Die Dresden Monarchs sind mit einem Sieg in die Saison 2018 gestartet. Beim starken Aufsteiger, den Potsdam Royals, gewannen die Sachsen einen packenden Schlagabtausch mit 34:45 (7:17/14:7/7:7/6:14).
„Kings-Derby“ Part One! Gleich zum Saisonauftakt musste Dresden beim Aufsteiger in Potsdam ran. Royals gegen Monarchs – dieses Duell hatte es bisher auf Liga-Ebene noch nie gegeben. Dresden war vor dem Spiel gewarnt. Hatte der großartig verstärkte Liga-Neuling doch seine ersten beiden Pflichtspiele, einen in der GFL bei den Hildesheim Invaders und einen im europäischen Wettbewerb gegen Brüssel überzeugend gewonnen.
Die Monarchs begannen mit einem Blitzstart und überrumpelten Potsdam in den ersten Minuten. Gleich im ersten Angriffsversuch glänzte Dresdens neuer Spielmacher Trenton Norvell mit seinem ersten Touchdownpass: 83 Yard auf Brice Jacques-André-Coquin, dazu der Extrapunkt von Florian Finke – Führung 0:7! Wenige Minuten später stand es bereits 0:14 nachdem Norvell seinen Receiver Mitchell Paige über 40 Yard auf die Reise geschickt hatte. Und es dauerte erneut nur wenige Minuten bis Florian Finke mit einem Fieldgoal auf 0:17 erhöhte. Das ging einfach. Zu einfach. Potsdam schien in diesen ersten Minuten ziemlich von der Rolle. Erst Mitte des ersten Viertels kam der Gastgeber in Schwung. Und erstaunlicherweise verlor Dresden etwas den eigenen Faden. Potsdam nun mit einem souveränen Drive und Klasseabschluss: David Austin Gahafer mit einem 11-Yard Lauf in die Endzone zum ersten Heim-Touchdown (PAT Patrick Felber 7:17). Die Monarchs antworteten mit einem Drive zum Vergessen. Eine Strafe nach unsportlichem Verhalten bescherte den Sachsen einen ersten Versuch und 25 Yard. Was folgte war ein erster Sack gegen Trenton Norvell und dessen erster Fehlpass. Potsdam kam wieder an den Ball und zog an. Wieder marschierte das Team um den starken Quarterback Austin Gahafer beeindruckend sicher übers Feld. Aber auch ihm unterlief im entscheidenden Moment ein Fehler: Interception, Dresdens Tim Weidner verhinderte den fälligen Touchdown. Zumindest für den Moment. Denn nur wenig später war es dann soweit: Austin Gahafer mit einem kurzen Pass auf Frederik Myrop Nielsen zum 14:17 (PAT Felber). Dresden stand jetzt spürbar unter Druck, konnte aber zunächst spektakulär antworten. Mitchell Paige mit seinem zweiten Touchdown nach einem 20-Yard Pass, den er einhändig in der Endzone fangen und sichern konnte (PAT Finke 14:24). Und dennoch: das Momentum schien sich auf die Seite der Gastgeber zu schleichen. Potsdam hatte sich vom ersten Schreck erholt und agierte cleverer und effektiv. Dresdens Defense bekam Probleme mit dem variablen Angriff der Royals. Und im eigenen Angriff schlichen sich mehr und mehr Fehler ein. Zu offensichtlich die Kommunikationsprobleme zwischen Quarterback Norvell und seinen Receivern. Immer wieder gingen seine Pässe zu weit oder wurden fallen gelassen. Und vom Laufspiel kam wenig Entlastung. Dazu brachte man sich mit Strafen immer wieder um hart erarbeiteten Erfolg. Kurz vor der Halbzeit zum Beispiel: da hatte die Defense die Royals schon gestoppt. Doch ein Foul Dresdens beim Punt gab denen den Ball zurück. Und diese Chance ließen sie sich nicht entgehen. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff verkürzte David Saul auf 21:24 (PAT Felber).
Diesen Schwung nahm Potsdam mit in die zweite Halbzeit. Gleich im ersten Drive holte man zur ersten Führung aus: Runningback Tyvis Smith belohnte seine bis dahin schon starke Leistung mit einem kurzen Lauf zum Touchdown, Patrick Felber setzte den Extrapunkt oben drauf und es stand 28:24. Was war nur mit den Monarchs los? Die Verteidigung weiterhin mit Mühen, der Angriff ebenso. Und immer wieder diese Strafen und Fehler! Trenton Norvell mit einem langen Musterpass auf Brice, doch ein Dresdner Foul machte den Raumgewinn zunichte. Wenig später patzte Potsdam bei einem Punt. Dresden mit großartiger Chance schon kurz vor der Endzone. Doch Norvells zweite Interception zog dem Bemühen um die erneute Führung den Stecker. Das die Monarchs sich in diesem Spiel aus dem teilweise selbst geschaufelten Loch langsam und Stück für Stück wieder herauszogen nötigt Respekt ab. Nötig war dazu einerseits eine Steigerung der Defense. Die lieferte mit mehreren Stopps. Und plötzlich klappte es auch wieder im Angriff. Kurz vor dem letzten Seitenwechsel bediente Norvell Mike Schallo mit einem Pass und der kurvte übers halbe Feld zur erneuten Führung (PAT Finke 28:31). Das Publikum bekam jetzt einen offenen Schlagabtausch zu sehen. Potsdam mit hohem Risiko und vielen vierten Versuchen. Doch Dresden zog zunächst davon. Nach gutem Drive ging Trenton Norvell allein zum nächsten Touchdown (PAT Finke 28:38). Potsdam warf alles nach vorn und konterte: Austin Gahafer auf Daniel Vöhringer zum 34:38. Den fälligen Extrapunkt konnte Dresden blocken. Und setzte im anschließenden Kickoff bei noch gut drei Minuten zu spielen den ersten entscheidenden Schlag: den Kick der Royals nahm William James kurz vor der eigenen Endzone auf und lief durch zum finalen Touchdown (PAT Finke 34:45). Potsdam mit einer letzten Chance, doch die machte A.J.Wentland mit einer weiteren Interception zunichte. Schluss – 34:45!
Ein Sieg und zwei erste Punkte! Die Abstimmungsschwierigkeiten Mitte der Partie waren nicht schön, daran wird nun im Training weiter gearbeitet. Die Moral macht Mut! Und das beeindruckende Auftreten des Liga-Neulings, der so gar nicht nach Neuling aussah, macht Lust auf ein spannendes Re-Match in einer Woche. Am kommenden Samstag heißte es im Dresdner Heinz-Field ab 15:00 Uhr: Dresden Monarchs vs. Potsdam Royals – „Kings-Derby“ – Part Two! Dein Ticket kannst du dir jetzt schon online sichern unter: https://goo.gl/45LrCG