Es schien lange Zeit so, dass der letzte Spieltag zum Schicksalstag für die Spiders werden würde – lange Zeit schien man mit den vier Punkten auf dem Konto dem Tabellenkeller entgehen, durch den etwas überraschenden Sieg der Mercenaries gegen Ingolstadt, war die Sorge wieder groß, vor allem bei die Spiders es sooft verpasst haben, enge Partien für sich zu entscheiden, auch wenn natürlich der Spielplan nicht unbedingt in die Karten der Mannschaft gespielt hat. Der 19.08.2023 änderte dann alles – als Benedikt Holmer den tiefen Pass von CB Cantwell vier Sekunden vor Schluss fangen konnte, entledigte man sich aller Abstiegssorgen. 

Durch die so wichtigen zwei weiteren Punkte war klar, auch aufgrund der noch anstehenden Konstellationen in den Folgepartien, der Klassenerhalt ist gesichert, mit genau den Punkten, wie prognostiziert nach den ersten Spieltagen: „Man beginnt ja früh zu rechnen und ist ja auch ein Stückweit abergläubisch. Nach dem verpatzten Auftakt und dem knappen Sieg gegen Ravensburg war schon klar, dass wir uns nicht nach oben orientieren müssen. Nach allen Berechnungen war klar, dass sechs Punkte reichen würden, um die GFL zu halten, vier würden für Zittern sorgen. Der Sieg gegen Allgäu war daher in so vielen Facetten wichtig!“, so Kapitän Max Andorfer.

Welchen Stellenwert nun der 12. Spieltag Spiders vs. Mercenaries für die GFL hat, entscheidet sich am Vorabend im Dantestadion München. Dort treffen die Munich Cowboys auf die Ravensburg Razorbacks und spielen im direkten Duell aus, wer die Klasse hält und wer in die Relegation geht – oder Marburg wieder ins Verderben stürzt. Gewinnen die Cowboys, ist Ravensburg Letzter und muss Ende September gegen die Kirchdorf Wildcats (GFL2-Süd-Meister) ums „Überleben“ kämpfen. Gewinnen die Razorbacks, müssen die Mercenaries unbedingt gegen Straubing gewinnen, um die rettenden 6 Punkte zu sichern, da man den direkten Vergleich gegen die Cowboys verloren hat. Ob Zünglein an der Waage oder nicht – für die Spiders ändert der eine, sowie der andere Ausgang des Spiels nichts: „Wir fahren nach Marburg, um zu gewinnen. Punkt. Gerade das Spiel gegen Saarland sitzt schon tief, denn das war bei weitem nicht das, was wir uns erhofft haben. Gleichzeitig hatten am Ende alle 4 Mannschaften die „gleiche“ Chance, die nötigen Punkte einzufahren – wir haben 8 unserer 12 Spiele gegen Play-Off Teams gespielt, München hatte „nur“ 7 Spiele, Ravensburg am Ende sogar nur 5 Duelle gegen Play-Off-Teams aus Nord und Süd. Wir schauen auf uns, so haben wir die Saison 2023 immer gehandhabt und sind damit am Ende gut gefahren!“, so Max Andorfer. 

Das die Partie Spannung verspricht, liegt auch an der steigenden Form der Marburger – nach dem harten Saisonverlauf hat man zwischendurch einen kurzen Umbruch durchgeführt, Import-Spieler ausgetauscht, aber vor allem im Back-Office ruhig weitergearbeitet. Die Folge waren deutlich verbesserte Spiele, ein Heimsieg gegen Ravensburg und ein starkes Spiel beim designierten Südmeister Schwäbisch Hall. Gerade das Duell in Hall hat nicht nach einem Absteiger ausgesehen, man hielt lange Zeit mit und verlor die Partie am Ende vor allem durch individuelle Fehler und Ballverluste. 

Nach den Reisen nach Berlin und Saarbrücken folgt nun noch eine lange Reise zum letzten Spiel der Saison – zuletzt hatte man 2019 ein abschließendes Duell in Hessen, damals gewann man mit 33:00 in Darmstadt in der GFL2-Süd. So ein Ergebnis sollte man nicht erwarten, aber man will nochmal alles zeigen was geht: „Es steht eine lange Zeit ohne Football vor der Tür, für manche Spieler ist es bekanntlich das letzte Spiel ihrer Karriere. Wir wollen zwei Punkte nach Bayern mitnehmen, keine Frage!“, so CB Cantwell. 

Kick-Off ist am kommenden Sonntag, 10.09.2023 um 15:00 Uhr im Georg-Gassmann-Stadion zu Marburg. 

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