Die Dresden Monarchs haben sich mit einem Sieg aus der Sommerpause zurückgemeldet. Allerdings bedurfte das über weite Strecken des Spiels gegen die bisher sieglosen Huskies aus Hamburg deutlich mehr Arbeit als von vielen gedacht (7:3/13:7/14:0/7:7).
Letzter Feriensonntag im angenehm temperierten Dresdner Heinz-Field. Knapp Zweieinhalbtausend Fans hatten, kurz vor dem Ende der sächsischen Urlaubszeit, nochmal Lust auf Football. Was sie zu sehen bekamen war am Ende ein verdienter Sieg der Monarchs. Davor allerdings auch ein Team, welches über große Teile des Spiels offenbar selbst noch damit kämpfte aus dem Urlaubs- in den Wettkampfmodus zu wechseln. Und ein Spiel, bei dem einem mal wieder deutlich vor Augen geführt bekam, dass es beim Football immer auf drei Mannschaftsteile ankommt: Angriff, Verteidigung UND Special Team!
Dresden startete zunächst optimistisch und sehenswert in die Partie. Musste den Ball dann aber doch schnell wieder abgeben. Quarterback Garrett Safron verlor auf der Flucht vor einem Hamburger Verteidiger den Ball. Und Hamburg bedankte sich umgehend mit einem 46-Yard Fieldgoal und der 0:3 Führung. Dresdens Angriff dann konzentrierter als zuvor, spielte sich gut bis kurz vor die Endzone. Folgerichtig der erste Touchdown: Kurzer Pass von Safron auf Micky Kyei plus Extrapunkt von Florian Finke – Spielstand 7:3. Doch irgendwie war noch deutlich Urlaubs-Sand im Dresdner Getriebe. Gerade die Offense um Spielmacher Safron mühte sich, schaffte aber lange wenig Zählbares. Auch weil die bisher sieg- und glücklosen Hamburger sichtbar große Lust hatten der Liga zu zeigen, dass sie deutlich besser mitspielen können, als das Tabellenstand und Statistik so zeigen. Und bei Dresden häuften sich Fehler. So hielten Fouls der Monarchs bei Hamburger Punts diese weiter im Spiel. Und als dann Sebastian Sagne Mitte des zweiten Viertels auch noch nach einem Punt den Ball fallen liefl und so den Hamburgern eine großartige Ausgangsposition verschaffte, war wohl allen klar: das wird kein Spaziergang! Im Gegenteil: Hamburg ging dank Colby Goodwin, dem neuen Runningback im Team der Huskies, nach einem kurzen Touchdownlauf erneut in Führung (PAT Benjamin Hamelmann 7:10). Dresden drehte erst kurz vor der Halbzeitpause die Partie. Zunächst konnte Runningback Joe Bergeron einen schönen, schnellen Drive der Monarchs Offense mit einem Touchdown krönen (PAT Finke 14:10). Wenige Sekunden vor der Pause dann erneut ein bemerkenswertes Play der Specialteams. Bergeron konnte einen Puntversuch der Huskies blocken und den Ball postwendend zum Touchdown tragen (PAT geblockt 20:10).
Halbzeitpause! Der Spielstand war aus Sicht der Dresdner Fans in Ordnung. Das Spiel selbst war seltsam zäh. Etwas, was in der Pausenansprache der Coaches sicher deutlich angesprochen wurde. Entsprechens motiviert ging man nach Wiederanpfiff zu Werke! Hamburgs Angriff wurde schnell gestoppt. Dresdens Angriff drückte seinerseits aufs Gas. Und plötzlich lief es: nach schnellen Pässen und ein paar Läufen von QB Safron erhöhte Kyei auf 27:10 (PAT Finke). Ein paar Minuten später war erneut ein Punt der Hamburger Ausgang für die nächsten Punkte: Dresdens Davyon McKinney nahm den Ball in der eigenen Hälfte auf und returnierte mit spektakulärem Lauf bis in die Endzone (PAT Finke 34:10). Dann witterte Hamburg mit dem Anschluss Morgenluft. Wieder setzte Goodwin den Akzent und krönte seine sehr gute Leistung an diesem Tag mit einem Touchdownlauf über fast 50 Yard (PAT Hamelmann 34:17). Doch das Aufbäumen kam zu spät. Dresden ließ Ball und Uhr laufen und kam sogar dank Garrett Safron nach einem 42-Yard Lauf zu Punkten. Endstand: 41:17.
Die Punkte gegen Ligaschlusslicht Hamburg waren fest eingeplant. Gut, dass man sie jetzt auch auf der Habenseite hat. Nächstes Wochenende allerdings geht es nach Köln zum überraschend starken Aufsteiger – den Crocodiles, die ihrerseits auch um den Einzug in die Playoffs kämpfen. Dort muss und wird Dresden anders auftreten, will man nicht Punkte liegen lassen.