich einen harten Kampf um die Punkte, es war offensichtlich dass sich niemand schnell geschlagen geben wollte.

Obwohl die Scorpions auf beiden Seiten des Balles sehr gut zusammenarbeiteten, verbauten sie sich mit einigen unnötigen Strafen an mancher Stelle den Weg. Nichtsdestotrotz konnten die Marburger den nächsten Touchdown zum 22:25 nicht verhindern. Eubanks hohe Completion Rate von über 80%, Variabilität beim Anspiel der Receiver und viele gelungene Shovel Pässe verhalfen den Skorpionen hier zum Erfolg. Ein souveräner Pass auf Pascal Flöser vergrößerte den Vorsprung auf 22:32. Die anschließende Interception durch Colin Barrier setzte die Erfolgsserie in diesem Spiel fort. Zwar stockte die Offensive der Stuttgarter kurz vor der Endzone, durch ein erfolgreiches Fieldgoal konnten aber dennoch drei Punkte auf dem Konto verbucht werden. Die Marburger waren zu einem Strategiewechsel gezwungen, weshalb nun Alex Thury als Quarterback aufs Feld geholt wurde. Das zeigte Wirkung: Mit einem langen Lauf verkürzten die Marburger auf 29:35. Ein versuchter Onside Kick der Stuttgarter wurde durch Marburg gefumbled und mit zwei Minuten auf der Uhr erzielten die Mercenaries einen weiteren Touchdown, der das Blatt auf dem letzten Meter noch einmal wendete und die Marburger mit 36:35 in Führung brachte. Eubank war mit seiner Offense nun im Zugzwang. In einem spannenden letzten Drive stellte er unter Beweis, wie gut das Team funktioniert wenn alles in einander greift. Fabian Weigel fing den entscheidenden Touchdown, der mit einer weiteren erfolgreichen Two Point Conversion gekrönt wurde.

Die Marburger konnten anschließend ihren letzten Drive nicht beenden – die Scorpions gewannen überaus verdient mit 36:42.

Die Stuttgarter haben eindrucksvoll bewiesen, was in ihnen steckt – leider etwas spät in der Saison. Der Sieg gegen die Mercenaries war nun vor allem gut für das Ego, zeigt aber, dass die Mannschaft abliefern kann. Mit Eubanks hoher Completion Rate, viel Variabilität im Anspiel und Playcalling und einer gut eingestellten Defense aben die Scorpions dieses ereignis- und touchdownreiche Spiel für sich entscheiden können.

Als nächstes treffen sie am Samstag, 1. September um 18 Uhr zuhause auf Samsung Frankfurt Universe. Dort muss mindestens ein Unentschieden gelingen, damit man sich die Chance auf den direkten Klassenerhalt noch erhält.

 

Quelle: Stuttgart Scorpions

Foto: Sarah Philipp

 

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