Am Samstag eröffneten die Stuttgart Scorpions mit ihrem ersten Heimspiel gegen die Ingolstadt Dukes die neue GFL-Saison auch auf der Waldau. Nach der Auftaktniederlage gegen Aufsteiger Kirchdorf ging es für die Schwaben darum, vor dem schweren Spiel gegen die Schwäbisch Hall Unicorns in die Spur zu finden. Die Dukes, Aufsteiger und Playoff-Teilnehmer der letzten Saison, starteten nach einer spielfreien Woche erst an diesem Samstag in die Saison. In einer interessanten und zunächst sehr spannenden Partie schaffte es Ingolstadt, sich im dritten Quarter abzusetzen und besiegte die Stuttgarter am Ende mit 10:37.
Die Partie begann mit einem Schockmoment für die Scorpions. Im ersten Play des Spiels fand Ingolstadts US-Quarterback Nelson Hughes III nach einem Rollout auf die rechte Seite Wide Receiver Lorenz Regler, der mit einem ansehnlichen Catch und Run für 66 Yards bis in die Endzone der Stuttgarter vordrang. Die Punkte wurden nach einer Strafe gegen die Offense jedoch von den Schiedsrichtern zurückgenommen. In der Folge erholte sich Stuttgarts Defense gut vom frühen Schock und schickte Ingolstadt mit einem Three and Out vom Feld.
Auch die Scorpions-Offense startete ihrerseits erfolgversprechend. Bei zwei frühen dritten Versuchen und lang schaffte es Quarterback Frank Brock jeweils, den Ball für ausreichend Raumgewinn an den eigenen Mann zu bringen. Anschließend verhalf die Defense der Dukes mit zwei persönlichen Fouls den Stuttgartern zu großem Raumgewinn. Beim folgenden ersten Versuch von der 17 Yard-Linie der Ingolstädter versuchte Scorpions QB Brock einen Fade-Pass auf Wide Receiver Fabian Weigel in die Endzone. Nach unfairer Behinderung beim Catch entschieden die Schiedsrichter auf Pass Interference und erneut 15 Yard-Strafe gegen die Dukes. Nach zwei gestoppten Runs kurz vor der Goalline setzte Stuttgart beim dritten Versuch auf einen Pass. Ohne freie Anspielstation entschied sich Brock selbst mit dem Ball Richtung Endzone zu laufen, aber auch dieser Versuch endete ohne Erfolg. Das anschließende Field Goal durch Pascal Flöser bedeutete zwar die 3:0 Führung der Scorpions, war jedoch unter dem Strich zu wenig, da die Dukes den anschließenden Drive in einen Touchdown (3:7) umwandeln konnten und damit einen Punktelauf starteten. Nach guter Defense-Arbeit und einem Punt im folgenden Drive legten die Dukes mit einem 32 Yard Touchdown-Pass Punkte nach und vergrößerten ihren Vorsprung auf 3:14. Das aggressive Spiel der Gäste mit vielen Downfield-Pässen offenbarte Probleme in der Defense der Scorpions. Gäste-QB Nelson Hughes III sah sich kaum einmal einem funktionierenden Pass-Rush der Stuttgarter ausgesetzt und bekam zu viel Zeit, um den Ball an den Mann zu bringen. Auch die häufigen Quarterback-Runs bekamen die Stuttgarter nie richtig in den Griff und führten mehrmals zu entscheidenden Raumgewinnen.
Zunächst hielt die Offense der Schwaben jedoch gut mit und schaffte es bereits im ersten Spielzug des nächsten Drives den Ball nach einem Play-Action-Pass von der eigenen 35 Yard-Linie in Person von Fabian Weigel für einen Touchdown in die gegnerische Endzone zu tragen (10:14). Unbeeindruckt davon drückten die Gäste jedoch weiter aufs Tempo, um noch vor der Halbzeit erneut auf das Scoreboard zu kommen. Nach einer Ejection von Scorpions-Linebacker Hans Stecher und mehreren Strafen gegen die Defense schafften es die Dukes bis an die 10 Yard-Linie der Stuttgarter heran. Durch gute Deckungsarbeit und einer überragenden Abwehraktion von Defensive Back Colin Barrier wurde Ingolstadt jedoch zumindest bei einem Field Goal gehalten (10:17).
Nach der Pause verpassten die Stuttgarter ihre erste Chance auf den Ausgleich. Ein vielversprechender Drive, bei dem auch das zuvor stockende Runningame in Fahrt kam, endete in einem verschossenen Fieldgoal. In der Folge schaffte Ingolstadt einen weiteren Touchdown, dieses Mal nach einem Lauf (10:23, PAT geblockt).
Unter dem Druck, dringend punkten zu müssen, unterlief Frank Brock ein Fumble, der zum Ballbesitz der Dukes führte. Diese verwandelte die Steilvorlage in einen weiteren Touchdown (10:30) und beendet damit Stuttgarts letzte realistische Chance, das Spiel noch einmal spannend zu machen. Mit der zugleich letzten ansehnlichen Aktion des Spiels erhöht Ingolstadt zu Beginn des vierten Quarters mit einem weiteren Touchdown zum 10:37 Endstand.
Vor der schweren Begegnung mit den Schwäbisch Hall Unicorns kommt die zweite Niederlage im zweiten Spiel zu einem ungelegenen Zeitpunkt für die Scorpions. Das Team von Headcoach Jermaine Guynn hat nun jedoch zwei Wochen Zeit, um Abläufe zu optimieren und Fehler im Spiel der Mannschaft auszumerzen. Nach einer Vorbereitung ohne Testspiel zeigte das Team phasenweise gute Ansätze und blieb bei einem am Ende deutlichen Ergebnis lange Zeit in Schlagdistanz. Nach etwas Finetuning in den nächsten Wochen und wachsendem Spielverständnis zwischen den Spielern freuen wir uns auf ein schlagkräftiges Team in Rot. Die Ingolstadt Dukes legen mit dem ersten Sieg im ersten Spiel einen guten Start in ihre zweite GFL-Saison hin. Für das Team aus der Autostadt geht es nächste Woche gegen die Kirchdorf Wildcats.
Bild: Sarah Philipp